Rausgerutscht

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Remus pov

Ich liebe James und Sirius, ohne Frage, aber sie sind verdammt anstrengend. Sie sind verdammt anstrengend, wenn sie zusammen sind, aber noch anstrengender, wenn sie Streit haben und sich weigern miteinander zu reden. So wie jetzt.

"Es ist so nervig, dass Sirius wirklich in allem gut ist! Es muss doch irgendwas geben, worin er furchtbar ist!" meint James genervt. Schon seit Stunden-zwei Stunden, dreiundfünfzig Minuten und achtunddreißig Sekunden, um genau zu sein-regt der Brillenträger sich über seinen eigentlichen besten Freund auf. Ich sitze auf meinem Bett und beobachte Peter, welcher versucht, James zu beruhigen und ab und zu sehe ich auf die Karte des Rumtreibers, um auch meinen festen Freund im Blick behalten zu können. Dieser muss gerade aber eh nachsitzen, weswegen es leicht ist, auf ihn "aufzupassen".

Genau dieses Nachsitzen ist auch der Grund für den Streit von James und Sirius. Die beiden haben den Slytherins mal wieder einen Streich gespielt, der dieses Mal gehörig nach hinten losging. Allerdings konnte James rechtzeitig flüchten, während Sirius vom Slytherin-Hauslehrer erwischt wurde. Als McGonagall fragte, ob James bei dem Streich mitgemacht habe, verneinte Sirius natürlich. Die beiden würden sich nie gegenseitig verraten. James war natürlich mit im Raum, weil McGonagall erwartet hat, dass auch James mitgemacht hat. Sirius hat von seinem besten Freund erwartet, sich zu stellen, damit sie wenigstens zusammen nachsitzen können, aber das hat James nicht getan. Also haben die beiden angefangen zu streiten und so hat es jetzt geendet. Oder es hat noch nicht geendet-je nachdem, wie man es sehen möchte.

"Stimmt. Vielleicht ist er ein schlechter Küsser!" überlegt Peter auf James' Aussage hin.

"Nein, darin ist er auch gut." rutscht es mir raus. Verdammt! Wir wollten es eigentlich noch geheim halten, damit es nicht gleich ganz Hogwarts weiß.

James sieht mich entsetzt an: "WAS?" "Was?" frage ich und versuche irgendwie meine Situation zu retten, was ziemlich vergebens ist und auch sehr dämlich enden wird. "Was?" fragt jetzt auch Peter verwirrt. "Was?" frage ich wieder. Ich sagte doch, es wird dämlich enden!

"Remus John Lupin, wie meinst du das?" fragt James und setzt sich zu mir aufs Bett. "Naja, er hätte nicht so viele Mädchen, würde er nicht küssen können, oder?" versuche ich mich wieder zu retten, was aber nicht sonderlich gut funktioniert. James mustert mich misstrauisch. "Ich muss dann los. Bin noch mit Lily verabredet." sage ich schnell und stehe auf. "Nicht so schnell, Moonylein!" James zieht mich zurück zu sich und fixiert meine Handgelenke, wodurch ich nicht mehr fliehen kann. "Hast du Sirius geküsst?" fragt er und sieht mich scharf an. Wenn er mich so anguckt, kann ich ihm einfach nichts verheimlichen. "Ja..." sage ich kleinlaut. "Seid ihr zusammen?" Ich nicke unsicher.

James blickt auf seine Armbanduhr und springt dann auf. Er greift meinen Arm und zieht mich mit sich aus dem Raum. Völlig überfordert und barfuß stolpere ich ihm hinter her. "Kann ich nicht wenigstens Schuhe anziehen?" "Nein!" meint James streng und zerrt mich auf eine der Treppen, die sich gerade zu bewegen beginnt. Nur knapp schaffe ich es, auf die oberste Stufe zu treten. "James, willst du mich umbringen?" "Manchmal, aber gerade nicht." meint James nur während er weiter rennt.

Völlig außer Atem kommen wir vor einem der Klassenräume an. Gerade öffnet sich die Tür des Raumes und Sirius tritt heraus. "Gerade pünktlich." keucht der Brillenträger neben mir. "Faszinierend, da Sie ja zum Unterricht so gut, wie nie pünktlich sind." meint McGonagall, die hinter Sirius gerade aus dem Raum kommt. "Ich hab auch bei dem Streich mitgemacht und ich werde meinetwegen auch nachsitzen." sagt James noch immer außer Atem. "Halt die Klappe, Krone!" zischt Sirius. "Es ist überraschend, dass Sie einzeln noch anstrengender sind, als gemeinsam. Ich tue mir nie wieder einen allein von euch an. Vergessen Sie das Nachsitzen." McGonagall verschwindet wieder in den Raum.

"Was macht ihr hier?" "Ich hab keine Ahnung." sage ich schulterzuckend. "Herzlichen Glückwunsch, Tatze!" grinst Krone und umarmt seinen besten Freund fest. Tatze erwidert die Umarmung und sieht mich über die Schulter des Schwarzhaarigen verwirrt an. Schuldbewusst beiße ich mir auf die Unterlippe. "Ich hab's ihm gesagt." gebe ich zerknirscht zu. Sirius löst sich von James und kommt zu mir. "Ist schon okay, Baby. Immerhin kann ich das jetzt tun." Er streckt sich zu mir hoch und küsst mich. Ich erwidere den Kuss sanft und lege meine Hand an seine Wange.

"Okay, ich freue mich für euch, aber macht langsam. Ich muss mich erst daran gewöhnen, dass ihr euch gegenseitig die Zunge in den Hals steckt." meint James und wir lösen uns. "Okay. Mir ist nach einem Glas Butterbier. Wer kommt mit?" fragt Sirius und nimmt meine Hand. "Ich habe also keine Wahl?" lache ich. "Richtig. Wie sieht's aus, Jamie-Boy? Kommst du auch mit?" "Nein, ich lasse euch euer Date. Wir sehen uns später. Ich denke mir einen coolen Streich aus." Damit verschwindet James um eine Ecke und Tatze und ich machen uns auf den Weg in den Raum der Wünsche, um dort vermutlich andere Dinge zu machen, als nur ein Butterbier zu trinken. Nach Hogsmead können wir jetzt eh nicht.

Kurz nachdem ich die Tür zum Raum der Wünsche hinter mir geschlossen habe, zieht der Dunkelhaarige meinen Kopf schon wieder zu sich nach unten und küsst mich drängend. "Doch keine Lust auf Butterbier?" grinse ich zwischen zwei Küssen. "Später vielleicht." nuschelt Sirius in meinen Mund und schiebt kurz darauf seine Zunge hinein. Wir fallen zusammen auf das Bett, das im Raum der Wünsche steht und küssen uns drängender. Nicht, dass wir das vor unserem Outing nicht gemacht hätten, aber trotzdem ist es der Hammer. Und es fühlt sich irgendwie viel befreiter an, seit unsere Beziehung mehr oder weniger öffentlich ist.

"Ich liebe dich." wispere ich atemlos gegen seine Lippen. Ein warmes Lächeln erscheint auf seinen Lippen und er legt sie sanft an meine. "Ich liebe dich auch." flüstert er dann und rückt näher an mich heran, auch wenn ich das kaum für möglich gehalten habe. Ganz sanft küsst er meinen Hals und saugt sich daran fest. Überrascht keuche ich auf und vergrabe meine Hände in seinen langen Haaren.

"Jetzt kann auch jeder sehen, dass du mir gehörst." sagt er, als er sich wieder löst und küsst den dunklen Fleck dann noch einmal sanft. "Du Spinner. Als ob sonst irgendwer was von mir wollen würde." Tatze gibt mir einen sanften Kuss. "Ist doch egal. Ich teile dich eh nicht." Kopfschüttelnd umarme ich ihn. Ich liebe diesen Freak einfach so sehr.

Wolfstar OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt