Abgelenkt

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Gehen wir davon aus, dass Tonks und die Rumtreiber gleich alt sind und sich aus der Schule kennen. 

Sirius pov

Remus hatte gestern Geburtstag und ich habe ihm ein neues Buch geschenkt. Ich habe ewig gesucht, um ein Buch zu finden, das er noch nicht gelesen hat. Gestern durfte er es nicht lesen, da die anderen feiern wollten. Aber heute steckt er seine Nase schon die ganze Zeit zwischen die Seiten. Ich habe ihm was vom Mittag mitgebracht, da er schon das Frühstück verpasst hatte. Er ist so süß, wenn er in die Bücherwelten abtaucht. Vorsichtig löst James eine Hand von dem Buch und gibt Moony eine Tasse. "Achtung, gerade halten, Moony!" sagt er und Remus nickt unterbewusst. Er nimmt einen Schluck aus der Tasse und will sie dann abstellen. Schnell springe ich von der Couch und setze mich neben den Sessel. Moony stellt die Tasse auf meinem Kopf ab. Zum Glück bekommt er noch so viel mit, dass er die Tasse ausbalanciert. Ich halte still und winsle, bis James mir die Tasse abnimmt. 

"Gut gerettet, Tatze." meint James und stellt die Tasse ab. Ich setze mich vor den Sessel, lege meine Vorderpfoten auf Moonys Knie und winsle laut. Krone lächelt und rüttelt kurz an Remus' Schulter: "Moony, da will jemand mit dir kuscheln." Ich beginne halb winselnde, halb heulende Laute von mir zu geben. Ohne den Blick von den Buchseiten zu heben, rutscht er auf dem Sessel ein wenig zur Seite. Ich springe auf den Sessel, krabble unter seinem Arm hindurch und lege mich auf seinen Schoß. Noch immer in sein Buch vertieft, beginnt Remus mich hinter den Ohren zu kraulen. Wohlig strecke ich mich und lehne meinen Kopf gegen seinen Bauch. James setzt sich auf die Couch und Lily lehnt sich an ihn heran. 

Moonys Hand fährt durch mein Fell, liebevoll streichelt und krault er mich. Merkt er eigentlich, dass ich ihn liebe? Merkt er eigentlich, wie viel er mir bedeutet? So oft suche ich seine Nähe, versuche mit ihm zu kuscheln, seinen Schoß als Kissen zu benutzen, wenn wir auf der Wiese liegen. Ich will bei ihm sein! Immer! Ich hebe den Kopf und sehe mir Moonys Gesicht an. Wieder gebe ich einen halb winselnden, halb jaulenden Ton von mir und stupse ihn mit meiner nassen Nase an. Moony wendet den Blick nicht von seinem Buch ab und gibt mir nur abwesend einen Kuss auf die Nase, wobei er diese verfehlen würde, würde ich meine Nase nicht genau vor seine Lippen halten. Diesen Kuss wollte ich unbedingt! 

Nur so bekomme ich überhaupt Küsse von Moony. Ich mag Moony wirklich gerne, nur musste ich akzeptieren, dass er auf Frauen steht. Er ist schon seit Längerem dieser Nymphadora aus Hufflepuff ziemlich nah. Ich bin einer seiner besten Freunde und genau das werde ich immer für ihn sein, näher werde ich ihm nie kommen. Ich setze mich auf seinem Schoß hin, lege die Vorderpfoten auf seine Schultern und versperre damit seine Sicht auf sein Buch. "Hey!" beschwert sich Moony und sieht mich böse an. Ich verwandle mich zurück, lehne mich an ihn und schlinge meine Arme um seinen Hals. Ich kuschle mich ganz nah an ihn heran und ziehe seinen Duft tief ein. Er riecht wirklich unglaublich gut. Nach Schokolade, staubigen Büchern und alten Wollpullis.

Remus liest in der Zeit weiter. Ich werde traurig und schmiege mich nah an ihn. Als ich den Kopf drehe, sehe ich Lily und James, die mich anblicken. Sie sehen mich mitleidig an. Ich drehe den Kopf in die andere Richtung und vergrabe mein Gesicht in seiner Halsbeuge. 

~*~*~

Moony ist mit dem Buch durch und liegt jetzt neben mir auf der Matratze auf dem Boden. James und Lily liegen eng aneinander gekuschelt in James' Bett. Ich betrachte Remus traurig. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis er mit der Hufflepuff zusammenkommt und ich ihn an sie verliere. Er schläft tief und fest. Vorsichtig strecke ich die Hand aus und streichle seine Wange. Noch immer schläft er. Ich beuge mich zu ihm, möchte wenigstens einen Kuss von ihm bekommen. Ganz sanft und ohne ihn wecken zu wollen, lege ich meine Lippen an seine und gebe ihm einen zärtlichen Kuss. 

Plötzlich spüre ich eine Hand an meiner Seite und der Kuss wird gelöst. Fuck! Er ist aufgewacht. Remus betrachtet mich aus seinen braunen Augen. Ich beiße mir stark auf die Unterlippe. "E-Es tut mir leid." stottere ich." "Es sollte dir auch leid tun!" Als ich gerade ansetze, etwas sagen zu wollen, spricht er schon weiter: "Das hat viel zu lange gedauert!" Und schon verbindet er wieder unsere Lippen, küsst mich drängend. Verwundert unterbreche ich die Verbindung zwischen unseren Lippen. "Aber ich dachte, du stehst auf diese Hufflepuff!" "Tonks? Nein, wir sind nur Freunde. Ich liebe dich!" "Ich liebe dich auch." sage ich erleichtert und küsse ihn. 

Moony rückt näher an mich heran, kuschelt sich in meine Arme und schläft bald darauf ein. Ich vergrabe mein Gesicht in seinen Haaren und schlafe auch schon bald ein. 

Wolfstar OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt