Brian

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Ein rütteln weckte mich auf und als er sah, dass ich wach war grinste er mich an und sagte, dass wir hier seien.

Wo ist hier?

Er grinste noch mehr, als er mein riesen Fragezeichen im Gesicht sah.

Wir waren mitten im Wald im Nirgendwo. Eine Minute später tat sich eine Lichtung auf und eine schöne Blockhütte kam zum Vorschein.

Ich sah mir alles ganz genau an und wollte mir jedes kleinste Detail einprägen.
Es waren fast nur Tannenbäume, was bedeutete, dass wir relativ weit oben waren. Dachte ich mir zumindest. Ich wusste nicht, wo wir waren und konnte es nicht einschätzen, da ich ja nicht wusste, wie schnell er mit meinem Wagen gefahren war.

Zum Glück war es Sommer und die Sonne war noch nicht ganz untergegangen. So konnte ich noch einiges sehen.

Die Vögel, welche ihr letztes Lied sangen, bevor sie schlafen gingen, der Bach, der etwa 50 Meter neben dem Haus vorbeifloss und das Reh, welches verdeckt aus dem Wald spähte.
Während ich das alles bestaunte (jedenfalls dachte er, dass ich das machte), stieg er aus und lief in Richtung Haus. Auf halbem Weg drehte er sich um und rief: „Kommen Sie?"

Dies war mein Weckruf und ich stieg aus dem Wagen. Er hielt mir wie ein Gentleman die Tür auf. Ein kleines „Danke" rutschte mir aus versehen aus dem Mund. Er lächelte mich an.

„Nun gut. Sie können sich gerne im Zimmer hier einnisten. Ich schlafe im oberen Stock, falls etwas ist. Gute Nacht."
Mit diesem Worten verschwand er in seinem Zimmer.

Ich schlafe hier?

Erst jetzt bemerkte ich, wie erledigt ich war und liess mich ins Bett fallen.

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Ein Duft von leckeren Pancakes weckte mich aus meinem erstaunlicher Weise tiefen, ruhigen Schlaf. Ich setzte mich auf den Bettrand und brauchte einen Moment bis ich voll und ganz da war.

Nach und nach kamen Erinnerungen, was gestern Abend geschehen war. Vorsichtig sah ich mich um, was mir nur meine Vermutung bestätigte, dass ich gestern tatsächlich mit ihm mit gegangen war.

Oh Gott..

Mein Magen knurrte schon halblaut, weshalb ich dem leckeren Duft in die Küche folgte.

Er stand am Herd (oben ohne!) und brutzelte noch gebratenen Speck dazu.
Ich musterte seinen Rücken, welcher Konturen der Muskeln zeigte. Und eine Narbe auf dem Schulternblatt, welche schon sehr verblasst war, was darauf deutete, dass er sie schon lange hatte.

Als hätte er bemerkt, dass ich ihn musterte, drehte er sich um und schenkte mir sein schönstes, strahlendes Lächeln.
Es erhellte sein attraktives Gesicht mit den grünen Augen und den dunkelbraunen Haaren.

Ich musste mich zusammenreissen, dass ich nicht zu lange auf seinen gut geformten Sixpack starrte.

„Guten Morgen Prinzessin, haben Sie gut geschlafen?", fragte er mich bester Laune.

Ich grummelte nur vor mich hin und nahm die Pancakes, die er mir hinstreckte entgegen, setzte mich hin und fing an zu essen.
Ich bemerkte, dass er mich immernoch anschaute.

„Was ist?", presste ich zwischen meinem Essen raus.
Er aber schüttelte seinen Kopf, als würde er die Gedanken verwerfen und widmete sich wieder dem Speck.

Sobald wir beide mit dem Essen fertig waren, fragte ich ihn noch einmal nach seinem Namen.

„Also, ich weiss immernoch nicht, wie Sie heissen.", gab ich neugierig von mir.

Sein sorgenfreies Gesicht bekam einen leichten Hauch von Ernsthaftigkeit.
„Ich heisse Brian." „Brian und wie noch?", ich wollte seinen ganzen Namen wissen.

Er schaute mich ein bisschen traurig an und überlegte kurz. Schliesslich antwortete er mir: „Brian Malone".
Etwas an seinem Namen kam mir bekannt vor.

„Warte..! Malone.. aber nicht die, welche steinreich sind und ein riesiges Grundstück in der Nähe von Dawson Creek haben.", starrte ich ihn ungläubig an.
„Doch genau den.", antwortete er grimmig.
Ich beliess es dabei.

Er soll anscheinend ein riesiges Arschloch sein.

Nach einem längeren Moment gab ich dann von mir: „Das ist ein schöner Name, Herr Malone."

Er lächelte kurz, doch es erreichte seine Augen nicht und meinte nur: „Nennen Sie mich doch Brian und in der Du-Form."

„Na gut.. Brian, Sie, ähh.. Du kannst mich Sophie nennen.", bot ich ihm mit sichtlichen Startschwierigkeiten an.

Brian schmunzelte amüsiert und fing sich dadurch einen bösen Blick meinerseits ein.

„Also.. wieso hast du mich unbedingt treffen wollen und woher kennst du mich?", wollte ich wissen. Ich wollte, dass er von selbst mit der Geschichte ausruckte.

Denn wenn meine Intuition richtig lag, wusste ich, wieso ich das Gefühl hatte, ihn bereits zu kennen.

Ich sah ihm an, dass er nachdachte, was er mit erzählen solle. „Ich weiss nicht. Ich hatte einen Traum..", gab er klein bei.

White WolveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt