Kapitel 69: Röte (1.125)

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Als Jungkook und ich oben ankommen, hören wir bereits noch im Gang, dass sich Namjoon und Jin unterhalten.

„Hey, was ist denn bloß los mit dir, Joonie? Du wolltest dich doch auf dein Lied konzentrieren. Sonst warst du doch nie so abgelenkt, wenn es um deine Songs ging, auch trotz der Tatsache, dass ich oft um dich herum war und mein gutes Aussehen dich geblendet haben müsste." Namjoon lacht daraufhin kurz, ehe er die Frage seines Freundes beantwortet:

„Ja, du hast Recht. Aber ich habe seit vorgestern Abend nichts mehr von Kookie gehört. Hat er dir denn wieder geschrieben in der Zwischenzeit?" Auch wenn ich sie noch nicht sehen kann, habe ich das Gefühl zu wissen, dass Jin gerade sein Handy zückt, um nachzuschauen. „Nein. Nichts Neues. Ich frag mal Tae." beantwortet Jin dann die Frage von Namjoon.

Genau in dem Moment öffnet Kookie die Tür zum Studio, in dem Namjoon und Jin sind. Ihre Augen richten sich direkt auf uns. „Tae? Was machst du denn hier?" fragt Jin sichtlich irritiert, als ich als erstes das Studio betrete und Jin sein Handy wieder wegsteckt. Und als dann Kookie hinter mir hervortritt, weiten sich augenblicklich die Augen der beiden und ihnen entfällt fast zeitgleich ein überraschtes: „Kookie?"

„Hallöchen, Freunde." sagt Jungkook dann breit lächelnd und tritt endgültig hinter mir hervor und löst nun unsere verschränkten Hände. Die Beiden stehen noch immer ungläubig und mit leicht geöffneten Mund vor uns. Nicht fähig zu realisieren, was hier gerade passiert und das Kookie tatsächlich wieder in Seoul ist.

„Ich hatte eigentlich gedacht, dass ihr euch freuen würdet, wenn ich wieder da bin." sagt Kookie dann, als auch nach drei Minuten noch keine Reaktion von den beiden ältesten kommt und zieht dabei einen Schmollmund. Jin ist der Erste, der sich nun endlich fasst und lächelt breit während er auf Jungkook zu geht und dabei glücklich sagt: „Kookie."

Bei meinem Freund angekommen, schließt Jin diesen direkt in seine Arme und hat dabei seine Augen glücklich geschlossen. Jungkook erwidert die Umarmung und auch seine Augen sind dabei glücklich geschlossen.

Nach nur kurzer Zeit löst Jin die Umarmung und sagt an Jungkook gerichtet: „Sowas. Unser kleiner Kookie ist doch tatsächlich gewachsen. Du bist ja mittlerweile schon fast so groß wie Tae und ich." „Was? Das möchte ich sehen." sagt dann auch Namjoon und kommt schnellen Schrittes auf Jungkook zu. Tatsächlich fehlen zwischen den beiden mittlerweile auch nur noch um die vier oder fünf Zentimeter.

„Hey, willst du jetzt nur messen, um wie viel Zentimeter ich gewachsen bin, oder kriege ich auch von meinem besten Freund eine Umarmung, nachdem ich drei Monate nicht hier war?" fragt Kookie dann gespielt beleidigt und verschränkt dabei seine Arme vor seiner Brust. Namjoon lacht kurz, ehe auch er Jungkook in eine feste Umarmung zieht.

Herr Gott, warum nur werde ich immer so eifersüchtig, wenn Jungkook nur von seinen besten Freunden umarmt wird? Auch jetzt muss ich mich wieder vollkommen zusammenreißen, um meine Eifersucht nicht preis zu geben.

Jin, der das scheinbar bemerkt, kommt zu mir und legt seine Hände auf meine Schultern. Er scheint mit aller Mühe meinen Blick von Jungkook in Armen mit seinem besten Freund auf sich zu lenken. Er sieht mir in die Augen, sodass sich seine braunen Augen gefühlt in meine Seele brennen und dafür sorgen, dass sie meinen Blick gefangen halten.

Mir ist schon sehr früh aufgefallen, dass Jin auf jeden Fall sehr schöne Augen hat. Das ist nicht zu leugnen. In Zusammenspiel mit seinem Aussehen, das keineswegs schlecht ist, im Gegenteil, üben diese Augen jedoch auch eine Art Bann auf mich aus. Nur ist das Gefühl, das sie meistens in mir auslösen, weder ein Glücksgefühl, noch glaube ich mich in ihnen verlieren zu können, so wie es bei Jungkook's braunen Augen der Fall ist. Immer wenn ich in Jin's Augen sehe, trage ich das Gefühl von Nervosität in mir. Seine Augen schüchtern mich ein.

Jedenfalls bohrt sich dieser Blick von Jin in meinen und er sagt: „Tae, denk dran. Kein Grund eifersüchtig zu werden. Wenn Blicke töten könnten, dann wäre nicht nur ich vor bereits drei Monaten gestorben, sondern jetzt auch noch Namjoon. Du hast echt keinen Grund eifersüchtig zu sein. Du kannst Jungkook voll und ganz vertrauen, so wie ich Namjoon vertraue und er mir. Wir sind beide einfach nur mit Jungkook befreundet."

„Herr Gott, das weiß ich doch, Jin. Aber ich kann nichts dagegen machen. Mir ist selbst bewusst, dass es unnötig und eigentlich auch absolut bescheuert ist, eifersüchtig zu werden, aber es geschieht einfach. Ich versuche es jedes Mal zu unterdrücken, aber ich schaffe es nur geringfügig." entgegne ich dann auf Jin's Aussage und merke, dass sich Namjoon und Jungkook mittlerweile voneinander gelöst haben, weshalb sich nun auch Jin von mir entfernt, aber nicht ohne mir noch eine Kleinigkeit in die Ohren zu flüstern: „Das zeigt nur, wie sehr du ihn liebst. Aber in Griff bekommen solltest du es trotzdem."

Mit diesen Worten entfernt er sich komplett von mir und wendet sich wieder Jungkook zu: „Jetzt erzähl mal, Kookie. Warum wusste Tae, dass du kommst und warum hast du uns gesagt, dass es diesen Monat überhaupt nichts mehr wird?" Peinlich berührt wendet Jungkook den Blick auf den Boden und beginnt zu erzählen, während er auf mich zu kommt: „Ich wollte euch überraschen." Als mein Freund schließlich bei mir ankommt, verschränkt er wieder unsere Hände miteinander. Ich sehe erst kurz auf unsere nun verschränkten Hände und kann mir ein Lächeln nicht verkneifen.

Als ich dann wieder hoch sehe, hat auch Jungkook seinen Blick wieder gehoben und erzählt auch noch den Rest seiner Beweggründe, Namjoon und Jin nichts von seiner Rückkehr nach Seoul berichtet zu haben: „Außerdem wollte ich noch mit Tae alleine sein. Ich hoffe ihr, als Paar, versteht das." „Selbstverständlich verstehen wir das. War und ist bei uns ja auch nicht anders." sagt Jin dann und zwinkert Namjoon zu. Dieser räuspert sich kurz, um seine Röte, die ihm ins Gesicht gestiegen ist, ein wenig zu vertuschen.

„Ähm..." beginnt Namjoon dann, aber kriegt nicht wirklich ein Wort heraus. Jin wendet sich mit einem verschmitzten Grinsen dann an mich und flüstert zu mir: „Ich liebe es, wenn ich das bei ihm auslöse." Da Jungkook direkt neben mir steht, hat auch er verstanden, was Jin sagte und sieht ihn deshalb mit einem Blick an, den ich nicht ganz deuten kann. „Ich versteh was du meinst, Jin." entgegne ich dann auf dessen Worte und nun wende auch ich mich Jungkook zu und zwinkere ihm ebenfalls zu.

Sofort steigt ihm wieder diese unglaublich süße Röte ins Gesicht, die ich so sehr an ihm liebe. Genau wie so vieles andere an ihm.

Jin und ich beginnen loszulachen, während Namjoon und Jungkook noch immer damit zu kämpfen haben, ihre Röte irgendwie wieder unter Kontrolle zu bekommen.




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You Are My Destiny {TaeKook}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt