Am nächsten Tag quäle ich mich erst um zehn Uhr aus dem Bett. Jimin und ich sind vergangenen Abend bis kurz nach Mitternacht auf der Party geblieben, wobei ab dreiundzwanzig Uhr, also ab dem Zeitpunkt, an dem Jungkook wieder weg war, wieder nur noch Musik lief, die absolut nicht meinem Musikgeschmack entsprach. Dementsprechend wurde die Party wieder zu eine der üblichen Partys, um die ich am liebsten einen so großen Bogen wie nur möglich gemacht hätte.
Zum Glück bot sich mir dann um circa vierundzwanzig Uhr die Möglichkeit, von dieser Party zu verschwinden, da ich von Jimin's Eltern angerufen wurde. Eigentlich sollte er aller spätestens null Uhr zuhause sein. Danke an spießige Eltern an dieser Stelle. Ihr habt mich vor weiteren Stunden auf dieser gräuslichen Party bewahrt. Ein Wunder, dass ich es überhaupt vier Stunden dort aushielt.
Jedenfalls schleppe ich meinen Körper bis zu meinem Fenster und ziehe die Gardinen auf. Das helle Sonnenlicht, das sich mir nun entgegen wirft, sorgt dafür, dass ich meine Augen zusammenkneifen muss. Eigentlich stehe ich nie so spät auf, doch diese laute Party, die bei mir für Ohren- und Kopfschmerzen sorgte, bekam es hin, dass ich so lange schlafen musste.
Mit meinen zerzausten Haaren verlasse ich dann mein Zimmer und treffe in der Küche direkt auf meine Eltern, die mich lächelnd mustern. „Na du Schlafmütze? Lief die Party gut?" „Für Jimin, ja. Ich glaube er hat sich seinem Crush nun endlich angenähert." beantworte ich die Frage meiner Mutter, während ich mir eine Schüssel aus einem der Hängeschränke nehme und anschließend erst Cornflakes und dann Milch hinein fülle. Dann setze ich mich zu meinen Eltern an den Tisch und fange an zu frühstücken.
„Und? Was lief gestern bei der Party?" fragt mein Vater. „Naja, es war halt eine typische Party, wie alle anderen auch. Nur hämmernde und ohrenbetäubende Musik. Bis auf dieser einen Stunde über. Nur eine Stunde lang lief gute Musik." „Bestimmt war Areum's Bruder für die Musik verantwortlich, oder?" Ich nicke die Frage meiner Mutter ab.
„Aber in der Stunde, in der die Musik mal gut war, trat ein Trainee des Big Hit Entertainments auf, der irgendwelche Songs gecovert hat. Areum's Eltern haben echt zu viel Geld." „Ein Trainee also. Dann hast du wohl einen zukünftigen Star gesehen. Oder hat er keine Zukunft in der koreanischen Welle?" fragt mich mein Vater. „Oh doch, die hat er. Er kann echt gut singen. Diese Audition hat er auf jeden Fall in der Tasche. Wie gut er tanzen kann weiß ich leider nicht. Er hat nur gesungen, aber es klang echt gut."
Mit diesem Satz stelle ich die nun leere Cornflakes Schüssel in den Abwasch und geselle mich dann wieder zu meinen Eltern. „Und was hast du für heute geplant?" „Nur nochmal bei Jimin vorbeischauen, um mich über seinen Kater lustig machen zu können." Mit diesem Satz wiederum bringe ich meine Eltern zum lachen. „Was ist denn so lustig? Ich mein das echt ernst. Das ist die einzige Freude für mich, nachdem er mich zu so einer Party geschliffen hat." „Wir wissen, dass du das ernst meinst, Tae. Und genau deswegen ist es auch so amüsant. Schön, dass ihr euch nach acht Jahren immer noch so nah steht." sagt meine Mutter.
„Ja, das stimmt. Naja, ich mach mich dann mal fertig. In gut einer Stunde müsste er aufwachen und das will ich mir nicht entgehen lassen." Voller Vorfreude verlasse ich dann den Raum und begebe mich ins Badezimmer und durchlaufe meine Morgenroutine. Anschließend ziehe ich mich um und richte noch meine Haare.
Als ich am Haus von Jimin ankomme, wird mir die Tür direkt von seiner Mutter geöffnet. „Oh, Taehyung. Wir haben dich schon erwartet." begrüßt sie mich freundlich, während sie eine einladende Geste macht. Deshalb betrete ich dann den Korridor und ziehe mir meine Schuhe aus. „Ist er schon wach?" „Nein, noch nicht." beantwortet mir Jimin's Mutter meine Frage. „Na dann werde ich ihn mal wecken gehen. Auf diese Weise bleibt ihm der Kater besonders in Erinnerung."
Versteht das nicht falsch. Jimin's Eltern wissen, was ich immer mache, nachdem mein Hyung und ich auf Partys waren. Ich sorgte immer dafür, dass Jimin dieser Kater gut in Erinnerung blieb, damit er bei den darauffolgenden Partys nicht zu viel trank. Denn das war auch im Sinne seiner Eltern. Und es half auch. Er trank immer weniger auf Partys. Doch das, was er vergangenen Abend alles gesoffen hatte, reicht dennoch locker aus, um einen Kater zu bekommen.
Deshalb nicken Jimin's Eltern auch nur und ich begebe mich erst in die Küche um ein Glas frisches Wasser mit einer Aspirin-Tablette zu holen und gehe dann die Treppen nach oben zu seinem Zimmer. Dort angekommen trete ich in sein geliebtes Zimmer, ohne anzuklopfen. „Es ist Zeit aufzustehen, Hyung." sage ich, während ich erst das Getränk auf seinen Nachttisch stelle und dann um sein Bett gehe und die Gardinen aufziehe. Von dem Bett aus kann ich nur ein lautes Stöhnen und ein: „Sei nicht so laut." vernehmen.
Mit schnellen Schritten eile ich dann zu dem Bett von Jimin und ziehe ihm die Decke weg. „Nun komm endlich, Hyung. Zeit um ins Café zu gehen. Wir müssen doch deinen Kater bekämpfen." sage ich so laut ich nur kann, um Jimin nochmal richtig eins auswischen zu können. Das war auch einer der wenigen Gründe, warum es sich lohnte mit Jimin auf Partys zu gehen. Den Kater, den er am darauffolgenden Tag hatte, konnte ich super ausnutzen, um ihn zu ärgern.
„Bitte, Tae. Sei nicht so laut." bittet mich mein bester Freund erneut während er seine linke Hand kurz an seinen Kopf hält. „Hier, Jiminie. Trink einen Schluck davon, dann geht es dir gleich etwas besser." sage ich, während ich dem Älteren das Glas mit der Aspirin-Tablette hin halte. Der Angesprochene setzt sich dann auf und nimmt einen Schluck.
„Und jetzt raus aus der Kiste, mein Freund!" schreie ich nochmal eine Spur lauter, weshalb Jimin sich die Ohren zu hält. „Ist ja gut, aber bitte hör endlich auf zu schreien." sagt der Ältere und steht dann widerwillig vom Bett auf und schleift seinen Körper in das Badezimmer.
Ach ja, dafür hat sich die Party letztendlich doch gelohnt.
Als Jimin dann fertig ist, verabschieden wir uns bei seinen Eltern und schlendern den Weg zu unserem neuen Stammcafé entlang. Ehrlich gesagt, habe ich innerlich die Hoffnung, nochmal auf Jungkook zu stoßen.
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Einen fröhlichen dritten Advent wünsche ich euch, auch wenn bisher niemand diese Geschichte liest. xD 🕯🕯🕯
Es werden noch zwei Kapitel kommen.😉
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You Are My Destiny {TaeKook}
FanfictionGlaubt ihr an sowas wie 'magische Verbindungen'? Kim Taehyung, ein zwanzigjähriger Student, hat noch nie an sowas geglaubt. Er war immer für sich. Er hatte sonst niemanden, außer seinen besten Freund. Doch als er eines Tages auf einen braunhaarigen...