Tareks Sicht
Endlich war es so weit. Die Zeit war gekommen, ein weiteres mickriges Herz zu brechen.
Ihre warme Hand lag in meiner und sie hatte ihren Kopf auf meine Schulter gebettet. Sie hatte dunkelbraune wilde Locken, die mein Ohr kitzelten. Aus großen, grünen Augen sah sie mich verliebt an und lächelte mit vollen rosigen Lippen. Tatsächlich, sie war mit Abstand eins meiner hübschesten Opfer. Außerdem hatte sie einen Charakter aus Gold. Klug, liebevoll, ehrlich, witzig...was brauchte man noch?
Richtig, Kaltherzigkeit.
Schwache Menschen wie sie waren am einfachsten zu brechen.
,,Ich weiß, wir sind erst seit drei Wochen in einer Beziehung, aber du glaubst gar nicht, wie viel du mir bereits bedeutest", gestand sie mir mit einer lieblichen Stimme. Alles an ihr war perfektes Girlfriendmaterial. Zu schade, dass sie mir rein gar nichts bedeutete.
Ich lächelte sie ebenfalls an und strich ihr sanft eine Locke aus dem Gesicht.
,,Bedeute ich dir wirklich schon so viel?", fragte ich gespielt gerührt.
,,Natürlich! Das ist das erste Mal, dass mein Herz so unglaublich schnell für jemanden schlägt..." Urgh, dieser Kitsch. Ich will kotzen. ,, Es kommt vielleicht viel zu früh, aber ich muss dir etwas sagen..." Sie löste ihre Hand aus meiner und spielte unruhig mit ihren Fingern. Sichtlich nervös sah sie mich an. Ich wusste, was jetzt kommen würde. Es lief immer so ab. Ich hatte noch nie länger als vier Wochen gebraucht, um ein Mädchen dazu zu bringen, mich zu lieben. Am Ende bekam ich immer das, was ich wollte.
,,Es ist nicht zu früh. Ich habe auch schon seit längeren Gefühlen für dich." Gefühle der Abscheu.
Ihre Augen leuchteten auf und ich konnte sie lesen wie ein Buch. Sie waren alle so durchschaubar. Alle so langweilig und gleich. Nichts unterschied sie von den restlichen Mädchen, mit denen ich gespielt hatte. Am Ende waren sie alle nur ein weggeworfenes Spielzeug.
,,Ich bin gerade so glücklich", sagte sie aufgeregt und strahlte über beide Ohren. Ermutigt von meinen Worten, legte sie ihre Arme um meinen Nacken und ich legte meine Arme ebenfalls um ihre rundliche Taille. Sie trug Größe L aber war deswegen keineswegs weniger attraktiv. Total verliebt blickte sie mir in die Augen und sprach endlich die Worte aus, auf die ich so lange gewartet hatte.
,,Ich liebe dich, Tarek. Ich liebe dich aus ganzem Herzen!"
Ich lächelte. Sadistisch.
,,Ohhh, Clairy" Zärtlich legte ich meine Hand auf ihre Wange. ,,Das ist wirklich süß, aber es ist nicht diese Art von Gefühlen, die ich für dich empfinde."
Ihr fiel das liebevolle Lächeln sofort aus dem Gesicht und in ihren Augen spiegelte sich glattes Entsetzen.
,,O-oh? Dann meinst du freundschaftliche Gefühle? E-Es tut mir leid, ich hätte dir das nie sagen sollen! Bleiben wir trotzdem noch Freunde? Ich... Ich will dich nicht verlieren, Tarek. "
Ich lächelte lieb, beugte mich zu ihr herunter und hauchte mit leiser Stimme in ihr Ohr: ,,Es sind Gefühle des Abscheus. Du bist erbärmlich, Süße. Niemand wird dich jemals lieben."
Sie zuckte zusammen und wich vor mir zurück. Ihre Knie zitterten, als sie aufstand und Abstand zu mir nahm. ,,Wieso tust du mir das an?" Das Zittern ihrer Stimme bereitete mir Wohltuung. Doch noch fröhlicher machte mich ihr zutiefst verletzter Blick. Sie sah aus, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen.
,,Ich weiß nicht... es hat Spaß gemacht, mit dir zu spielen." Ich zuckte desinteressiert mit den Schultern.
,,Das k-kann nicht der Grund sein. Niemand ist so kaltherzig. W-wieso tust du mir das an?" Sie ballte ihre Hände zu Fäusten, während sie versuchte, stark zu bleiben. Wie niedlich. Und lächerlich.
DU LIEST GERADE
Broken Heart - Syndrom→boyxboy
Teen Fiction× Broken Heart - Syndrom × ~ Die Gewohnheit, andere Herzen zu brechen, weil eines selber Herz gebrochen ist. ~ Du bist durch und durch homophob, hast dich aber trotzdem auf einen Fuckboy eingelassen? Willkommen in meinem schwulen, homophoben und tra...