Babysitten

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Remus pov

"Danke, Jungs. Und Remus, pass bitte auf, dass Sirius keinen Mist macht. Er mag vielleicht Harrys Pate sein, aber ich befürchte, er wird ihn kaputt machen." bittet Lily. Ich lache auf: "Keine Sorge, ihr bekommt euer Kind völlig heil wieder."

"Hab doch ein bisschen Vertrauen, Schatz. Ich komme doch auch mit ihm klar und ich bin nicht weniger schlimm als Sirius." versucht James seine Frau zu beruhigen, die ihm aber nur einen vernichtenden Blick zu wirft.

Ich umarme die Rothaarige zum Abschied und schlage nochmal mit James ein. Dann gehen die beiden.

"Ab jetzt acht Tage mit dem kleinen Kerl." sage ich zu Sirius, der Klein-Harry auf dem Arm hat. Sirius nickt und knuddelt Harry durch. Einfach süß.

Ich beuge mich zu ihm nach unten und gebe meinem Mann einen Kuss. Harry schaut uns mit großen Augen an. Ich beginne zu lachen und streiche über seine schwarzen, zotteligen Haare.

Der Kleine beginnt wieder zu lachen und wir machen uns auf den Weg ins Wohnzimmer, wo Sirius sich mit ihm auf den Boden setzt und sie beginnen miteinander zu spielen. "Was willst du zum Abendbrot, Harry?" Harry sieht mich mit großen Augen an und quiekt dann ein begeistertes: "Pizza!"

Ich beginne zu lachen, als ich auch die Augen meines Mannes leuchten sehe. "Dann bestellen wir Pizza." lache ich und gehe zum Telefon.

Als ich zurückkomme hat sich mein Mann in seine Animagusform verwandelt und spielt freudig mit Harry. Sie beide ziehen am einen Ende eines Strickes. Da Sirius öfter mal als Hund mit Harry spielt haben wir einiges an Hundespielzeug.

"Na Großer." lache ich, als Sirius mich sieht und freudig zu bellen beginnt. Dabei lässt er allerdings das Spielzeug fallen und gewährt Harry somit den Sieg über ihre kleine Rangelei.

"Wieso kann Onkel Sirius sich in einen Hund verwandeln? Kann ich das auch?" fragt Harry und kommt zu mir getapst. "Sirius ist ein Animagus und seine Form ist ein Hund. Nicht alle Zauberer können das. Dein Dad ist auch einer, er kann sich in einen Hirsch verwandeln. Wer weiß, vielleicht kannst du es auch." erkläre ich Harry und nehme ihn auf den Schoß.

Sirius springt ebenfalls auf die Couch und legt seinen Kopf auf meinen Schoß neben Harry.

Ich beginne ihn zu kraulen, was er sichtlich genießt.

"Ist Mummy auch ein Animagus?" "Bei Frauen heißt es Animaga, Harry, und nein, Mummy ist keine Animaga." sage ich. "Wenn ich auch ein Animagus bin, will ich ein Wolf sein! Wie du Onkel Remus!" ruft Harry freudig.

Sirius verwandelt sich wieder zurück und setzt sich aufrecht hin. "So funktioniert das nicht, Kleiner." meint der Dunkelhaarige, "Man kann sich nicht aussuchen, ob man ein Animagus ist oder nicht. Ebenso wenig kann man sich die Form seines Animagus aussuchen, das hängt von deinem Charakter und sowas ab. Und Remus ist kein Animagus, Harry."

"Ich bin ein Werwolf. Und ich kann dir nur raten: Versuch keiner zu werden, ist nicht schön." sage ich und sehe zu Sirius. Er lächelt mich liebevoll an. Es klingelt und Sirius steht auf, um zur Tür zu gehen.

"Hast du deswegen diese Striche auf der Nase, Onkel Remus?" fragt Harry neugierig und sieht mich mit seinen grünen Kulleraugen an. "Ja, Harry, das sind Narben."

"Pizza!" ruft Sirius und kommt mit den drei Kartons ins Wohnzimmer. "Na komm, Harry, Hände waschen." Während Sirius mit dem kleinen Harry ins Bad geht, wasche ich mir in der Küche die Hände und hole uns allen noch was zu trinken.

