Kapitel 62

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Jinxy POV.

Katsuki hatte noch versucht mich festzuhalten, aber ich war bereits losgestürmt. Ich hörte, wie er mir nachrief, aber ich rannte einfach weiter und richtete meinen Blick nach vorne. Ich musste Shigaraki finden und ihn aufhalten! Ich rannte an Menschen vorbei, die von anderen Helden evakuiert wurden und wich Trümmerteilen aus, die am Boden lagen. In der Ferne hörte ich, wie weitere Gebäude einstürzten. Die Flammen, die von manchen Häusern ausgingen, waren sehr heiß und beeinträchtigten meine Sicht.

Wo versteckte er sich?! Er konnte alles was er berührte zerfallen lassen. Ich musste ihn unbedingt finden und aufhalten! Ich rannte einfach weiter und bog in eine Seitengasse ab, dann blieb ich stehen und schaute mich prüfend um. Hier war kaum Feuer. Ich musste der Spur folgen. Ich wollte gerade einen weiteren Schritt machen, als ich plötzlich blaue Flammen aus dem Augenwinkel sah. Ich wich blitzschnell aus und umhüllte mich mit Blitzen, dann drehte ich mich knurrend um.

Vor mir stand Dabi. Seine Hand qualmte ein wenig und er grinste mich beiläufig an. ,, Lange nicht gesehen, Jinxy.," meinte er kalt. Ich knurrte sofort und duckte mich ein wenig, dabei spannte ich meine Muskeln an. ,, Was habt ihr mit der Stadt vor?!," wollte ich wissen. Er betrachtete mich mit seinen hellen, blauen Augen und fuhr sich durch seine schwarzen Haare. ,, Nur hier und da Chaos anrichten, was denn sonst? Wir sind Schurken. Das machen wir halt." Er betrachtete mich und erschuf ein kleines Feuer in seiner Hand, was die uns umgebenden Wände in ein blaues Licht tauchte.

,, Weißt du, Shigaraki macht das hier alles nur, weil er dein Amulett nicht bekommen hat. Also bist du daran schuld, dass hier gerade viele Menschen sterben. Hättest du kooperiert, wäre all das nicht geschehen.," meinte er. Knurrend durchbog ich meinen Rücken etwas und funkelte ihn völlig verhasst an. ,, Erzähl diese Lügen sonst wem. Er hat mir von seinem Plan erzählt." Dabi schaute mich an und grinste breit, woraufhin ein wenig Blut aus seiner verbrannten Haut lief. ,, Bist ja ganz schön schlau, Kleine. Ich hatte gehofft, dass es einfacher wäre, dich zu töten oder dich zu schwächen.," sagte er.

Ich knurrte und erschuf ebenfalls Feuer in meiner rechten Hand. ,, Dann musst du dir etwas anderes einfallen lassen. Alles, was du mir nehmen oder antun könntest, habe ich bereits verloren und erlebt. Du kannst mich nicht schwächen.," erwiderte ich. Dabi kratzte sich gelangweilt am Nacken. ,, Ich habe genau wie du meine Familie verloren. Beziehungsweise, sie haben mich aufgegeben. Ich kenne das Gefühl, verlassen und verletzt zu werden." Er richtete seine Augen auf mich und betrachtete mich völlig ruhig.

,, Du hättest so gut zu unserer Liga gepasst. Deine Macken sind stark und etwas besonderes. Hätte Kurogiri dich anders behandelt, wärst du sicherlich eine tolle Schurkin geworden.," fuhr er fort und grinste mich an. ,, Ich hätte dir erzählen können, wer ich wirklich bin." Fauchend warf ich einen Flammenball auf ihn, dem er mühelos auswich. ,, Ich wäre niemals so geworden wie ihr!," brüllte ich ihn an.

Er bekam schon fast krankhaft große Augen und grinste. ,, Das wird echt ein Spaß dich zu töten! Und danach sind deine Freunde dran!," lachte er und stürmte auf mich zu, während er eine Wand aus blauem Feuer erschuf, um mich zurückzudrängen. Ich wusste, dass seine Flammen jeden verbrennen konnten. Also musste ich ihn auf Abstand halten. Knurrend wich ich aus und umhüllte mich schützend mit meinen Blitzen.

Sie hielten den größten Teil der Hitze fern, aber dennoch brannte meine Haut, als er näher kam. Ich trat ihm gegen seinen brennenden Arm und zog mich sofort tiefer in die Gasse zurück. Er war hier klar im Vorteil, da seine Flammen weit reichten. Er könnte die ganze Gasse hier in Brand stecken, wenn er nur wollte. Aber momentan spielte er noch mit mir. Er würde mich erst später töten, wenn er genug Spaß gehabt hatte.

Ich quetschte mich in eine sehr enge Seitengasse und schob mich mit klopfendem Herzen voran. Ich musste auf offenes Gelände! Kurz bevor ich das Ende erreicht hatte, erschienen blaue Flammen vor mir. Meine Augen weiteten sich vor Entsetzen und ich zog mich blitzschnell die Wand hoch, bis ich auf einem Dach stand. Dabis Flammen konnten mich nun nicht mehr erreichen, aber er würde mir folgen, wenn ich nicht verschwinden würde. Ich rannte über das Dach und sprang weiter zum nächsten und schon stand er wieder vor mir. Knurrend blieb ich stehen, als er seinen Nacken knackte.

,, Du bist echt flink und clever. Das muss man dir ja lassen.," sagte er und grinste mich an. ,, Aber langsam hab ich die Schnauze voll davon, dass du nur wegrennst." Er richtete beide Hände auf mich. Ich sah blaue Funken sprühen und wich sofort rollend nach links aus, ehe Flammen auf mich zuschossen. Da, wo ich zuvor noch gestanden hatte, war nun ein schwarzer Fleck. Fauchend rappelte ich mich auf und schoss Blitze auf ihn, aber er erschuf eine Flammenwand und machte meinen Angriff somit unschädlich.

Ich verengte meine Augen zu Schlitzen und betrachtete ihn. ,, Ich hatte schon ewig keinen Gegner mehr, der mir Widerstand geleistet hat.," sagte er kalt grinsend und kam einen Schritt auf mich zu. Seine blauen Augen funkelten mir nur so entgegen und in ihnen spiegelte sich so viel mordlust, dass ich kurz erschauderte. Aber ich fing mich schnell wieder und steckte meine gesamte rechte Körperhälfte in Brand. Seine Flammen waren heißer und gefährlicher als meine. Trotzdem konnte ich maximal 1400 Grad heißes Feuer nutzen, wenn ich es wollte. Jedoch zerrte es über längere Zeit an meinen Kräften.

Dabi schaute mich amüsiert an. ,, Was soll das werden? Meine Flammen sind heißer als deine. Deine kleinen Flammen bringen dir auch nichts.," sagte er und warf einen Flammenball auf mich, aber ich erschuf eine Feuerwand vor mir und blockte sein Feuer ab. ,, Sag mir einfach wo Shigaraki ist und ich muss dich nicht angreifen. Ich will nicht gegen dich kämpfen.," sagte ich sauer. Er grinste mich nur kalt an und umhüllte sich komplett mit Flammen. Ich zuckte vor der Hitze zurück, weshalb meine Flammen sich auflösten und ich zurückwich.

Er schaute mich mit kalten Augen an und streckte beide Hände nach mir aus. ,, Du machst mir keinen Spaß mehr.," sagte er und schoss eine riesige Flammenwand auf mich. Ausweichen konnte ich nicht. Ich umhüllte mich schützend mit Blitzen obwohl ich wusste, dass sie nicht ausreichen würden. Ich kniff meine Augen dicht zusammen und wartete darauf, dass die Hitze meine Haut verbrannte, aber kein Schmerz kam.

Ein frustrierter Ausruf von Dabi, ließ mich meine Augen öffnen. Um mich herum, hatte sich ein kleiner Raum gebildet. Er sah aus wie aus Wolken oder Nebel und ich berührte die Wände zögerlich. Es fühlte sich alles so weich an und es war kalt, nass aber auch warm und elektrisierend. Also waren es Wolken! ,, Wer bist du?!," rief Dabi sauer aus. ,, Ich kämpfe gerade gegen sie!"

Verwirrt löste ich die Blitze um mich herum auf und drückte meine Hände gegen die Wolkenstruktur und versuchte, mich zu befreien. Aber die Wolken waren, obwohl sie weich waren, stabil und lösten sich nicht auf. ,, Dann such dir einen anderen zum kämpfen. Ich lasse dich nicht gegen sie kämpfen.," ertönte eine andere männliche Stimme. Dabi fauchte frustriert, dann war es still. Hatte er sich zurückgezogen?

Endlich verschwanden die Wolken um mich herum und ich richtete mich zu meiner vollen Größe auf, dann betrachtete ich die Person vor mir. Es war ein Mann und er stand mit dem Rücken zu mir. Ich folgte seinem Blick und sah, dass Dabi wirklich weg war. Verwirrt betrachtete ich den Mann vor mir. Er drehte langsam seinen Kopf und schaute mich an. Mir blieb sofort fast das Herz stehen. Seine hellen, blauen Augen strahlten mir liebevoll entgegen und seine blauen Haare wehten im Wind.

Er lächelte mich warm an fuhr sich durch die Haare. ,, Hey, Jinxy. Hätte nicht gedacht, dass wir uns so wiedersehen würden.," sagte er. Ich war am zittern und spürte, wie mir die Tränen in die Augen schossen. Er hatte unter mir gelegen.... Blutend und sterbend.... Nun stand er lebend vor mir. Nie hätte ich gedacht, dass dieser Tag kommen würde. Ohne länger zu zögern, sprang ich in seine Arme und drückte mich weinend an ihn. ,, Vater!"

You're my Hero / My Hero Academia FanFicWo Geschichten leben. Entdecke jetzt