Kapitel 35

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Jinxy POV.

Die ersten zwei Tage meiner Strafe verflogen recht schnell. Keiner machte einen doofen Kommentar, außer Minoru und Katsuki manchmal. Angepisst schaute ich zu dem bloden Stachelkopf rüber, der in einer anderen Ecke am saugen war, während ich Staub putzte. Ich hatte bemerkt, dass sein linker Arm angeschwollen war und etwas gerötet aussah. Er hatt mich nicht einmal seinen Verband wechseln lassen, aber hatte mich angebrüllt, als ich mich geweigert hatte, dass er meine kontrollieren wollte.

Ich knurrte leise auf und legte den Staublappen auf dem Regal ab, dann stieg ich die Trittleiter runter und ging auf ihn zu. Ich wollte meine Hand auf seine Schulter legen, aber er bemerkte es sofort und schlug meine Hand nicht gerade sanft weg, dann funkelte er mich an. ,, Was willst du, Miezekatze?!," knurrte er sauer. Ich ließ mich jedoch nicht davon einschüchtern und schaute ihn ernst an. ,, Dein Arm gefällt mir nicht. Ich will ihn endlich verartzten.," sagte ich. Katsuki betrachtete mich kalt und spannte seine Arme an. ,, Fass mich an und du bist wirklich tot."

Sofort übermannte mich die Wut und ich knallte ihm gehörig eine, was dazu führte, dass sein Kopf leicht gegen die Wand schlug. Er funkelte mich sofort an und hielt sich die Wange. ,, Wofür war das jetzt bitte?!," verlangte er zu wissen. Ich knurrte ihn laut an und hielt ihm meine Faust vors Gesicht. ,, Du weißt genau, für was das war. Setz dich jetzt hin oder ich trete dir so krass in die Eier, dass dein Schwanz sich nach innen stülpt und du dich demnächst selber problemlos ficken kannst!," fauchte ich warnend.

Sofort sah ich einen Funken Angst in seinen Augen aufblitzen, aber der Moment war schnell vorbei. Er knurrte und stellte den Staubsauger aus. ,, Ist ja gut! Kein Grund mir zu drohen.," murrte er. Ich zischte leise auf. ,, Das sagt gerade der Richtige.," erwiderte ich und holte den Verbandskasten und einen nassen Waschlappen. Als ich zurückkam, saß Katsuki bereits auf dem Sofa im Gemeinschaftsraum. Seine Wange war mittlerweile geschwollen und mein Handabdruck zeichnete sich rot auf seiner Haut ab. Sofort bekam ich Schuldgefühle.

Ich hatte ihn nicht so krass schlagen wollen, aber es war mit mir durchgegangen. Ich setzte mich schweigend neben ihn und wickelte langsam seinen Verband ab, woraufhin er leicht zusammenzuckte und knurrte. ,, Das tut weh!" Ich erwiderte seinen Blick standhaft. ,, Das ist deine Schuld. Du wolltest nicht, dass ich dich behandle. Jetzt hör auf zu meckern und gib deinen Arm her.," sagte ich und legte vorsichtig meine Hand an seinen Unterarm, um die Schnitte oben an seinem Arm nicht zu berühren.

Ich berührte ihn wirklich ungerne, aber jetzt musste es sein. Auch, wenn ich ihn mehr hasste, als alles andere, so wollte ich ihm helfen. Ich nahm den Waschlappen und begann, seine Schnitte zu reinigen. Beim Waschen meckerte er mehrmals herum, aber ich ignorierte es. Sein Arm war wirklich knallrot und beim Berühren spürte ich die Hitze, die von seiner Haut ausging. Es war alles stark entzündet. Eiter hatte sich nur an manchen Stellen gebildet. Vorsichtig strich ich mit dem Lappen über die gelblich weiße Verfärbung, bis die Bläschen aufplatzten und Eiter austrat.

Ich reinigte jeden einzelnen Schnitt gründlich und strich dann Salbe auf seine Wunden. ,, Das brennt!," wütete er. Ich rollte mit den Augen und knurrte als Antwort nur:,, Halts Maul." Dann klebte ich auf jeden Schnitt ein großes Pflaster und wickelte anschließend wieder einen Verband um seinen Arm. Ich kontrollierte auch seinen anderen Arm. Der schien weitgehend in Ordnung zu sein, aber ich erneuerte trotzdem einmal alles. Zum Schluss betrachtete ich den Schnitt an seiner Wange und reinigte ihn vorsichtig. Zum Schluss schmierte ich Salbe auf die Wunde und klebte ein neues Pflaster drauf, dann packte ich die Sachen wieder zusammen.

,, Ich schaue mir deinen Arm morgen nochmal an. Die Wunden waren schwer entzündet.," sagte ich. Er nickte bloß und schaute mich widerwillig an. ,, Was ist mit deinen Wunden?," wollte er wissen. Ich legte meine Hand an meine Stirn. ,, Tut kaum noch weh. Dürfte alles in Ordnung sein.," erwiderte ich und schaute ihn an. Er erwiderte meinen Blick kurz, schaute dann aber wieder weg und knurrte. ,, Was willst du?! Ein Dankeschön bekommst du nicht!" Ich erhob mich und gab ihm eine leichte Nackenschelle. ,, Hätte ich von so einem Arschloch wie dir auch nicht erwartet.," fauchte ich und brachte die Sachen weg.

Danach ging ich zurück zum Regal und wischte weiter den Staub weg. Dabei senkte ich leicht den Kopf und dachte nach. Das Sportfest war in knapp einer Woche. Wegen ungeklärten Ursachen hatte sich auch leider das Schulfest verschoben und war zwei Tage nach dem Sportfest. Ich war abgelenkt und plötzlich löste sich eines der Regalbretter. Erschrocken schaute ich hoch und bekam direkt ein Buch auf den Kopf. ,, Fuck!" Ich knurrte leise und rieb mir den Kopf, ehe ich mich bückte und es aufhob. Ich betrachtete das Regal. Das Brett war nicht richtig festgeschraubt gewesen. Seufzend brachte ich es neu an und stellte dann das Buch wieder rein.

Ich war überrascht, dass Katsuki nichts gesagt hatte. Entweder, er hatte es ignoriert oder er verkniff sich einen bissigen Kommentar. Verwirrt schaute ich zu ihm rüber. Er starrte aus dem Fenster zum Schulgebäude. Seufzend räumte ich die Putzsachen weg. Ja, es war wirklich langweilig. Und vor allem würden wir beide im Unterricht mehr aufholen müssen. Wir verpassten sehr viel. Unsere Klassenkameraden durften uns nicht einmal sagen, was genau sie gemacht hatten. Und das pisste mich umso mehr an.

Ich schaute nach draußen. Seit gestern fühlte ich mich irgendwie so unruhig. Ich wusste, dass dies eigentlich nichts gutes bedeuten konnte. Aber das Gefühl bekam ich immer nur dann, wenn einem aus meiner Familie etwas passiert war oder, wenn einer von denen etwas geplant hatte. Aber meine ganze Familie war tot. Wieso spürte ich dann trotzdem diese allzu vertraute Unruhe in mir? Nur dieses Mal war das Gefühl stärker. Ich kniff die Augen zusammen und ging in mein Zimmer, um weiter nachzudenken. Ich ließ mich aufs Bett sinken und holte aus meiner Schublade ein Amulett hervor.

Ich trug es normalerweise immer, aber heute wollte ich es nicht ummachen. Ich drückte auf einen der Steine, die auf dem Pentagram angebracht waren und schon sprang der Deckel auf. Im Inneren des Amuletts befand sich ein Foto meiner Familie. Als ich ein Kind war, hatte ich den Kopf meines Vaters aus dem Bild ausgeschnitten. Es zeigte also nur meine Mutter und meine große Schwester.

Traurig senkte ich den Blick als ich erneut meine Schwester auf den Bild betrachtete. Ihre langen, blauen Haare waren leicht wellig und ihre blauen Augen strahlten. Erneut fielen mir die Sommersprossen auf ihren Wangen auf und ich musste leicht lächeln. Umso länger ich das Bild anschaute, umso stärker wurde dieses Gefühl in meinem Bauch und mit einem Mal schloss ich blitzschnell das Amulett und schaute nach draußen.

Daria.... Wieso fühle ich mich so komisch? Willst du mir irgendwas mitteilen?

You're my Hero / My Hero Academia FanFicWo Geschichten leben. Entdecke jetzt