Wahrheit oder Pflicht

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Sirius pov

Wir setzen uns alle in einem Kreis auf den Boden und James ext den Rest aus der Feuerwhiskeyflasche, um sie in die Mitte legen zu können. Die Meisten, inklusive mir, sind schon gut angetrunken, aber da ich schon oft genug getrunken habe, bin ich noch ziemlich bei klarem Verstand.

Nach einigen Runden bin ich an der Reihe. "Sirius, Wahrheit oder Pflicht?" grinst Alice mich an. "Wahrheit!" erwidere ich. "Wenn du wählen müsstest und nur ein Leben retten könntest, würdest du James, Peter oder Remus retten?" "Keinen. Ich würde auch sterben, dann wären wir ja immer noch zusammen." sage ich ehrlich und lege einen Arm um James, den anderen um Peter und lächle Remus an, der mir gegenüber im Kreis neben Evans sitzt.

"Das zählt nicht!" meint Alice als ich schon nach der Flasche greife. "Tut es wohl!" sagt Krone und ich drehe die Flasche.

Nach einigen Umdrehungen kommt die Flasche bei Moony zum Stehen, welcher seufzt. "Wahrheit oder Pflicht?" frage ich grinsend. "Wahrheit." "Willst du mich küssen?" frage ich und beiße mir verführerisch auf die Lippe. "Pflicht!" wechselt Remus seine Entscheidung sofort. "Küss mich!" Ich lehne mich ihm entgegen.

"Ich hab noch nie-" Ich unterbreche ihn: "So funktioniert das Spiel nicht!" Niedergeschlagen stehe ich auf und gehe in unseren Schlafsaal. Ich lasse mich auf mein Bett fallen und ziehe den Pullover von Moony unter meinem Kissen hervor. Mit Tränen in den Augen vergrabe ich meine Nase in dem, nach Moony duftenden, Pulli und ziehe mir die Decke über den Kopf.

Das war der schmerzhafteste Korb aller Zeiten. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass Moony vermutlich die Liebe meines Lebens ist und mir gerade mehr als deutlich zu verstehen gegeben hat, dass er mich nie mögen wird. Zumindest nicht so, wie ich ihn. Der Stoff von Moonys, von mir geklautem, Pulli wird von meinen Tränen durchnässt.

Plötzlich spüre ich eine Hand auf meiner Schulter, die mich durch die Decke streichelt. "Tatze?" erklingt Moonys sanfte Stimme. "Ist gut. Ich hab's verstanden. Du wirst mich nie so lieben, wie ich dich." schluchze ich und drücke meine Nase noch tiefer in den Stoff. "Möchtest du bitte mal aus der Decke kommen. Ich würde dich gerne ansehen können, während wir reden." "Nein." nuschle ich. Mit einem Ruck wird die Decke weggezogen. "Hey!" beschwere ich mich und realisiere zu spät, dass ich noch immer Moonys Oberteil in den Händen halte.

"Ist das meiner?" fragt er verwirrt. "Vielleicht." murmle ich und ziehe die Decke wieder über mich. Remus zieht sie wieder weg: "Das erklärt immerhin, warum ständig Sachen von mir verschwinden und ganz urplötzlich wieder auftauchen, wo ich schon tausendmal gesucht habe. Aber egal." Er legt sich neben mich und unsere Gesichter sind nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt. Ich kann seinen heißen Atem an meinen Lippen spüren.

Dann rückt Moony noch näher und streift meine Lippen mit seinen. Nur ganz sanft und nur kurz, als würde er fragen, ob es okay ist. "Ja, ich will dich küssen." sagt er leise und im nächsten Moment legt er seine Lippen auf meine. "Noch nie habe ich Remus Lupin geküsst." sage ich und greife nach meiner Kürbissaftflasche auf meinem Nachtschrank und trinke einen großen Schluck daraus. Remus grinst und wir küssen uns erneut. Alles ist perfekt.

Dann löst sich Moony von mir und haucht "Ich liebe dich!" gegen meine Lippen. "Ich liebe dich auch." wispere ich. "Willst du mein Shirt haben?" fragt er dann lachend. Sofort nicke ich. Remus richtet sich auf und zieht sich sein Shirt aus und ich mir meins. Da ich eh ein übergroßes Oberteil trage, können wir problemlos tauschen.

Ich kuschle mich in den großen Pullover und lasse mich von Moony in den Arm nehmen. Er übersät meinen Nacken mit Küssen und schon bald schlafe ich in seinen Armen ein.

Wolfstar OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt