Kapitel 50

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Jinxy POV.

Ich übte erneut den Song, damit ich ihn später singen konnte. Heute war es endlich soweit. Nach so vielen Monaten und Verschiebungen fand endlich das Sportfest statt. Ich war etwas nervös, gleichzeitig aber auch aufgeregt und ich freute mich, da Asuka, das Mädchen was ich gerettet hatte, auch da sein würde. Bisher hatte sich noch keiner dazu bereit erklärt, die Kleine zu adoptieren.

Ich fand das sehr schade, da sie ein liebevolles Mädchen war. Vielleicht lag es aber auch an ihrer Macke. Seufzend ließ ich den Zettel mit dem Liedtext sinken und schaute hoch, als Schritte auf mich zukamen. Kyoka schaute mich lächelnd an. Sie hielt ihren Bass in der Hand und hatte bereits ihr Bandshirt an. ,, Du solltest dich langsam fertig machen.," sagte sie. Ich nickte leicht und stand auf, dann zog ich mir das Shirt über, was jeder von uns tragen würde. ,, Bist du nervös?," fragte sie mich plötzlich.

Zögerlich hob ich den Kopf an und betrachtete sie kurz. ,, Du etwa nicht? Immerhin singen wir vor so vielen Schülern und den Lehrern.," erwiderte ich. Sie strich sich durch ihre lila Haare und lächelte minimal. ,, Natürlich bin ich nervös. Ich habe noch nie vor so vielen Leuten gesungen.," gab sie zu und lächelte mich dann warm an. ,, Aber wir schaffen das schon. Denk dran. Eri und Asuka schauen zu." Ich nickte und lächelte ebenfalls, ehe sie mich am Arm packte und angrinste. ,, Schnapp dir deine E-Gitarre und mach dich bereit. Es geht gleich los."

Damit riss sie mich vorwärts. Im Laufen schnappte ich mir meine E-Gitarre und versuchte, mich zu entspannen. Ich war nicht nervös, wegen den Leuten. Sondern wegen meiner Stimme. Ich sang normalerweise rockige Songs und in diesem Lied sollte ich so normal wie möglich singen. Allerdings hatte ich mit den anderen ausgemacht, dass ich einige rockige Töne miteinbauen würde, um zu zeigen, was ich liebte.

Kyoka ließ mich los, als wir auf der Bühne standen. Noch war der Vorhang geschlossen, aber dahinter hörte ich das Raunen von Schülern. Sofort wurde ich nervös und krallte mich angespannt in den Saiten meiner E-Gitarre fest. Um mich herum nahm ich gar nichts mehr wahr. Es war, als stünde ich in meinem Körper neben meinem Herzen, so laut schlug es. Ich war gar nicht mehr geistig anwesend und so erschrak ich mich heftig und stieß einen erstickten Schrei aus, als Denki mir seine Hand auf die Schulter legte.

Er schaute mich warm lächelnd an, um seinen Hals baumelte ebenfalls eine E-Gitarre. ,, Entspann dich. Du weißt, dass du das kannst.," sagte er. Ich holte tief Luft, dann atmete ich vollständig aus und nickte lächelnd. Ich schaute nach oben zu den anderen, die für die Effekte zuständig waren. Sketch saß neben Hanta. Sie würde einige Objekte zum Glitchen bringen. Ich zuckte heftig zusammen, als das Licht ausging und der Vorhang sich langsam öffnete. Erneut holte ich tief Luft, dann entspannte ich mich weitestgehend und öffnete meine Augen.

Durch die noch bestehende Finsternis konnte ich die Schüler nicht sehen, aber ich spürte ihre Blicke wie Dolche auf mir und den anderen. Katsuki stimmte den Takt mit seiner Explosion an, dann fingen wir an zu spielen. Ich ignorierte alles um mich herum und stand einfach nur neben Kyoka, während ich ebenfalls meine E-Gitarre spielte. Kyoka begann zu singen und ich fiel in manchen Strophen einfach mit ein. Ich vertiefte mich immer mehr in das Lied und schaute zu den Schülern. Dann erblickte ich Asuka. Sie saß bei Herrn Aizawa auf der Schulter und winkte mir mit glänzenden Augen zu, woraufhin ich lächeln musste und weiterhin mein Bestes gab.

Das Lied dauerte nicht lange, aber für mich fühlte es sich wie eine Ewigkeit an. Schließlich war unsere Vorstellung vorbei und wir ernteten einen tosenden Applaus. Lächelnd schaute ich zu Kyoka, die mich fröhlich angrinste. Als der Vorhang zufiel, sprang sie mir einfach entgegen und umarmte mich lachend. ,, Ich bin so froh, dass du mitgemacht hast! Durch dich klang das alles viel besser!" Ich wurde maximal rot und wurde von allen angestarrt, dann lächelte ich und erwiderte die Umarmung. ,, Keine Ursache, Kyoka.," sagte ich und löste mich von ihr, um aufzuräumen.

Ich stellte meine E-Gitarre an die Seite und zog mein Amulett hervor. Etwas betrübt betrachtete ich es. Um mich herum räumten alle auf, um der 1B Platz zu machen, die gleich auftreten würde. Doch ich stand einfach an der Seite und bewegte mich nicht. ,, Jinxy, kommst du? Wir müssen runter.," rief Sketch mir zu. Ich zuckte erschrocken zusammen und nickte, dann rannte ich von der Bühne und ins Freie, um Luft zu schnappen. Eijiro kam sofort zu mir, zog mich an seine Seite und küsste mich auf die Stirn. ,, Babe, du wirkst betrübt. Ist alles okay?," fragte er mich leise.

Überrascht hob ich den Kopf. Woher wusste er das? Hatte ich wieder meinen typischen Blick aufgesetzt? Ich seufzte und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. ,, Es ist nur.... Ich wünschte, meine Schwester hätte diesen Tag miterleben können.," gab ich leise zu und biss mir kurz auf die Lippe. ,, Sie hat immer damit geprahlt, dass sie mir eines Tages dabei zuschauen würde, wenn ich singen würde." Eijiro lächelte mich sanft an und hob mein Kinn etwas an. ,, Glaub mir, sie hat zugesehen. Vom Himmel aus.," sagte er und küsste meine Wange. Ich wurde etwas rot und hob den Kopf zum Himmel. Dann lächelte ich leicht und schmiegte mich an ihn. ,, Danke, Eijiro.," flüsterte ich und löste mich von ihm als ich hörte, wie jemand meinen Namen rief.

Dann erblickte ich Asuka, die auf mich zuhüpfte und am Quietschen war. Ich ging in die Hocke und fiel lachend um, als sie in meine Arme sprang und mich knuddelte. Sie saß auf meinem Bauch und schaute mich breit lächelnd an. ,, Ihr wart der Wahnsinn! Vor allem du! Deine Stimme klang so sanft und trotzdem so gruselig." Dabei versuchte sie die Töne nachzumachen, die ich auf der Bühne von mir gegeben hatte. Ich wurde etwas rot, als sie das tat und musste schmunzeln. ,, Danke, Asuka. Aber das habe ich nur geschafft, weil ich dich gesehen habe.," sagte ich und strich ihr durch die langen Haare.

Sie grinste mich total süß an und kletterte von mir runter, woraufhin ich mich aufsetzte und sie fröhlich ansah. Dieses Mädchen kannte mich kaum. Nur, weil ich sie gerettet hatte, war sie heute hier gewesen. Und das machte mich noch glücklicher, als alles andere. Ich stand auf und reicht ihr lächelnd meine Hand. ,, Komm, Asuka. Es gibt hier noch so viel zu sehen."

You're my Hero / My Hero Academia FanFicWo Geschichten leben. Entdecke jetzt