Kapitel 19: Das Haus am Berggipfel (2.204)

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Nach unserem Gespräch im Big Hit, hat mich Jungkook mit einem sehr roten Gesicht und mit auf dem Boden gerichteten Blick gefragt, ob ich eventuell noch mit zu ihm gehen will. Natürlich stimmte ich zu. Es ist zwar mega spät, aber endlich öffnet sich mein Freund mir gegenüber. Da kann meine Mutter ruhig zuhause auf mich warten. Natürlich habe ich ihr geschrieben, dass es später wird, damit sie sich nicht unnötige Sorgen machen muss. Endlich kann ich sehen, wo Jungkook wohnt. Das will ich doch nicht verpassen. Da ist mir auch vollkommen egal, dass ich morgen eine Vorlesung habe und mich deshalb jetzt eigentlich so langsam zur Ruhe begeben müsste. Schließlich ist es schon fast zweiundzwanzig Uhr.

Zusammen laufen wir eine ganze Weile durch Seoul, bis wir die Treppen hinunter zur U-Bahn gehen. Zusammen steigen wir in die unsere ein. Überall hängen Plakate von den unterschiedlichsten Schauspielern, die aktuell sehr gut verdienen. Dazu zählen Lee Jongsuk, bekannt für seine Rolle in dem K-Drama I Can Hear Your Voice, Ji Changwook, bekannt für seine Rolle in dem K-Drama The Healer und Kim Soohyun, bekannt für seine Rolle in dem K-Drama My Love From The Star. Aber auch viele Sänger und Sängerinnen, wie zum Beispiel BoA, sowie Schauspielerinnen, wie Jeon Doyeon, sind hier zu sehen. Sogar eins von RM. Echt krass, wie mir das entgehen konnte. Naja, aber andererseits fahre ich auch nicht so oft mit der Bahn, da ich meine Universität von zuhause aus auch zu Fuß oder mit dem Bus erreichen kann.

Jedenfalls nehmen Jungkook und ich zusammen Platz und ich kann meinen Blick einfach nicht von ihm abwenden. Das schwache Licht in der Bahn lässt ihn echt noch besser aussehen, als es so schon der Fall ist. Also man kann echt nicht sagen, dass Jungkook nicht gut aussehen würde und wenn es doch jemand tut, dann ist dieser Jemand entweder blind oder vollkommen bescheuert.

Doch seine Persönlichkeit übertrifft echt alles.

Ich bin früher immer davon ausgegangen, dass alle reichen Leute überheblich und arrogant seien und nur an sich selber dachten, egal wie vielen Leuten sie mit ihren Aktionen schaden würden. Kollateralschaden, wie meine genetischen Eltern es immer nannten. Ich habe mit ansehen müssen, wie viele Familien sie schon in den Ruin getrieben haben, weil sie das Geld hatten, das diesen Familien fehlte. Ihnen war egal, wie vielen Menschen sie ihre einzige Existenzgrundlage nahmen, Hauptsache sie selbst hatten einen Gewinn daraus geschlagen und somit ihr ohnehin zu großes Reichtum noch mehr vergrößert.

Doch Jungkook ist nicht so.

Er denkt an seine Mitmenschen. Er fühlt mit ihnen und will ihnen helfen, wo er nur kann. Er sorgt sich um sie und versucht sie wieder aufzubauen, wenn sie am Boden liegen. Doch dabei vergisst er sich auch selbst oft vollkommen.

„Tae?" reißt mich seine Stimme aus meinen Gedanken. „Hm?" „Du starrst mich an. Hab ich irgendwas im Gesicht?" Erst jetzt bemerke ich, dass ich ihn während meines gesamten Gedankenganges anstarrte. „Ja, da ist etwas." „Wo?" fragt er und tastet in seinem Gesicht umher, um es zu finden. Ich lächle nur breit und drücke ihm dann einen Kuss auf seine Lippen. „Genau da." Daraufhin lacht er nur und sagt: „Du bist so du." „Soll ich das jetzt als Beleidigung oder als Kompliment auffassen?" „Sieh es, wie du es sehen willst." sagt er lächelnd und drückt mir noch kurz einen Kuss auf die Lippen, ehe er wieder aus dem Fenster schaut.

Die restliche Fahrt verbringen wir einfach nur in Ruhe und mit Hände halten. Ich muss einfach etwas von ihm spüren. Während Jungkook aus dem Fenster sieht, mustere ich ihn einfach nur.

Womit habe ich so einen wunderbaren Menschen an meiner Seite verdient?

Als wir dann aussteigen, führt Jungkook mich aus dem U-Bahnhof und fragt mich auf den Weg nach oben: „Und du willst wirklich noch mit zu mir kommen?" Ich nicke einfach nur. „Ist es denn auch okay für dich, ins Reichen-Viertel in der Nähe des Cafés zu gehen?"

You Are My Destiny {TaeKook}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt