Keine Ruhe vor dem Sturm

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In dieser Nacht hatte ich grosse Mühe, Ruhe zu finden und ein zu schlafen.
Grauenhafte Gedanken hielten mich bis tief in die Nacht wach, bis ich dann endlich erschöpft genug war und einschlafen konnte.

Ich öffnete meine Augen und fand mich auf einer Lichtung wieder und sass auf einem Stuhl. Mein Schädel brummte.
Bewegen konnte ich mich nicht und nachsehen auch nicht. Ich war wie versteinert und konnte nur gerade aus blicken.

Mein Blick erfasste etwas, was auf der anderen Seite der Lichtung war. Konzentriert kniff ich meine Augen zusammen und versuchte zu sehen, was dort war.

Mit Menschenaugen gelang mir das nicht, also benutzte ich meine Wolfsaugen.
Meine Augen begannen zu glühen und meine Sicht wurde nach und nach besser.

„Rose?", fragte ich verblüfft.
Als sie ihren Namen hörte, schreckte ihr Kopf hoch und sie sah sich um. Dann erblickte sie mich und sah mich flehend an. Sie war ebenfalls gefesselt.

Doch nur ihre Hände, welche hinter dem Stuhl zusammen gebunden waren und so konnte sie ihren Kopf bewegen.

„Was ist hier los?", hakte ich nach.
Auf einmal hörte ich ein böses Lachen von irgendwo her hallen.

Ich konnte nicht sehen woher, denn egal wie sehr ich meinen Kopf bewegen wollte, es gelang mir nicht. Obwohl ich spüren konnte, dass mein Kopf nirgends angebunden war.

Wieso gehorcht mir mein Körper nicht?

Verzweifelt wand ich mich im eigenen Körper, doch der regte sich nicht einmal einen Millimeter.

Verdammte Scheisse!

Langsam nahm ich in meinem Blickfeld eine Gestalt wahr, welche sich Rose von der Seite näherte.
Es war Josh!

Mit einem hässlichen Grinsen blickte er in meine Richtung.
Fast schon zu sanft legte er eine Hand auf Roses Schulter.

„Wie schön, dass wir uns wieder sehen.", heuchelte er Freundlichkeit vor.
„Steck deine Freundlichkeit sonst wohin.", entfuhr es mir drohend.

Kurz stockte er, doch dann begann er zu lachen.
Es schmerzte in meinen Ohren.
„Du willst mir drohen?", fragte er lachend über den Platz.

„Du hast nicht das Privileg mir zu drohen, du kleine, weisse Schlampe.", beleidigte er mich.

„Wo ist denn dein geliebter Mann? Hat ihn der Mut verlassen und er lässt seine Kleine alleine hier?", provozierte er mich weiter.

Darauf antwortete ich gar nichts, denn ich sah, wie Brian hinter Josh erschien.

Ein Knurren ertönte aus dem Wald hinter ihm, doch Josh bedeutete ihnen, ohne sich umzudrehen, still zu sein.

Ich war nicht überrascht, dass er seine Kämpfer im Wald versteckt hatte.
Was er aber nicht wusste war, dass wir ebenfalls unsere Leute im Wald hatten.

„Du fragst dich bestimmt, wo James ist.", fuhr Josh fort und ein Grinsen erschien.
„Nunja, dieser Schwächling ist tot."
Hätte ich es nicht besser gewusst, wäre ich jetzt bestimmt traurig gewesen.

Das hättest du wohl gerne!

Genau in dem Moment, als er das gesagt hatte, trat James als Wolf aus dem Wald und stellte sich mit bedrohlichem Knurren neben mich.

White WolveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt