„Alle bereit machen! Das ist das letzte Mal, dass ihr auf die Bühne steigt!" teilt uns ein Bühnenassistent mit, ehe Namjoon und seine Background-Dancer sich in Position begeben. Jungkook ist bereits fertig mit seinem Teil des Auftrittes und zieht sich deshalb auch gerade um. Ich habe es mir aus diesem Grund auf der Couch bequem gemacht, während ich auf ihn warte.
Tatsächlich ist das jetzt schon das letzte Konzert der Tour.
Wir werden nach diesem Konzert noch zwei Tage Freizeit haben und uns einige Sehenswürdigkeiten Tokios ansehen, bevor wir dann am Freitag zurück nach Seoul fliegen. Auch wenn ich Jungkook nicht gerade häufig zu Gesicht bekommen habe während der Tour, aufgrund der ganzen Proben und Kontrollen, so war dieser Monat die bisher beste Zeit in meinem Leben. Auch wenn wir nicht gerade viel reden konnten, weil Jungkook von den Konzerten so erschöpft war, so habe ich es genossen, ihn einfach neben mir im Bett liegen gehabt zu haben und ihm beim Schlafen zugesehen zu haben. Ich habe seine Nähe und seine Wärme genossen, die mir garantiert gefehlt hätten, wenn ich die Tour über in Seoul geblieben wäre.
Sogar ich, der ja eigentlich absolut nichts mit den Konzerten zu tun hatte, hatte ja kaum Zeit mein Handy raus zu holen und mit meinen Eltern und Jimin zu schreiben, welche mir nebenbei gesagt gehörig auf die Nerven gingen, wenn ich nicht sofort antwortete. Nach einem Tag hatte ich um die fünfhundert Nachrichten und etwa zwanzig verpasste Anrufe alleine von Jimin.
Umso mehr genieße ich die gerade herrschende Ruhe. Naja, nicht ganz Ruhe, schließlich hört man auch in der Garderobe Namjoon rappen und auch die Schreie der Fans. Und als sich die Tür zur Garderobe öffnet, hört man das Ganze nochmal eine Spur lauter.
Jungkook ist es, der nun fertig umgezogen durch die Tür tritt. Er steuert auch direkt die Couch an, auf der ich sitze, nur um sich seufzend neben mich fallen zu lassen. Er lehnt sich an die Couch-Lehne und schließt seine Augen, während ich ihm nur dabei zusehe.
„Na? Wie geht's dir, jetzt wo sich die Tour dem Ende neigt?" frage ich ihn dann, um mich wenigstens mal wieder ein bisschen mit ihm zu unterhalten. „Ich bin erleichtert, dass ich nichts verbockt habe, aber auch traurig, weil es dann wieder heißt, dich mit Jimin und deinen Eltern teilen zu müssen, sobald wir wieder in Seoul sind." beantwortet er meine Frage mit noch immer geschlossenen Augen, während er seinen Kopf an meine Schulter anlehnt. Ein Schmunzeln kann ich mir bei dieser Aussage nicht verkneifen.
„Aber ich freu mich, dass du dann eventuell mal wieder mehr Zeit für mich hast." „Ich mich auch." entgegnet er dann auf meine Aussage und ab da bleibt es still zwischen uns. Nach einer ganzen Weile merke ich, wie Jungkook's Atmung etwas ruhiger geworden ist. „Jungkook? Schläfst du?" Keine Antwort. Wieder kann ich mir ein Lächeln nicht verkneifen.
Dann lehne auch ich meinen Kopf ein bisschen an seinen und sofort dringt mir der Geruch seines Shampoos in die Nase, welches er immer benutzt. Sofort schlägt eine Welle aus Gefühlen auf mich ein, so wie immer, wenn ich seinen Geruch wahrnehme. Immer, wenn mir dieser Geruch in die Nase dringt, dann ist es fast so, als würde ich eine beruhigende Droge einnehmen. Immer, wenn ich dieses Shampoo rieche, dann fühle ich mich so unbeschreiblich glücklich und bin direkt beruhigter. So wie auch jetzt. Es dauert auch nicht lange, bis auch mir die Augen zufallen.
Als ich von einem leisen Click aus meiner Ruhephase gerissen werde, ist es erst etwas schwer mich an das Licht zu gewöhnen, doch als es so weit ist, sehe ich direkt in Jin's Gesicht. „Aww, sieh mal, Joonie. Wie süß die beiden aussehen, so verschlafen wie sie sind." „Da hast du Recht, Jinnie."
Nach dieser Aussage seitens Namjoon, reibe ich mir kurz über die Augen und merke, wie sich Jungkook neben mir aufsetzt. „Was ist denn los?" fragt er richtig leise und mit seiner verschlafenen Stimme, die genau wie seine normale Stimme so wunderschön, aber gleichzeitig auch unfassbar niedlich klingt. „Ihr beide habt ein kleines Nickerchen gehalten. Entschuldigt, aber ihr saht so niedlich aus, dass ich das einfach festhalten musste. Sorry, dass euch meine Kamera geweckt hat."
Sofort bin ich hellwach. Ich kann es absolut nicht leiden, wenn jemand Fotos von mir macht. Besonders nicht, ohne mich zu fragen und vor allem nicht, wenn ich schlafe und wahrscheinlich aussehe, wie der Struwwelpeter höchstpersönlich.
„Du hast einfach ein Foto gemacht? Zeig es uns sofort, Jin!" brülle ich ihn schon fast an. „Wow, was ist denn mit dir los, Tae?" „Ich mag es einfach nicht, wenn man einfach Fotos von mir macht, während ich schlafe und man mich nicht fragt. Also zeig her!" sage ich und reiße Jin die Kamera aus der Hand.
Auch Jungkook steht dann auf, aber nicht aus dem selben Grund wie ich, wie ich aus seinen Worten entnehme: „Tae, jetzt beruhige dich doch wieder. Es ist doch nur ein Foto. Das lässt sich auch wieder löschen." sagt er, während er seine Hände von hinten auf meine Schultern legt.
Letztendlich finde ich das Foto, das Jin von Kookie und mir gemacht hat und ich muss zugeben, dass es gar nicht so scheiße aussieht, wie ich erwartet hätte. Vielleicht liegt es auch einfach nur daran, dass Kookie mit auf dem Bild ist, aber das ist das erste Mal, dass ein Bild existiert, auf dem ich mich nicht so abgrundtief hässlich finde. Im Vergleich zu Jungkook ist zwar noch eine Menge Luft nach oben, aber es ist dennoch das erste Mal.
„Jin, das kannst du doch nicht machen! Neben Tae seh ich doch aus wie ein Scheißhaufen!" reißt mich Jungkook aus meinen Gedanken und nimmt nun mir die Kamera weg. „Das muss sofort zurechtgeschnitten werden." fügt er noch hinzu. „Oh nein, Kookie, das lässt du schön bleiben. Das Foto bleibt so, wie es ist. Wir haben sonst keine Fotos, auf denen wir beide drauf sind." sage ich während ich ihm wieder die Kamera wegnehme, bevor er noch irgendeinen Schwachsinn mit dem Foto anstellt.
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You Are My Destiny {TaeKook}
FanfictionGlaubt ihr an sowas wie 'magische Verbindungen'? Kim Taehyung, ein zwanzigjähriger Student, hat noch nie an sowas geglaubt. Er war immer für sich. Er hatte sonst niemanden, außer seinen besten Freund. Doch als er eines Tages auf einen braunhaarigen...