Wolfstar Oneshots

Leinenpflicht

Dieser Oneshot ist inspiert von nureinervonvielen von ihrem Wolfstar-OS "Halsband". Schaut gerne mal bei ihr vorbei, das Buch ist toll.

Remus pov

Heute treffen wir uns mit Lily und James im Park. Da sie Harry mitbringen, hat Sirius beschlossen als Hund mitzukommen.

Ich habe ewig versucht es ihm auszureden, aber da er ein Sturkopf ist, läuft er jetzt trotzdem als Hund neben mir her.

Als wir beim Park ankommen werde ich von einem Aufseher angesprochen: "Entschuldigen Sie! Hier gibt es eine Leinenpflicht für Hunde. Entweder Sie leinen Ihren Hund an oder sie gehen woanders mit ihm lang." "Ja, natürlich. Entschuldigung."

Ich ziehe eine Leine und ein Halsband aus meiner Manteltasche. Da ich das mit der Leinenpflicht wusste, habe ich ein Halsband und eine Leine mitgenommen.

Mit einem Klick schließt sich das Lederhalsband und mein Mann schaut mich verdutzt an. Er beginnt zu jaulen und sich zu schütteln, wird das Halsband aber nicht los.

"Alles in Ordnung mit Ihrem Hund?" fragt der Aufseher und sieht meinen Hund besorgt an. "Ja, er braucht nur immer einen Moment, um sich an das Halsband zu gewöhnen." antworte ich schnell. Ich hake die Leine noch in das Halsband ein und gehe mit Sirius ein Stück den Weg entlang.

Ein paar Meter weiter ziehe ich ihn sanft mit hinter einen Baum und gehe vor ihm in die Hocke.

Beleidigt sieht mein Mann in Hundegestalt mich an. Mit einem lauten Winseln quengelt er mich an.

"Guck mich nicht so an! Ich habe versucht es dir auszureden, aber du wolltest ja nicht hören! Und ich habe mir extra Mühe gegeben, dass dir das Zeug gefällt. Dein Halsband hat Nieten und deine Leine ist nur eine Kette mit einem Ledergriff."

Tatze kommt ein bisschen näher und reibt seinen Kopf an meiner Brust. Dann hält er seine Schnauze gegen meinen Mund. "Ich liebe dich auch." sage ich und küsse seine nasse Hundenase.

"Komm, lass uns endlich zu den anderen gehen." Aufgeregt hüpft Sirius vor mir her und reißt mir damit die Leine aus der Hand. Lachend stehe ich wieder auf und greife nach der Leine. Ich lasse sie locker hängen, damit Sirius mehr Freiraum hat. Der trabt aber eh ruhig neben mir her.

Als er jedoch unsere Freunde sieht beginnt er an der Leine zu ziehen und bettelt winselnd. "Aber nicht Harry umrennen!" ermahne ich ihn, bevor ich die Leine loslasse. Er rennt zu ihnen, springt James von hinten an.

Die beiden kampeln sich, bis ich auch bei ihnen ankomme und mich neben Lily setze, die Harry leicht festhält, da der gerade erst laufen gelernt hat. "Ist das Sirius?" fragt sie und deutet auf den schwarzen Hund, der sich mit ihrem Mann kampelt. Ich nicke. Dann greife ich wieder nach der Leine und ziehe Sirius zu mir, der sich bereitwillig neben mich legt und sich von Klein-Harry streicheln lässt.

"Muss unser Tatze etwa an die Leine genommen werden?" fragt James belustigt. Sirius sieht ihn nur böse an, schleckt dabei aber weiter Harrys Hand ab. Animagus hin oder her, ein wenig seltsam ist das schon. Er benimmt sich tatsächlich, wie ein echter Hund. Ein bisschen eklig finde ich das manchmal schon, vor allem wenn er bestimmte Dinge macht, die man als Mensch-in Hundegestalt oder nicht-niemals machen würde, aber er ist und bleibt mein Sirius und ich liebe ihn über alles.

"Sirius, hörst du bitte damit auf, das ist eklig!" beschwert sich Lily. Beleidigt legt Sirius den Hundekopf auf meinem Schoß ab und lässt sich von mir hinter den Ohren kraulen. Da meine andere Hand, die ihn nicht krault, locker in meinem Schoß liegt, scheint der große Hund zu beschließen stattdessen meine Hand abzulecken. Das stört mich nicht wirklich, da er schon so ziemlich jedem Stelle meines Körpers geküsst hat. Da macht das auch keinen Unterschied mehr.

Als James nicht aufhört, sich über Sirius lustig zu machen, zu sticheln und sein Fell zu zerzausen und immer wieder leicht daran zu ziehen, obwohl ich stark versuche ihn zu verteidigen, hat er genug. Genervt knurrt er seinen besten Freund an, der darauf aber nicht reagiert.

"James, jetzt lass es doch endlich! Du würdest das auch nicht lustig finden!" versuche ich es erneut, aber James macht weiter.

Jetzt scheint es Sirius endgültig zu reichen, denn er schnappt nach seinem besten Freund. Das erste Mal nur als Drohung, aber da James es nicht ernst nimmt und auch nie weiß, wann es reicht, beißt Tatze ihn beim zweiten Mal richtig in die Hand, sodass diese zu bluten beginnt.

Eindeutig befriedigt legt der Animagus in Hundegestalt seinen Kopf wieder auf meinen Schoß. "Entschuldige Remus, aber dein Mann ist eine Gefahr für meinen Sohn!" spricht Lily und schon im nächsten Moment trägt Sirius einen Maulkorb. Dieser hebt überrascht den Kopf und versucht ihn mit den Pfoten abzustreifen, was aber natürlich nicht funktioniert.

Hier im Park ist es zu voll für ihn, um sich wieder in einen Menschen zu verwandeln.

Ich will den Maulkorb lösen, werde aber von dem großen Tier böse angeknurrt. Er ist jetzt so genervt, dass er eigentlich nur noch sauer ist.

Beleidigt steht er auf und trabt davon. Ich sehe ihm besorgt nach, aber James schüttelt nur den Kopf: "Der macht nur auf Drama. In zwei Minuten ist er wieder da."

"Hätte das wirklich sein müssen? Wenn es reicht, dann reicht es und das hat er dir mehr als einmal signalisiert. Und, Lily, er ist immer noch ein Mann! Der Maulkorb war absolut nicht nötig! Sirius würde Harry nie etwas antun. Jetzt entschuldigt mich bitte, ich gehe meinen Mann suchen."

Wütend stehe ich auf und gehe. Sirius ist weder im Park, noch an seinen Lieblingsplätzen zu finden.

Enttäuscht gehe ich nach Hause. Teils, weil meine Füße vom vielen Herumlaufen weh tun, teils, weil es meine letzte Hoffnung ist.

Und tatsächlich. Sirius liegt, noch immer in Hundegestalt, vor der Tür auf der Fußmatte. Die Augen hat er geschlossen, aber ich weiß genau, dass er wach ist und auch weiß, dass ich da bin.

Ich gehe kurz neben ihm in die Hocke und streichle seinen Kopf, bevor ich die Tür aufschließe und meinen Mann an mir vorbei zuerst in die Wohnung lasse.

Ich folge ihm ins Wohnzimmer, wo er auf der Couch sitzt und mich mit seinen großen Hundeaugen anblickt.

"Komm her, ich mach dir das ab." sage ich sanft. Schnell nehme ich ihm Maulkorb, Leine und Halsband ab. Sirius verwandelt sich zurück in einen Menschen und lässt sich einfach zur Seite kippen, sodass er jetzt auf der Couch liegt.

Ich kuschle mich in seine Arme und hauche ihm einen sanften Kuss auf die Lippen.

"Ich liebe dich, Tatze." flüstere ich. "Ich liebe dich auch, Moony."