*etwa ein Jahr zuvor*
„Erde an Taehyung! Hörst du mir überhaupt zu?" „Natürlich. Ich hör dir doch immer zu, das weißt du doch." beantworte ich die Frage meines besten und einzigen Freundes, während ich jedoch noch immer nicht aufsehe, sondern stattdessen meine aktuelle Zeichnung noch etwas verbessere. „Jaja, und was hab ich dann bitte gesagt?" „Dass du auf die Party von Areum gehen willst und dass du willst, dass ich mitkomme." beantworte ich die erneute Frage des Älteren, während ich ihn zum ersten Mal seit dem Beginn seiner langen Plapperei ansehe. Überrascht weiten sich seine Augen.„Ich weiß, ich sollte das mittlerweile gewohnt sein, jedoch finde ich es immer noch gruselig, dass du irendwie alles in deiner Umgebung mitbekommst, obwohl es immer so aussieht, als wärst du voll und ganz in dein kleines, schwarzes Notizbuch vertieft." „Naja, das habe ich mir halt bei meinen 'Eltern' angewöhnen MÜSSEN."
Verlegen fährt mein bester Freund daraufhin durch seine silbergefärbten Haare. Ich mustere ihn dabei besorgt. Immer wenn er aus Versehen dafür sorgte, dass ich an meine 'Eltern' denken musste, machte er sich die größten Vorwürfe, weil es wieder Sachen aufwirbelte, die ich hinter mir lassen wollte. „Aish. Wie oft muss ich dir noch sagen, dass es okay ist mal über meine leiblichen Eltern zu sprechen? Es ist okay. Ich habe zwölf Jahre mit ihnen gelebt, sie gehören nun mal zu meinem Leben. Auch wenn ich nicht gerne über sie spreche, sind sie dennoch meine Erzeuger. Also hör auf dir wieder Vorwürfe zu machen."
Daraufhin herrscht kurz Stille. Doch als ich Areum wahrnehme, ergreife ich wieder das Wort: „Uuh, Jiminie, da ist dein Crush." Empört stößt er mir seinen Ellenbogen in die Seite und zischt: „Nicht so laut, Alter. Sie muss es ja nun echt nicht erfahren. Aber was ist jetzt? Kommst du morgen mit?" Genervt stöhne ich auf. „Du weißt genau, dass ich kein Freund von Partys bin."
Als ich sehe, dass Jimin wieder anfängt seinen Schmollmund zu ziehen, weiß ich was auf mich zukommen wird. Deshalb wende ich schnell den Blick ab und widme mich wieder meiner Zeichnung. Am liebsten hätte ich mir jetzt noch Kopfhörer rein gemacht, damit ich ihn auch nicht hören muss, bei den folgenden Worten. Doch da gleich die Vorlesung beginnt, wäre das etwas unvorteilhaft.
„Och komm schon, TaeTae. Ich brauch doch mentale Unterstützung." „Und was ist mit deinen anderen Freunden? Hoseok und Yoongi? Die gehen doch freiwillig dahin. Warum brauchst du mentale Unterstützung von mir, wenn du doch die zwei an deiner Seite weißt?" frage ich dann den Älteren und sofort bereue ich es wieder, denn die folgenden Sätze seinerseits, kriegen mich immer rum: „Die sind nun mal nicht meine besten Freunde. Ich brauch meinen besten Freund als mentale Unterstützung."
Wiedermal stöhne ich genervt auf und verdrehe dabei meine Augen. „Ist ja gut. Ich komm ja morgen mit, man. Du kannst einem echt auf die Nerven gehen. Weißt du das eigentlich, ChimChim?" Sein zufriedenes Lächeln beantwortet meine Frage eigentlich schon, doch trotzdem antwortet mein Hyung noch mit den Worten: „Jap und ich finde es nicht schlecht."
Nach all unseren Vorlesungen gingen Jimin und ich immer in ein nahgelegenes Café um über das zu sprechen, was wir in der Vorlesung mitgeschnitten hatten. So wiederholten wir nochmal den gesamten Stoff und somit war es einfacher, wenn wir für Klausuren lernen mussten. Doch dummerweise hat unser Stammcafé vor kurzem dicht gemacht, aufgrund von Geld- und Personalproblemen. Deshalb müssen wir nun dummerweise in ein anderes Café in der Nähe des Reichen-Viertels.
Ich vermeide dieses Viertel so gut es geht, da ich dort aufgewachsen bin und deshalb genau weiß, wie Menschen ticken, die zu viel Geld haben. Eltern sind zu unfähig ihre Kinder ordentlich zu erziehen und verwöhnen sie wo sie nur können, oder — wie in meinem Fall — benutzen sie als lebendige Boxsäcke um all ihren Stress, den sie bei der Arbeit haben und bekommen, raus lassen zu können.
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You Are My Destiny {TaeKook}
FanfictionGlaubt ihr an sowas wie 'magische Verbindungen'? Kim Taehyung, ein zwanzigjähriger Student, hat noch nie an sowas geglaubt. Er war immer für sich. Er hatte sonst niemanden, außer seinen besten Freund. Doch als er eines Tages auf einen braunhaarigen...