Mittlerweile ist es schon am späten Abend und ich starte einen neuen Versuch, endlich mit Jungkook reden zu können. Bevor ich klopfe, lausche ich nochmal, ob es drinnen mehr als nur eine Stimme gibt, doch hinter der Tür herrscht absolute Stille. Ich atme nochmal tief durch und will gerade klopfen, als sich die Tür plötzlich öffnet.
Erschrocken stolpert die Person, die die Tür geöffnet hat, etwas zurück, ehe sie mich überrascht ansieht. Es ist tatsächlich Jungkook. Nach so langer Zeit steht er endlich wieder vor mir, doch ich bekomme absolut kein Wort raus.
Jungkook ist der Erste von uns beiden, der sich wieder bewegt. Er schüttelt seinen Kopf und sagt dann: „Das kann nicht wahr sein. Träume ich gerade?" während sich Tränen in seinen Augen sammeln. Auch bei mir sammeln sich Tränen in den Augen, doch ich versuche sie zurückzuhalten, um diesen Moment klar zu sehen. Genau wie damals, als Jungkook nach dem Autounfall erst nach zwei Tagen aufgewacht ist.
„Was...Was machst du hier? Woher...Woher weißt du, wo ich untergebracht wurde?" „Ich hatte Hilfe von meiner Mutter, Jin und Namjoon." Ich sehe wie sich kurz ein Lächeln auf Jungkook's Gesicht ausbreitet, doch sobald er eine Stimme aus dem Gang vernimmt, verschwindet dieses wieder. Voller Panik nimmt Jungkook dann meine Hand, zieht mich in sein Hotelzimmer und verfrachtet mich in sein Schlafzimmer. Dann sagt er: „Kein Mucks." und schließt die Tür.
Doch ich konnte mich nicht komplett auf diese Aktion konzentrieren. Das Einzige, was ich wahrnahm, war dieses wunderbare Kribbeln, das wieder durch meinen ganzen Körper ging, sobald er mich berührte. Wie sehr ich dieses Gefühl vermisst habe.
„Es ist Zeit für deinen Tee, Jungkook. Damit du wieder gesund wirst." vernehme ich dann eine Stimme, weshalb ich dann durch den kleinen Spalt der Tür schaue, welcher geblieben ist. Zum Glück bietet sich mir der Blick von hier aus direkt ins Wohnzimmer, weshalb ich auch die Gestalt von Kang Siwon wahrnehme. „Holst du den Zucker aus der Küche?" fragt Siwon und ich sehe, dass Jungkook nickt und seinem Angestellten den Rücken zu dreht.
Genau in diesem Moment holt dieser etwas aus seiner Jackentasche und träufelt es in die Tasse. Dann kommt Jungkook wieder und Siwon sagt zu ihm: „Deine Medizin habe ich schon reingemacht." Dankend nickt Jungkook, macht zwei Süßlitabletten in die Tasse und nimmt einen Schluck des Tees. Dann sagt er: „Danke, Siwon. Ich möchte mich dann so langsam zur Ruhe begeben, also..." „Ja, keine Sorge. Ich geh schon wieder. Ich wollte dir nur noch den Tee bringen. Bis morgen, Jungkook." „Danke nochmal und bis morgen, Siwon." sagt Jungkook dann noch, ehe Siwon den Raum verlässt.
Als die Tür ins Schloss fällt, stellt Jungkook seine Tasse auf den Wohnzimmertisch und kommt zu mir. „Du musst hier weg. Mein Vater darf dich nicht sehen." sagt er nur, während er mein Handgelenk nimmt und mich aus dem Raum ziehen will. Doch ich ziehe mein Handgelenk ruckartig zurück, sodass ich auch gleich Jungkook zurück ziehe.
Seit wann geht das denn so einfach? Als ich das das letzte Mal versucht habe, bekam ich es nicht mal ansatzweise und unter Einsatz meines ganzen Gewichtes hin und jetzt ging das so einfach? Mit nur einem Ruck?
Jetzt, wo ich so darüber nachdenke und ihn von oben bis unten mustern kann, fällt mir auf, dass er sich allgemein ziemlich verändert hat. Seine Haut ist irgendwie blasser, als sie so schon war und er sieht auch wesentlich dünner aus, als beim letzten Mal, als ich ihn sah.
„Ich denke gar nicht daran, von hier wegzugehen." entgegne ich auf seine vorangegangenen Worte und warte gar nicht erst auf eine Reaktion des Jüngeren, sondern lege stattdessen eine Hand an seine Wange und die andere an seine Taille und beginne direkt damit ihn leidenschaftlich zu küssen. Jungkook wehrt sich nicht dagegen, sondern erwidert auch noch.
Er liebt mich und aufgrund der Art und Weise, wie sehnsuchtsvoll und leidenschaftlich Jungkook diese Küsse erwidert, scheint er auch nie damit aufgehört zu haben.
Unsere Küsse werden immer inniger und leidenschaftlicher, weshalb wir zurückstolpern, bis Jungkook mit dem Rücken gegen die Wand stößt. Als wir uns aufgrund von Luftmangel lösen müssen, scheint Jungkook wieder zur Besinnung zu kommen und drückt mich ein bisschen von sich weg. Während sich seine Hände an meinen Wangen befinden sagt er: „Wir dürfen das nicht. Bitte geh wieder zu dir nachhause."
Ich schüttle einfach nur den Kopf, bevor ich die entstandene Lücke wieder überbrücke, indem ich meine Stirn an seine lehne. Bei ihm sammeln sich, genau wie bei mir, Tränen in den Augen und er schließt aufgrund dessen die seine. „Warum stößt du mich von dir weg? Ich weiß, dass du mich noch liebst." „Ich will nicht dafür verantwortlich sein, dass deine Zukunft ruiniert wird." beantwortet er mit noch immer geschlossenen Augen, während seine Hände in meinen Nacken wandern. „Womit hat dir Shinwon dieses Mal gedroht?" frage ich, während ich versuche meine Tränen zurückzuhalten.
Wie kann ein Vater seinem eigenen Sohn nur sowas antun?
Wie kann ein Vater sein eigen Fleisch und Blut nur erpressen?
Das ist ja noch schlimmer, als von seinem Vater geschlagen zu werden und ich weiß, wovon ich spreche.Psychischer Schmerz ist schlimmer als physischer.
Die Verletzungen an einem Körper kann man nicht verstecken, doch die seelischen Verletzungen versteckt jeder Mensch. Ein Körper heilt wieder, aber eine Seele heilt nie wieder, wenn sie einmal gebrochen wird.
„Mein Vater hat als CEO des Big Hits auch Einfluss auf die Universität, an der du und Jimin studiert. Deshalb hat er mir gesagt, dass er dafür sorgt, dass du von der Uni geworfen wirst, wenn ich mich weiter mit dir treffe und nicht das mache, was er von mir verlangt."
Nachdem ich das gehört habe, kann ich die Tränen nicht mehr zurückhalten. Auch ihm laufen die Tränen aus den Augen, weshalb ich nicht anders kann, als ihn nochmal in einen Kuss zu verwickeln. „Bitte, Tae. Geh, bevor mein Vater dich sieht." sagt er, als ich den Kuss löse.
„Jungkook, bitte hör auf mich von dir wegzustoßen. Meine Zukunft ist ohne dich eh nichts wert. Nachdem du verschwunden bist, habe ich mich sieben Wochen lang nur in meinem Zimmer verschanzt. Ich ging nicht mal zu den Vorlesungen. Ich will dich nicht nochmal verlieren. Bitte. Bitte hör auf mich von dir wegzustoßen. Ich bitte dich." entgegne ich und drücke ihm noch einen Kuss auf.
„Ich liebe dich." füge ich dann noch an meine vorangegangenen Worte hinzu, nachdem ich auch diesen Kuss löse. Wieder sehe ich, wie Jungkook leicht lächelt. „Ich liebe dich auch." sagt er dann und nun ist er es, der uns in einen leidenschaftlichen, aber auch gefühlvollen Kuss verwickelt.
Er stößt sich während des Ganzen von der Wand ab und nun stolpere ich zurück und lande mit einem Mal rücklings auf seinem Bett.
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An sich ja ein ziemlich kitschiges Kapitel, aber ich liebe es trotzdem.🥰🥺😊
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You Are My Destiny {TaeKook}
FanfictionGlaubt ihr an sowas wie 'magische Verbindungen'? Kim Taehyung, ein zwanzigjähriger Student, hat noch nie an sowas geglaubt. Er war immer für sich. Er hatte sonst niemanden, außer seinen besten Freund. Doch als er eines Tages auf einen braunhaarigen...