Kapitel 36: Die Nachwirkungen (1.180)

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Eine Woche ist bereits vergangen, seit Jungkook endlich aufgewacht ist. Jeden Tag ging ich zu ihm und war deshalb auch dabei, als Jungkook's behandelnder Arzt gesagt hat, dass Jungkook heute entlassen werden kann. Um wie viel Uhr genau konnte oder wollte mir allerdings niemand sagen und als ich vorhin im Krankenhaus war, sagte man mir, dass Jungkook bereits entlassen wurde und wieder zuhause sei. Aus diesem Grund bin ich gerade auf dem Weg zu seinem Haus, denn auf meine Nachrichten antwortete er mir auch nicht. Es ist bereits spätabends und somit auch schon fast komplett dunkel.

Jedenfalls komme ich gerade an der weißen Haustür zu seinem Haus an und als ich klingel wird mir die Tür direkt geöffnet. Jedoch weder von Jungkook, noch von seiner Mutter. Natürlich wird sie mir ausgerechnet von seinem Vater geöffnet. Dem einzigen Menschen dieser Familie, der mir unsympathisch ist.

Er sieht mich vorwurfsvoll an und sagt: „Jungkook darf keinen Besuch empfangen. Ihm wurde absolute Ruhe verschrieben." Direkt darauf schließt er die Tür wieder. Also wenn er mir nicht schon vorher unsympathisch gewesen wäre, dann wäre er es spätestens jetzt. Doch ich wundere mich gar nicht mal darüber. Stattdessen zücke ich mein Handy und frage Namjoon und Jin, ob den beiden genauso der Eintritt verwehrt wurde. Und beide bejahen es auch noch.

Wow, der Arsch lässt ja absolut niemanden in die Nähe seines Sohnes.

Doch das lasse ich mir garantiert nicht gefallen, Jeon Shinwon. Doch genau so gut weiß ich, dass er mir den Eintritt unter gar keinen Umständen gewähren wird. Egal, wie nett ich auch sein mag. Deshalb muss schnell eine andere Idee daher. Und schon im nächsten Moment macht es Klick in meinem Kopf.

Ich schleiche mich unter dem Wohnzimmer-Fenster hinweg und ums Haus, bis ich bei Jungkook's Zimmer-Fenster ankomme. Ich schiele hindurch und sehe, dass Jungkook gerade auf seinem Schreibtischstuhl sitzt und ganz offensichtlich mit irgendwas beschäftigt ist. Ich klopfe an die Fensterscheibe und verwundert sieht sich Jungkook in seinem Zimmer um. Selbst dabei sieht er so unfassbar niedlich aus. Doch er scheint nicht wirklich für voll zu nehmen, dass das Geräusch vom Fenster kommt. Deshalb lache ich kurz und klopfe nochmal.

Erst dann dreht er sich zum Fenster und seine Augen weiten sich überrascht, als er mich sieht. Dann jedoch erhebt er sich von seinem Stuhl und kommt lächelnd zum Fenster, nur um es mir zu öffnen. „Was machst du denn hier?" fragt er noch immer lächelnd während ich mich bemühe durch sein Fenster zu klettern. Als ich es letztendlich geschafft habe, beantworte ich seine Frage: „Ich bin hergekommen, weil du nicht auf meine Nachrichten geantwortet hast, doch dein Vater hat mich nicht reinlassen wollen."

„Ja, er übertreibt es. Die Ärzte haben mir Ruhe verschrieben. Das heißt, ich darf eine Zeit lang weder arbeiten, noch zur Uni. Ich soll mich von allen Stressquellen so gut es geht fernhalten. Deshalb hat mir mein Vater mein Handy auch weggenommen und lässt jetzt niemanden rein. Jin und Namjoon waren auch schon hier, doch mein Vater hat sie gebeten zu gehen."

„Und was ist mit deiner Mutter?" „Sie ist heute nach meiner Entlassung wieder nach Tokio geflogen, wegen ihres Dramas." beantwortet Jungkook meine Frage, während er das Fenster wieder schließt. Ist das ihr Ernst? Ich dachte sie will ab sofort die Arbeit Jungkook nicht mehr vorziehen. Zumindest hatte sie mir das so gesagt, als Jungkook nach Seoul verlegt wurde. Ich dachte auch, sie würde ihr Wort halten. Denn sie kam vergangene Woche auch jeden Tag zu Jungkook ins Krankenhaus. Ich dachte echt, sie hätte jetzt verstanden, dass die Zeit, die sie mit ihrem Sohn hat, kostbar ist.

Doch kaum wurde ihr Sohn aus dem Krankenhaus entlassen, fliegt sie schon wieder in ein anderes Land.

„Ich bin froh, dass dir die Worte meines Vaters egal waren. Ich fühle mich nämlich ziemlich einsam, so ganz alleine mit ihm." reißt mich Jungkook dann aus meinen Gedanken, während er auf den Boden sieht. Lächelnd gehe ich dann auf ihn zu und nehme sein Gesicht in meine Hände und sorge somit dafür, dass er mir in meine Augen sieht.

Er legt seine Hände auf meine Arme und ich drücke ihm einen Kuss auf seine Lippen. Als ich ihn löse, sage ich: „So lange ich bei dir bin, brauchst du dich nie einsam zu fühlen, Kookie, denn ich werde dich garantiert nicht alleine lassen." Nach meinen Worten lächelt Jungkook mich an. Dann verbindet er unsere Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss.

Gerade als sich in mir die Lust und die Leidenschaft beginnen auszubreiten, weicht Jungkook plötzlich zurück und hält seine eine Hand mit einem schmerzverzogenen Gesicht an seinen Kopf. „Was ist denn?" frage ich ihn besorgt. „Nachwirkungen vom Autounfall. Die Ärzte meinten, dass es aufgrund der Gehirnerschütterung noch zu plötzlichen Kopfschmerzen, Schwindelanfällen und Übelkeit kommen kann, aber es sich nach einigen Wochen wieder von selbst legt."

Er drückt mir noch einen kurzen Kuss auf die Lippen, ehe er sagt: „Ich bin gleich wieder da." Dann verlässt er das Zimmer und kommt kurze Zeit später wieder. „Alles okay?" Er nickt meine Frage ab und nimmt einen Schluck von dem Wasser, das er sich mitgenommen hat. Dann setzt er sich wieder auf seinen Schreibtischstuhl, holt aus seiner Tasche eine Tablette, nimmt diese in seinen Mund und trinkt noch einen Schluck des Wassers.

Ich gehe dann auf ihn zu und umarme ihn von hinten. Er legt seine Hände auf meine und neigt seinen Kopf etwas zur Seite, um mir genug Platz zu geben. „Ist wirklich alles okay?" „Ja klar. Die Tablette hilft nur dabei, die Symptome etwas einzudämmen." Direkt nachdem er geredet hat, gähnt Jungkook.

„Du solltest viel schlafen, damit du dich wieder vollkommen erholen kannst, Kookie." „Ich weiß. Bleibst du noch ein bisschen bei mir? Ich will nicht wieder alleine sein." „Ich bleib so lange du willst, aber jetzt leg dich erstmal hin." beantworte ich seine Frage und helfe ihm vom Stuhl aufzustehen und sich in sein Bett zu legen.

„Tae, ich bin doch kein alter Knacker, der bei allem Hilfe braucht. Ich hätte es auch alleine ins Bett geschafft." sagt er dann lachend, als ich ihn den kurzen Weg bis zu seinem Bett stütze. „Das stimmt, aber du bist trotzdem eine kranke Person." „Ich bin nicht krank." versucht er sich zu verteidigen. „Doch, in meinen Augen bist du es." entgegne ich dann grinsend und gebe ihm einen Kuss auf seine Stirn, wobei mir etwas auffällt: „Du bist ja voll heiß. Hast du Fieber gemessen?" frage ich und lege meinen Handrücken auf seine Stirn. „Tae." sagt er und sieht mich dabei vorwurfsvoll an. „Es geht mir gut. Wirklich. Und jetzt leg dich endlich zu mir." fährt er dann fort, während er mich zu sich aufs Bett zieht.

Bei dieser Aktion kann ich nicht anders, als zu lächeln. Schließlich tue ich auch, wie er gesagt hat und lege mich hinter ihn. Meinen Kopf habe ich auf meinem linken Arm liegen und meine rechte Hand hält die von Jungkook. Wenn wir schon nicht miteinander schlafen, dann will ich ihn wenigstens ein bisschen verwöhnen. Deshalb drücke ich ihm von hinten mehrere sanfte Küsse in seine Halsbeuge.



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You Are My Destiny {TaeKook}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt