Jinxy POV.
Schon am nächsten Abend waren meine Schmerzen fast verschwunden. Nur noch beim Laufen tat es weh, allerdings längst nicht mehr so stark, wie zuvor. Auch meine Beine konnte ich allmählich wieder besser spüren und ich hatte zum ersten Mal heute ohne Probleme laufen können. Katsuki hatte kein Wort darüber verloren, dass er mir geholfen hatte. Und auch ich hatte nicht vor, den anderen davon zu erzählen.
Sketch war momentan bei ihm und half ihm beim Kochen. Ich war draußen mit Krücken unterwegs. Mein eines Bein spürte ich komplett, das andere hinkte noch etwas hinterher. Laufen mit einer Gehhilfe ging also bereits wieder. Die Sonne ging gerade unter und versank hinter dem Wald der Schule. Ich stand auf der Wiese und schaute dem Sonnenuntergang zu. Der leichte Wind blies mir meine Haare aus dem Gesicht und ich schloss entspannt die Augen. Ich genoss die warmen Strahlen der Abendsonne. Es war bereits Dezember. In fast drei Wochen war Weihnachten.
Wir hatten als Klasse beschlossen zu Wichteln. Ich hatte Katsuki gezogen. Wen auch sonst?! Das Schicksal wollte mich von diesem Raufbold wohl nicht entfernen. Seufzend senkte ich den Blick und schaute dabei zu, wie die Schatten immer länger wurden. Eijiro hatte mit mir den ganzen Tag geübt und mir gesagt, wie stolz er auf mich war. Ich musste sofort etwas lächeln und setzte mich auf den Boden. Geschneit hatte es leider noch nicht. Für mich wäre es auch das erste Mal, Schnee zu sehen.
Über die kalten Monate hatte ich mich immer verschanzt, weil mein Vater als Kurogiri damals am aggressivsten war. Und die letzten neun Jahre gab es keinen Schnee in Japan. Ich genoss den sanften, kalten Wind noch ein wenig, dann wollte ich aufstehen um zurück ins Haus zu gehen. Doch plötzlich spürte ich ein starkes Stechen in meinem Hals und zuckte heftig zusammen. Sofort griff ich nach meinem Hals und fühlte etwas Spitzes.
Ich umfasste den kleinen Gegenstand und zog ihn mir aus der Haut, dann schaute ich ihn mir an. Es war ein kleiner Pfeil mit einer Kanüle dran. Sofort drückte ich meine Hand auf den Einstich und schaute hinter mich. Mir wurde schwindelig und alles vor meinen Augen verschwamm. Jemand kam auf mich zu, aber wer es war, erkannte ich nicht. Ich sackte auf dem Boden in mich zusammen, dann wurde ich bewusstlos.
Es war kalt und dunkel. Noch dazu roch es ein wenig muffig. Ich öffnete langsam meine Augen. Meine Sicht klärte sich ein wenig und ich schaute mich um. Ich saß in einem dunklen Raum. Nur ein kleines Fenster ließ das Licht des Mondes zu mir herein. Mein Herz raste wild und ich wollte nach draußen schauen, aber aufstehen konnte ich nicht. Ich saß auf dem Boden, meine Hände waren nach hinten gebunden worden. Eine lange Eisenkette schabte über den Boden. Noch dazu würde nicht einmal schreien etwas bringen, da ich geknebelt worden war.
Mit zusammengekniffenen Augen schaute ich mich weiter um. Aus dem Fenster konnte ich gerade so die Wipfel der Bäume sehen. Also musste ich in einem oberen Stockwerk sitzen. Die Einstichstelle an meinem Hals brannte und ich knurrte leise und zog an meinen Fesseln, aber lösen taten sie sich nicht. Auch meine Macken konnte ich nicht einsetzen. Wer auch immer mich entführt hatte, musste mir Handschellen angelegt haben, die meine Macken unterdrückten.
Ich riss den Kopf alarmiert hoch als ich Schritte hörte, die auf mich zukamen. Wegen der Dunkelheit konnte ich kaum etwas erkennen. Aber an dem Klang der Schritte erkannte ich, dass es zwei Personen sein mussten. Knurrend duckte ich mich ein wenig. ,, Du bist also wach?," ertönte eine männliche Stimme. Sie klang wie splitterndes Eis und ich zuckte ein wenig zusammen, als ich die blauen, zotteligen Haare und die zerkratzten Augen erkannte. Shigaraki!
Ich hatte ihn seit dem Angriff damals nicht mehr gesehen. Und darüber war ich auch froh gewesen. Doch nun stand er wieder vor mir. Mit diesem schämischen, widerlichen Grinsen im Gesicht. ,, Wie schön, dass du wach bist.," sagte er und kam auf mich zu. Ich erkannte, dass er Handschuhe trug. Anscheinend, damit er seine Macke nicht aktivierte. ,, Was willst du von mir, Shigaraki?," fragte ich fauchend. Er schaute mich kalt an und grinste. ,, Das erfährst du noch früh genug, Jinxy Raitoningu.," erwiderte er und packte mein Kinn.
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You're my Hero / My Hero Academia FanFic
Fanfic》Ich starrte entsetzt auf das zusammenfallende Gebäude. Rauch und Staub stiegen empor und das Krachen der Steine dröhnte in meinen Ohren. Mit größter Mühe hielt ich ein Husten zurück und riss die Augen weit auf, als ich eine Person unter den Trümmer...