Kapitel 5: Der Künstler (1.413)

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Als wir dann beim Café angekommen sind, gehen wir dieses Mal direkt zu einem der Tische. Nur wenig später kommt eine junge, braunhaarige Frau zu uns, die uns fragt, was wir bestellen wollen. „Ich nehme bitte einen Chai Latte und was meinen Freund betrifft: haben Sie vielleicht irgendetwas, das gegen Kater ankommt?" beantworte ich lächelnd ihre Frage.

Ja, ich weiß, ich sagte, dass ich mich im Reichen-Viertel eigentlich nicht wohl fühle, doch die Schadenfreude erfüllt mich, wenn ich Jimin so sehe. Jaja, mein Freund. Vielleicht lernst du endlich mal, dass es nicht so gut ist, so viel Alkohol zu trinken.

„Ja, aber natürlich haben wir da etwas. Ich bringe es Ihnen sofort." sagt unsere Bedienung noch, ehe sie sich in den Hinterraum begibt.

„Musst du dich echt so an meinem Leid ergötzen, Taehyung?" „Ja, das ist die einzige Freude, die ich habe, nachdem du mich auf diese dämliche Party geschliffen hast." beantworte ich die Frage meines Hyungs breit grinsend. „Jaja, ist ja gut. Ich bin gleich wieder da. Ich verschwinde mal kurz zu den Toiletten."

Mit diesem Satz rafft sich mein bester Freund von seinem Platz auf und steuert die Toiletten des Cafés an. Wie ich Jimin so nachsehe, kann ich mir ein weiteres Lachen nicht verkneifen. Er torkelt schon fast den Gang zu den Toiletten entlang.

Die Klingel des Cafés, welche dicht über der Tür hängt, reißt mich dann jedoch aus meinem Gelächter und ich mustere, wie die blondhaarige Frau, welche vor zwei Tagen meine und Jimin's Bestellung aufnahm, aus dem Hinterraum nach vorne eilt und mit einem freundlichen Lächeln ansätzt zu reden: „Hallo und willkommen im...Oh, Jungkook, du bist es. Was hast du denn da?"

Ich beobachte die Szenerie ganz genau. Jungkook antwortet nicht, sondern fängt stattdessen an den Geburtstagssong zu singen. Wieder erhellt seine engelsgleiche Stimme den gesamten Raum. Auch alle anderen Angestellten des Cafés steigen mit der Zeit ein. Als sie den Song beendet haben, klatschen alle Angestellten und auch die Gäste, weshalb auch ich mit klatsche. Die blonde Frau heißt also Luna und hat heute Geburtstag.

Nach dem Klatschen höre ich Jungkook sagen: „Alles Gute, Luna. Hier, für dich. Ich hab es genau so gemalt, wie du es dir gewünscht hast." Während er das sagt, reicht er der Angesprochenen etwas und diese rollt es aus und ihre Augen weiten sich, als sie es komplett aufgerollt hat. „Jungkook, das ist echt großartig geworden. Danke, dafür. Das bedeutet mir viel." Sie umarmt ihren Angestellten über den Bestelltresen hinweg und sagt dann, als sie sich wieder von ihm löst: „Komm mit, wir hängen es direkt auf."

Während die Blonde vor geht beobachte ich, wie der Braunhaarige ihr folgt. Auch mein Blick folgt den beiden, denn ich will wissen, was sie da von dem Jüngeren geschenkt bekommen hat.

Neugierde ist des Menschen schlimmster Feind.

Aus diesem Grund stehe ich ebenfalls von meinem Platz auf und folge den beiden Café-Angestellten unauffällig, bis sie bei einer Wand ankommen, die in ein trostloses weiß gestrichen ist, aber in der bereits ein Nagel hängt.

Da die beiden dann in einen für Gäste unzugänglichen Raum verschwinden, bleib ich abseits stehen und warte, dass sie wieder raus kommen. Und nur wenig später tun sie das auch. Die blondhaarige Frau hängt das nun in Bilderrahmen gelegte Bild an den Nagel in der Wand. „Und? Hängt es gerade, Jungkook?" „Links muss es noch ein bisschen höher."

Die Frau tut wie gesagt und stoppt als der Braunhaarige sagt: „Genau so." Dann tritt auch die Blondhaarige einen Schritt zurück und betrachtet das wundervolle Kunstwerk. Es ist echt atemberaubend schön. „Danke, Jungkook. Es ist echt wunderschön geworden." Nochmal umarmt sie ihren Angestellten, ehe sie wieder ernster wird, aber dennoch freundlich klingt: „Und jetzt ab in deine Schürze. Im Café warten Leute, die bestellen wollen." „Wird gemacht, Chefin." sagt der Angesprochene noch, ehe er wieder hinter der Tür verschwindet und die Blondhaarige den Gang zurück zum Vorraum geht.

You Are My Destiny {TaeKook}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt