Kapitel 54: Das Verhör (1.086)

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Nachdem Jin uns alles erzählt hat, musste er sich wieder um andere Patienten kümmern. Ich bewundere ihn sehr dafür, dass er so optimistisch ist und uns sogar noch damit anstecken konnte. Auch dass er es schafft nach all dem noch normal seiner Arbeit nachzugehen, bewundere ich.

Jin ist durch und durch ein Optimist und somit das genaue Gegenteil von Namjoon, der zwar in Hinsicht auf Jungkook optimistisch ist, aber dafür sonst immer eher negativ gestimmt.

Die beiden ergänzen sich hervorragend und brauchen sich gegenseitig. Auch wenn sie es niemals wirklich zugeben würden.

Ich versuche meine Sorgen so weit es geht zurückzuschrauben und mich mehr darauf zu konzentrieren, wenigstens in Gedanken bei Jungkook zu sein, denn persönlich durfte ich es bisher noch nicht.

„Kim Taehyung?" fragt dann eine Stimme und reißt mich aus meinen Gedanken. Überrascht hebe ich meinen Kopf. „Ja?" frage ich dann. „Wären Sie so freundlich uns auf die Wache zu begleiten?" Überrascht schaue nicht nur ich den Herrn in Uniform und seinen Partner an, sondern auch Namjoon tut dies. „Sie sind verdächtigt, Herr Jeon vergiftet zu haben." Nach diesen Worten beginnt mein Atem kurzzeitig stehen zu bleiben.

„Wie kommen Sie darauf, dass Tae ihn vergiftet habe?" fragt Namjoon mit großen Augen. Auch Doyeon, die noch hier ist, während Shinwon sich wieder verdrückt hat, sieht fragend zwischen mir und den Polizisten hin und her. „Ein anonymer Hinweis. Würden Sie nun mitkommen oder müssen wir Sie mit Gewalt mitnehmen?" „Woah, ganz ruhig, Kollege. Entschuldigen Sie bitte meinen Partner, er ist noch nicht so lange im Dienst. Würden Sie uns nun begleiten, Herr Kim?" fragt dann wieder der Ältere der beiden, der wesentlich mehr Weisheit und Erfahrung ausstrahlt.

„Herr Kim? Kommen Sie nun mit?" spricht mich der ältere Polizist erneut an. Ich bin so überfordert mit dieser ganzen Situation, sodass ich einfach nur langsam nicke. „Taehyung, was..." „Ist schon gut, Namjoon. Ich habe nichts verbrochen." unterbreche ich den Älteren und erhebe mich von meinem Platz, um den beiden Polizisten zu folgen.


„Also, Herr Kim, was haben Sie zu Ihrer Verteidigung zu sagen?" fragt mich der Polizist, der mich auch zur Polizeiwache und in den Verhörraum gebracht hat, während er sich mir gegenüber setzt. „Was soll ich schon sagen? Ich weiß ja noch nicht einmal, was genau mir vorgeworfen wird und warum überhaupt." „Kein Problem. Ich fasse es gerne nochmal für Sie zusammen. Also, es gab einen anonymen Anrufer, der meinte, dass Sie, Kim Taehyung, das Opfer, also Jeon Jungkook, vergiftet haben sollen. Genau das wird Ihnen nun vorgeworfen."

„Und würden Sie mir bitte verraten, welchen Grund ich hätte, Jeon Jungkook zu töten?" „Ganz einfach. Sie wollten Geld von ihm, was er Ihnen aber nicht gab. Zumindest wurde Ihnen dies als Motiv vorgeworfen und so lange Herr Jeon noch nicht aufgewacht ist und wir ihn aufgrund dessen nicht selbst befragen können, müssen wir diesem anonymen Hinweis nachgehen."

Die ganze Ruhe, die ich bis eben überraschenderweise hatte, verschwindet genau in diesem Moment. Ich weiß, dass das kein gutes Licht auf mich wirft, nach so einem Vorwurf in Tränen auszubrechen. Denn genau das kommt ja in gewisser Art und Weise einem Schuldeingeständis gleich, doch ich kann nicht anders, weshalb alle Gefühle nun herausbrechen:

„Wissen Sie eigentlich, wie ich mich gerade fühle?! Die Person, die ich über alles liebe, kämpft im Krankenhaus gerade um ihr Leben und als sei das nicht genug, wird mir auch noch vorgeworfen, ich habe dafür gesorgt, dass es so weit gekommen ist. Ich liebe Jungkook viel mehr als alles andere auf dieser Welt und ich sterbe fast bei dem Gedanken, ich könnte ihn für immer verlieren. Ich habe ihn nicht vergiftet! Es war Kang Siwon! Ich habe es mit eigenen Augen gesehen! Ich habe mit eigenen Ohren gehört, was er alles gesagt hat! Er ist dafür verantwortlich, dass mein Freund gerade ums Überleben kämpft! Siwon hat sogar zugegeben, dass Jeon Junghyun damals nicht bei einem Autounfall gestorben ist, sondern er ihn umgebracht hat. Auch der Autounfall damals in Japan war sein Verdienst. Also hören Sie auf mich hier festzuhalten und begeben Sie sich lieber auf die Suche nach der Person, die meinem Freund das Alles angetan hat! Ich müsste jetzt bei ihm sein und ihm Kraft spenden, damit er wieder gesund werden kann, doch stattdessen sitze ich hier auf dieser dämlichen Polizeiwache fest, während der wahre Täter noch immer frei da draußen rumläuft und somit noch eine zusätzliche Lebensbedrohung für meinen Freund ist! Außerdem, wenn Sie mal nach dem Bericht der Ärzte gefragt hätten, dann würden Sie wissen, dass Jungkook bereits seit über zwei Monaten mit diesem Blei vergiftet wird und hätten Sie auch mal nachgeforscht, dann würden Sie wissen, dass ich ihn drei Monate lang nicht mehr gesehen habe. Ich habe ihn erst vor drei Tagen wiedergefunden und dass ich ihn jetzt schon wieder verlieren könnte, und das dann auch noch für Immer, bringt mich um meinen letzten Verstand!"

„Bitte beruhigen Sie sich und setzen Sie sich wieder, Herr Kim." Ich habe nicht einmal gemerkt, dass ich während meines unüberlegten Geplappers von meinem Stuhl aufgestanden bin und sich meine Fingernägel erneut in mein Fleisch bohren, während meine Hände zu Fäusten geballt sind.

Doch diese ganzen Gefühle, die ich gerade in meinem Innersten spüre, wollen nun endlich freigelassen werden, auch wenn es sich vielleicht nicht gerade positiv auf mich und meine Anklage auswirken könnte: „Nein, verdammt! Ich kann mich nicht beruhigen! Ich liebe Jungkook, warum sollte ich ihn vergiften? Bitte. Bitte finden Sie Kang Siwon und ziehen Sie ihn zur Rechenschaft. Er hat das Leben meines Freundes komplett zerstört. Ich bitte Sie."

„Alles was Sie sagten, spricht zwar im Großen und Ganzen schon für Ihre Unschuld und zugegeben hätten wir vorher nachforschen müssen, bevor wir Ihnen nur aufgrund eines anonymen Hinweises einen Versuchten Mord unterstellen, aber es gibt keinerlei Beweise dafür, dass Kang Siwon, der Fahrer von Herr Jeon, dafür verantwortlich ist."

Plötzlich macht es Klick in meinem Gehirn. Ich reiße meine Augen auf, meine Hände entspannen sich wieder etwas und ich sehe den Polizisten vor mir eindringlich an, während ich mich auf die Tischplatte abstütze und zu reden beginne: „Doch, es gibt einen Beweis. Es ist alles auf Video. Wenn Sie mir erlauben, kurz in das Hotelzimmer von Jungkook zu gehen, dann werde ich Ihnen Ihre Beweise liefern."

Seinem Blick nach zu urteilen, hat er wohl nicht mit sowas gerechnet. Ich könnte mich selbst für meine Dummheit schlagen. Warum ist mir das nicht schon früher eingefallen? Die Kamera lief die ganze Zeit und hat hoffentlich auch wirklich alles aufgenommen, was Jungkook aus Siwon herausholen konnte.




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You Are My Destiny {TaeKook}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt