Schokokuss

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Sirius pov

Jemand rüttelt an meiner Schulter. 

"Noch fünf Minuten!" knurre ich und ziehe mir die Decke über den Kopf. "Sirius, bitte wach auf!" ertönt die verzweifelte Stimme des Werwolfs. Sofort sitze ich aufrecht im Bett und sehe Remus neben meinem Bett stehen. 

Über seinem Pyjama trägt er noch mindestens zwei Wollpullis und noch immer zittert er am ganzen Körper. In zwei Tagen ist Vollmond und Moony geht es mal wieder nicht so gut. "Ist dir wieder kalt?" frage ich sanft. Moony nickt. 

Ich hebe die Decke an und sofort kuschelt sich Moony darunter und ich nehme ihn fest in den Arm. Aber auch nach zwei weiteren Stunden, kann der Werwolf in meinen Armen einfach nicht einschlafen. "Okay, da hilft nur noch eins." sage ich und setze mich auf. Moony sieht mich verwirrt an. Ich hole Schokolade aus meinem Nachttisch und Moony setzt sich ebenfalls auf. 

Ich hülle uns beide in meine Decke ein und hole auch Moonys dazu und decke uns damit zusätzlich zu. Dann reiche ich ihm eine Tafel Schokolade. Begeistert knabbert der Junge neben mir an seiner Schokolade. Glücklich beobachte ich ihn. 

Ich klaue die Schokolade, breche zwei der Schokoladen-Quadrate ab und stecke mir das eine Quadrat zwischen die Zähne. "Gib mir die Schokolade!" beschwert sich Moony. Ich lehne mich ihm entgegen und sehe ihn herausfordernd an. 

Schließlich scheint sich Moony doch dafür begeistern zu können und schnappt mit den Zähnen nach der Schokolade. Ich lehne mich nach vorne, sodass sich unsere Lippen kurz berühren. Dann beiße ich die Schokolade durch. 

"Tatze, du verträgst keine Schokolade. Deine Hundebauch macht da nicht mit, schon vergessen?" lacht Moony. "Dann nimm sie mir doch weg." grinse ich und öffne ein bisschen den Mund. 

Unsicher lehnt Moony sich nach vorne und öffnet den Mund ebenfalls ein bisschen. Er legt seinen Mund auf meinen und fischt mit der Zunge die, schon leicht geschmolzene, Schokolade aus meinem Mund. 

Moony sieht mich grinsend an. "Du hast da was." sage ich. Erneut beuge ich mich nach vorne und küsse ihn. Liebevoll erwidert er den Kuss. 

Doch plötzlich zuckt er zurück, befreit sich schwerfällig aus den Decken und springt aus dem Bett. Allerdings hat sich sein rechter Fuß in einer der Decken verheddert, was ihn zum Hinfallen bringt. Es poltert laut. 

Besorgt krabble ich aus dem Bett und gehe zu Remus. "Lumos!" höre ich plötzlich jemanden flüstern und der Vorhang von James' Bett wird zur Seite geschoben. "Was ist denn los?" nuschelt er müde. "Nichts, Moony ist nur kalt. Geh ruhig wieder schlafen." flüstere ich, um nicht auch noch Peter zu wecken. "Wollt ihr noch meine Decke haben?" bietet James an. "Nein, danke, passt schon!" sagt Remus schnell, bevor ich antworten kann. 

"Wenn doch, weckt mich." murmelt James schon wieder im Halbschlaf und legt sich wieder hin.

"Was war das denn, Moons?" frage ich meinen Schwarm besorgt und helfe ihm wieder in mein Bett. "Warum hast du das gemacht?" fährt er mich im Flüsterton an. "Weil ich dich liebe, Moons, seit Jahren." "A-aber...aber ich bin ein Monster." 

Mir klappt der Mund auf: "Wie bitte?" "Ich bin ein Monster, Tatze, das hast du nicht verdient." Er kann sich doch nicht wirklich für ein Monster halten?! 

"Du bist kein Monster, Remus! Ich liebe dich. Du bist ein toller Junge! Du bist schlau, nett, liebenswert, hilfsbereit, schokosüchtig und überhaupt der beste Mensch, den ich kenne. Sag nie wieder, dass du ein Monster bist! Nie wieder!" Ich nehme ihn fest in den Arm und küsse seinen Nacken. 

"Ich liebe dich auch, Tatze." murmelt er in mein Ohr. Dann greift er nach einem Stück Schokolade und schiebt es mir grinsend zwischen die Zähne. Lachend lehne ich mich ihm entgegen und er schnappt nach der Schokolade und küsst mich liebevoll.

Wir legen uns nebeneinander und er kuschelt sich wieder in meine Arme. Noch immer scheint er zu frieren, aber es scheint in meinen Armen besser zu werden. 

Wolfstar OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt