„Hast du alles gepackt, Tae?" „Ich denke schon." beantworte ich die Frage meiner Mutter. „Genug Wechselklamotten? Zahnbürste? Ladekabel?" Bei allen Sachen, die mir meine Mutter genannt hat, sagte ich ‚check'. „Ich vermisse dich jetzt schon, mein Sohn." sagt meine Mutter dann und schließt mich in eine feste Umarmung.
„Eomma, es ist doch nicht so, dass ich nie wieder kommen werde. In einem Monat bin ich doch wieder da." „Ja, wenn alles gut geht, kommst du wieder. Ich hab nur irgendwie ein ungutes Gefühl, diesbezüglich." „Jetzt mach mir mal keine Angst, Eomma." bitte ich sie. „Entschuldige, mein Sohn. Pass nur gut auf dich und Jungkook auf. Er ist wirklich ein sehr netter Junge. Ich bin froh, dass du so jemanden gefunden hast." „Bin ich auch." entgegne ich noch, ehe es an der Tür klingelt und meine Mutter und ich deshalb dann die Umarmung lösen müssen.
Ich gehe zur Tür und sehe auch direkt Jungkook mit einem Lächeln vor ihr stehen. „Und? Bist du fertig, Tae?" „Jap, das bin ich. Mach's gut, Eomma, und richte Appa liebe Grüße aus." „Das werde ich, Tae. Habt viel Spaß und überanstrengt euch nicht." sagt sie dann noch, ehe Jungkook und ich uns zum Auto begeben, vor welchem ein fast fünfzigjähriger Mann wartet. Irgendwie bekommt mich ein mulmiges Gefühl, bei dem Anblick des vollkommen in schwarz gekleideten Herren. Er lächelt uns zwar an und verstaut auch freundlicherweise unsere Koffer und unser Handgepäck im Kofferraum, aber dennoch fühle ich mich bei ihm in der Nähe irgendwie unbehaglich.
Jedenfalls öffnet er uns auch unsere Türen und lässt uns einsteigen, ehe er auf die Fahrerseite steigt und losfährt. Jungkook lehnt sich auf der Rückbank zurück und liest irgendein Magazin. „Jungkook, wer ist denn das?" frage ich dann, da uns der Mann nicht hören kann. „Unser Fahrer? Das ist Kang Siwon. Er arbeitet seit zehn Jahren im Big Hit. Was genau er vorher gemacht hat, weiß ich nicht, aber er ist, seitdem er bei uns ist, immer auf Touren von Namjoon oder allgemein Künstlern des Big Hits mitgefahren. Er ist sowas wie der persönliche Assistent der Stars und außerdem der engste Vertraute meiner Mutter. Sie hat ihn deshalb auch eingestellt. Ich weiß nicht mal, ob mein Vater das überhaupt mitbekommen hat."
Nach einiger Zeit Fahrt, kommen wir schließlich an dem Hotel an, in dem wir wohl übernachten werden. Wir haben kaum Zeit uns unser Hotelzimmer anzusehen, da wir direkt weiter zum Ort müssen, an dem das erste Konzert dieser Tour stattfinden wird.
Als wir da dann aussteigen, werden wir direkt von irgendwelchen Bühnenassistenten in den Backstage-Bereich geführt, wo Namjoon und Jin bereits auf uns zukommen. „Okay, Jungkook, ich habe bisher schon die Musik und das Licht geprüft. Könntest du nochmal nach der Bühne schauen? Ich muss noch schauen, ob in der Garderobe alles erledigt wurde." „Klar, mach ich, Namjoon."
Sofort begibt sich Jungkook unter die Bühne und ich folge ihm. „Ihr müsst alles selbst kontrollieren, bei Live-Konzerten?" „Ja. Viele Idols haben deshalb auch auf der Bühne immer noch im Hinterkopf, das eventuell der Strom ausfallen könnte oder noch schlimmer irgendwas mit der Bühne nicht stimmt, weil sie irgendwas übersehen haben. Nur bei Shows, in denen Idols auftreten, wird alles direkt von Fachmännern gemacht. Bei Touren, die nur auf eine bestimmte Gruppe oder einen bestimmten Solo-Künstler ausgelegt sind, kontrollieren die Idols alles nochmal selbst." „Wow."
Als wir dann fertig sind, gehen wir wieder zu Namjoon und Jungkook sagt an ihn gerichtet: „Mit der Bühne ist alles in Ordnung." „Perfekt. Ich hab irgendwie das Gefühl, dass ich noch irgendwas vergessen habe. Jin? Hast du alles abgeharkt, was auf der Liste stand?" „Ähm...Warte kurz..." beantwortet Jin und kramt ein Klemmbrett hervor. „Die Bühne, das Licht, die Garderobe und die Musik sind geprüft, also fehlt jetzt nur noch das Proben. Dann seid ihr bereit für das Konzert." „Super. Jungkook, wir gehen jetzt nochmal den ganzen Verlauf des Konzertes durch. Alle Songs, bei denen getanzt wird, gehen wir auch nochmal von Anfang bis Ende durch." „Alles klar."
Als die Beiden und alle anderen alles durchgegangen sind, ist es auch schon so weit, dass das Konzert bald startet. Namjoon und Jungkook sind wieder in der Maske und werden für den Auftritt bereit gemacht. Jin sitzt wieder auf der Couch und ich sitze neben ihm. Dieses Mal ist Namjoon die Person, die als erste fertig ist mit dem Make-Up.
„Wurde nochmal alles geprüft? Funktioniert der Strom noch und ist die Bühne wirklich okay?" fragt er gestresst einige der Bühnenassistenten, welche das alles nur benicken. „Wir haben die Verbesserungen vorgenommen, die du und Jungkook gesagt haben. Jetzt müsste alles soweit sicher laufen." sagt einer von ihnen. „Super, danke."
„Brauchst du noch irgendwas, Namjoon?" ertönt plötzlich die Stimme des Mannes, der Jungkook und mich am Vormittag zum Hotel gefahren hat. „Nein, nein. Alles gut. Danke, Siwon." „Jungkook? Brauchst du irgendwas?" „Nein, danke, Siwon."
Auch wenn er einen sehr netten Eindruck macht, weiß ich nicht, was ich von ihm halten soll. Immer wenn der noch immer komplett in schwarz gekleidete Mann in meine Nähe kommt, macht sich ein ungutes Gefühl in mir breit.
„Jungkook, du bist in fünfzehn Minuten dran. Ist deine Stimme schon vorgewärmt?" „Ja, weitestgehend. Ich bin jetzt fertig mit der Maske und mache noch ein paar Stimmübungen." beantwortet Jungkook der Person, die für den Verlauf des Konzertes verantwortlich ist. Dann verlässt er die Maske und geht in einen Raum nebenan.
Ich folge nach einiger Zeit und sehe, wie Jungkook im Schneidersitz sitzt, die Augen geschlossen hat und seine Stimmübungen macht. „Hey." mache ich mich dann bemerkbar und augenblicklich zuckt Jungkook zusammen und unterbricht seine Stimmübungen. „Ich sollte dir sagen, dass du in drei Minuten dran bist und dich deshalb langsam in Position begeben solltest."
Nachdem ich meinen Satz gesagt habe, steht Jungkook auf und läuft wieder etwas nervös auf und ab. „Puh, bis eben war ich noch entspannt, doch jetzt, wo der Auftritt immer näher rückt, wird mir langsam übel." sagt er währenddessen. Ich gehe dann auf ihn zu und lege meine Hände erst auf seine Schultern und lasse sie dann zu seinen Oberarmen wandern.
„Beruhige dich, Jungkook. Du bist bereits einmal aufgetreten, dann wirst du es dieses Mal auch schaffen." „Aber dieses Mal werde ich den ganzen Song performen und auch noch während des Konzertes von Namjoon ab und zu zu ihm stoßen und mit ihm zusammen singen. Ich werde heute wesentlich öfter auf der Bühne stehen, also habe ich auch mehr Möglichkeiten, alles zu verbocken." „Aber so gewöhnst du dich auch besser an das Feeling auf der Bühne und an die Menschen, die dir zusehen. Sieh es doch mal so. So kannst du deine Bühnenerfahrung ausweiten. Auch schon vor deinem Debüt, bist du doch schon auf Bühnen aufgetreten, während viele Menschen dir zusahen."
„Jungkook, du musst jetzt in Position." ertönt erneut die Stimme der Person, die für den Verlauf des Konzertes verantwortlich ist. Jungkook nickt nur. Dann legt er eine seiner Hände an meine Wange und drückt mir noch einen Kuss auf die Lippen, ehe er sagt: „Danke, Tae. Danke, dass du mich mal wieder beruhigt hast." „Dafür bin ich da. Und jetzt mach dich auf die Bühne." Er nickt lächelnd und begibt sich auf die Bühne. Ich folge ihm und sehe mir seinen Auftritt von hinter der Bühne aus an.
—————————————————————————————————Sagt mal, bin ich eigentlich die Einzige, die bei Jungkook's Stimme immer sofort dahinschmilzt?🥺
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You Are My Destiny {TaeKook}
FanficGlaubt ihr an sowas wie 'magische Verbindungen'? Kim Taehyung, ein zwanzigjähriger Student, hat noch nie an sowas geglaubt. Er war immer für sich. Er hatte sonst niemanden, außer seinen besten Freund. Doch als er eines Tages auf einen braunhaarigen...