Sirius schneidet Harrys Pizza klein, sodass er sie problemlos mit seiner kleinen Kindergabel essen kann.

Vermutlich würde Sirius sein Essen auch in Hundeform verspeisen, hätte ich ihm nicht gesagt, dass ich ihm dann nur noch Hundefutter gebe, das fand er dann doch eklig.

"Kann ich von deiner probieren?" fragt Tatze und sieht mich bettelnd an. "Es ist die gleiche, wie immer." lache ich, halte ihm das Pizzastück aber trotzdem hin. Grinsend beißt der Dunkelhaarige von meiner Pizza ab. "Ich will auch!" quietscht Harry.

Lachend halte ich auch ihm die Pizza hin und er beißt ab. "Bäh!" sagt er und spuckt die Pizza in Sirius' Hand, der sie daraufhin trotzdem isst. "Tatze!" seufze ich ermahnend. "Was? Das ist alles bezahlt!" Ich verdrehe die Augen, gebe ihm aber trotzdem einen Kuss auf die Wange.

~*~*~

"Siehst du? Er liebt mich! Ich würde einen tollen Dad abgeben!" flüstert Sirius begeistert. Er liegt auf der Couch und Harry liegt schlafend auf seiner Brust.

"Das liegt daran, dass du ihm ständig Naschzeug unterschummelst und ihn ewig lange aufbleiben lässt." sage ich und verschränke die Arme vor der Brust. Ich sehe Sirius so lange tadelnd an, bis er aufseufzt.

"Ist ja gut, 'tschuldige. Bringst du ihn mit mir ins Bett?" Ich nicke und hebe den kleinen Jungen von Sirius' Brustkorb, sodass dieser aufstehen kann. Zusammen bringen wir Harry ins Bett.

"Bekommen wir vielleicht doch irgendwann ein Baby?" fragt Sirius und lehnt sich an mich heran. "Sirius..." seufze ich. Er nimmt meine Hand und zieht mich leise aus dem Raum. Wir setzen uns auf die Couch und Sirius nimmt meine Beine auf den Schoß, während ich mich gegen die Armlehne lehne.

"Bekommen wir vielleicht doch irgendwann ein Baby?" wiederholt er seine Frage. "Sirius, wir hatten das schon tausendmal." "Ja, und schon tausendmal bist du ausgewichen. Remus, wir sind schon sechs Jahre verheiratet und schon seit dem fünften Jahr in Hogwarts zusammen. Ich verstehe nicht, was daran, dass ich mir ein Kind wünsche, so falsch ist."

"Ich hab Angst es umzubringen, okay?" schreie ich ihn an. Ich stehe auf und laufe aus dem Raum. Sirius holt mich schnell ein, packt mich im Nacken und hält mich damit nah bei sich. Tränen laufen über meine Wangen.

"Hast du gesagt, du hast Angst unser Kind zu töten?" fragt er. Ich nicke bedrückt. "Wie meinst du das?" fragt er und wischt mir sanft die Tränen von den Wangen. "Harry ist immer nur hier, wenn keinerlei Gefahr besteht, dass ich mich verwandle. Tatze, ich hab Angst, dass ich unser Kind verletze oder es töte. Du bist ein Hund und du kannst entscheiden, wann du einer sein willst. Ich kann das nicht. Sirius, ich bin gefährlich!" Wieder beginne ich zu weinen.

"Moony, hör zu: Ich liebe dich über alles und selbst wenn, du gefährlich sein solltest, was ich nicht sage, weil es nicht so ist, will ich immer bei dir sein. Und ich verspreche dir immer da zu sein, wenn du dich verwandelst und auf dich und gegebenfalls unser Kind aufzupassen."

"Damit das klar ist: Du wirst schwanger." stelle ich klar und küsse ihn. "Heißt das...?" "Ja. Wenn deine Erziehung konsequenter sein wird, als bei Harry." Sirius nickt eifrig und fällt mir um den Hals. Hoffen wir einfach, dass alles gut läuft und unser Baby kein Werwolf wird.

Ich liebe Sirius und wenn es ihn glücklich macht, soll er ein Baby bekommen. Und es ist nicht so, dass ich mir nicht auch ein Kind wünschen würde.

Wolfstar OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt