Kapitel 6: Anders bedeutet nicht gleich eigenartig (1.488)

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Auch die ganze folgende Woche begaben Jimin und ich uns jeden Tag nach unseren Vorlesungen in das Café Del Luna. Auch dieses Mal betreten wir das Lokal und steuern unseren neuen Stammtisch an. Es dauert auch nicht lange, bis ein glücklicher Jungkook zu unserem Tisch kommt und sagt: „Da seid ihr ja wieder. Und? Was wünscht ihr dieses Mal? Wieder das Gleiche wie auch die letzten Tage?" „Jungkook! Was machst du denn da? Du hattest doch schon vor fünf Minuten Dienstschluss." zieht Luna dann die Aufmerksamkeit auf sich.

Erschrocken dreht sich der Braunhaarige dann in die Richtung seiner Chefin. „Ja, Luna. Ich mach ja nur noch die eine Bestellung." Damit wendet sich der Jüngere wieder an uns: „Also? Das Gleiche wie auch die letzten Tage?" „Was bist du eigentlich für ein eigenartiger Mensch, Jungkook?" Ich sehe Jimin mit großen Augen an, genau wie auch Jungkook. „W-was?" stammelt der Braunhaarige irritiert. Muss Jimin denn unbedingt so mit der Tür ins Haus fallen?

Dass Jungkook nicht zu der normalen Sorte Teenager gehört, war schon von Anfang an klar. Er ist mega talentiert und ist als Trainee beim Big Hit Entertainment unter Vertrag, aber arbeitet dennoch in einem Café. Und jetzt arbeitet er auch noch länger, als er muss. Jeder andere Jugendliche wäre froh gewesen, so früh wie möglich wieder zuhause sein zu können.

„Du bist ein ziemlich eigenartiger Mensch." wiederholt Jimin dann. „Hyung, anders bedeutet nicht gleich eigenartig. Oder empfindest du mich etwa auch als eigenartig?" stelle ich meinen besten Freund zur Rede. „Ja, manchmal schon, TaeTae." „Oh, du kleiner..." fang ich an doch Jimin unterbricht mich mit einem frechen Grinsen und mit den Worten: „Ja, ich bin zwar von der Körpergröße her kleiner als du, sogar kleiner als Jungkook, aber trotzdem solltest du vor Älteren Respekt haben, Taehyung. Also verdräng den Gedanken, den du gerade hattest, sofort wieder." „Ich habe vor Älteren Respekt, doch bei dir mach ich nun mal eine Außnahme, Hyung. Wart's nur ab."

Erst dann realisiere ich wieder, dass Jungkook noch immer an unserem Tisch steht und auf unsere Bestellung wartet. Deshalb wende ich mich dem Braunhaarigen dann zu und sage: „Ja, Jungkook. Wir nehmen wieder das Gleiche, wie sonst auch." Schüchtern und leicht errötet nickt der Jüngere nur und entfernt sich dann von unserem Tisch.

„Musste das jetzt sein, Jimin? Wir wissen doch mittlerweile, dass er schüchtern ist. Du kannst ihm gegenüber doch nicht so direkt sein." sage ich dann zu meinem besten Freund, als Jungkook außer Hörweite ist. „Entschuldige, aber ich sag nun mal was ich denke, ohne groß darüber nachzudenken." „Ich weiß. Aber es wäre trotzdem schön, wenn du versuchst dich zurückzuhalten. Wenigstens bei Jungkook."

Ich weiß nicht warum, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass es Jungkook nicht sehr leicht in seinem Leben hat. Mir gehen diese glasigen Augen einfach nicht aus dem Kopf, in die ich an dem Tag von Areum's Party blickte. Auf jeden Fall hatte er da einen echt schlechten Tag, aber dennoch lief sein Auftritt einfach reibungslos ab.

„So, hier. Cappuccino und ein Chai Latte." reißt mich dann Jungkook's Stimme aus meinen Gedanken. „Hab vielen Dank, Jungkook." bedanke ich mich mit einem freundlichen Lächeln bei dem Angesprochenen. Mittlerweile habe ich mich an dieses Café und an die Umgebung, in der es sich befindet, gewöhnt.

„Jetzt aber endlich raus aus dieser Schürze, Jungkook. Du hast jetzt schon zehn Minuten länger gearbeitet, als nötig." ruft dann wieder die Stimme von Luna. Der Angesprochene sagt daraufhin nur: „Ist ja schon gut. Warum willst du mich denn unbedingt los werden, Luna? Du weißt, dass ich heute, da Freitag ist, eh hier warten muss, also hätte ich währenddessen auch ruhig weiter bedienen können." während er in den Hinterraum geht und auf dem Weg anfängt, seine Schürze aufzubinden.

Als er dann ohne Schürze wieder kommt, sagt er an seine Chefin gerichtet: „Zufrieden? Und jetzt gib mir bitte meine Bananenmilch." Was ist denn plötzlich mit ihm los? Plötzlich ist er gar nicht mehr so freundlich, wie sonst immer. Und das dann auch noch gegenüber seiner Chefin. „Ja, ich bin zufrieden. Und hier ist deine Milch. Ich habe sie dir schon zubereitet, während du dich umgezogen hast." Jungkook bedankt sich bei Luna, welche ihm besorgt dabei mustert, wie er sich erst das Getränk nimmt und dann an einem abgelegenen Tisch Platz nimmt. Ich beobachte ihn dabei ebenfalls etwas besorgt. Auch wie er lustlos mit dem Strohhalm in seiner Bananenmilch rumstochert, ehe er kurz seufzt und dann einen Schluck trinkt, entgeht mir nicht.

Als Jimin gerade ansetzen will, um über den heutigen Stoff zu sprechen, sage ich in die Richtung von Jungkook: „Jungkook, willst du dich vielleicht zu uns setzen?" Überrascht weiten sich die Augen des Angesprochenen, ehe er wohl mit sich selbst zu zaudern beginnt. Aus diesem Grund stehe ich dann von meinem Platz auf, gehe erst zu Jimin und ziehe ihn dann mit zu dem Tisch, an dem Jungkook sitzt. „Worauf auch immer du wartest, Jungkook, in Gesellschaft vergeht die Zeit schneller." sage ich zu ihm, während er mich und Jimin verwirrt ansieht. Doch auch Jimin sieht mich verwirrt und zugleich überrascht an.

Eigentlich bin ich ja eher gegen soziale Kontakte, doch dennoch gehen mir nach wie vor diese glasigen Augen nicht aus dem Kopf. Genau so wenig wie sein blasses Gesicht, das ich damals im Mondschein wahrnahm. Ich will einfach wissen, was es damit auf sich hat. Was hat ihn damals so traurig gestimmt? Immer wenn ich ihn hier im Café sehe, schenkt er jedem Menschen ein freundliches Lächeln. Auch sonst scheint er eigentlich ziemlich glücklich zu sein. Zumindest sieht es für Außenstehende, wie ich es einer bin, danach aus.

„Du brauchst auch nicht zwingend was zu sagen, wenn du nicht willst, Jungkook. Doch ich dachte du redest gerne über Kunst und Jimin und ich reden nur selten über etwas anderes, wenn wir hier im Café sind." Sobald ich das Wort 'Kunst' ausgesprochen habe, fängt wieder an sich ein Lächeln auf Jungkook's Gesicht zu schleichen und seine Augen leuchten auf. Man, dieser junge Mann muss Kunst ja wirklich lieben.

Etwas überdreht fragt Jungkook dann: „Und was lernt ihr so, während eures Kunststudiums?" Jimin und ich klären ihn über alles auf, was uns bisher beigebracht und gelehrt wurde. Interessiert hört er uns zu und vergisst dabei vollkommen, weiter von seinem Getränk zu trinken. Nur ab und an wirft er eine Frage ein.

Doch als dann erneut die Klingel über der Eingangstür zum Café ertönt und Jungkook's Blick direkt auf der Eingangstür liegt, verändert sich sein fröhlicher Gesichtsausdruck zu einer Mischung aus Freude und Widerwillen beziehungsweise Unlust. Aufgrund dessen, wandert mein Blick dann auch zu der Richtung, in die auch Jungkook sieht. Jimin tut es mir gleich.

Als ich die hochgewachsene, schlanke Gestalt mit pinken Haaren wahrnehme, die sich zu unserem Tisch bewegt, sehe ich im Augenwinkel, wie die Kinnlade meines Hyungs nach unten fällt. „Bist du so weit, Kookie?" fragt der Mann, der etwas älter als ich sein muss, während er an unserem Tisch halt macht. Jimin verfolgt den Pinkhaarigen noch immer überrascht mit seinen Blicken. Nicht mal seinen eigenen Mund hat Jimin bisher zu bekommen. „So weit ich nun mal sein kann, Hyung." beantwortet Jungkook dann die Frage, ehe er lustlos von seinem Stuhl aufsteht und sich neben den Pinkhaarigen stellt.

„Es ist ungewohnt dich in Gesellschaft anderer Menschen anzutreffen, Jungkook. Wer sind die beiden denn, dass du ihnen erlaubt hast, sich zu dir zu setzen?" fragt der hochgewachsene, schlanke Mann an Jungkook gerichtet. „Das sind Jimin und Taehyung. Sie studieren Kunst." „Achso, deshalb durften sie dir Gesellschaft leisten, verstehe." engegnet der Pinkhaarige dann, ehe Jungkook uns nun auch ihn vorstellt:

„Taehyung, Jimin, das ist Namjoon. Doch bekannt ist er unter dem Künstlernamen RM. Er ist auch beim Big Hit unter Vertrag, doch hat sein Debüt bereits hinter sich gebracht und unterstützt mich nun bei der Vorbereitung auf meines." „Genau. Und aus diesem Grund müssen wir jetzt auch zum Big Hit, Kooks. War nett euch kennenzulernen." sagt der Pinkhaarige noch, ehe er einen Arm um Jungkook's Schultern legt und zusammen mit ihm dann das Café verlässt.

Nun kriegt sich auch endlich Jimin wieder ein: „Ich glaub nicht, dass das tatsächlich RM war. Und das habe ich jetzt nicht nur geträumt, oder?" „Nein, ich denke nicht. Aber wer ist denn RM?" Als ich die Frage zu Ende gestellt habe, sieht mein bester Freund mich mit großen Augen an und fragt ungläubig: „Was? Du kennst ihn nicht?" Daraufhin schüttle ich nur den Kopf.

„RM ist aktuell der beliebteste Künstler in der Untergrund-Rap-Szene. Er hat schon mehrere Preise gewonnen, aufgrund seines krassen Raps. Bester Underground-Rapper, bester Newcomer und noch viele mehr. Es stehen viele Entertainments beim Big Hit Schlange und versuchen RM vom Big Hit abzuwerben und für sich zu gewinnen. Er ist aktuell der gefragteste Rapper Südkoreas."

Okay, jetzt komme ich mir dumm vor. Ich meine, ich höre Rap nicht, doch die gefragtesten Künstler seines eigenen Landes sollte man doch kennen, oder?




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Und nun auch Nummer drei. Wie versprochen. ^^

You Are My Destiny {TaeKook}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt