Kapitel 43

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Jinxy POV.

Es war still. Viel zu still. Immer noch dröhnte mein Kopf von dem Geräusch von zersplitternden Fenstern und brechenden Stahlstangen in den Gebäudewänden. Ich bekam schwer Luft. Staub lag in der Luft und ich versuchte krampfhaft, ihn nicht einzuatmen. Langsam öffnete ich die Augen und schaute mich um. Es war stockduster. Ich konnte rein gar nichts sehen. Mein Herz begann sofort wild vor Angst zu klopfen.

Dann hörte ich ein lautes knurren an meinem Hals. ,, Lässt du mich jetzt verdammt nochmal los?!" Ich hatte glatt vergessen, dass ich Katsukis Kopf geschützt hatte. Blitzschnell ließ ich ihn los, woraufhin er sich aufrichtete und mich anfunkelte. Trotz der Finsternis, erkannte ich seine rot leuchtenden Augen. Mühsam hob ich meine Hand und erschuf Blitze, damit wir wenigstens etwas sehen konnten. Erst als sich der ganze Staub verflüchtigte, konnte ich etwas erkennen.

Um uns herum lagen überall Trümmer. Nirgendswo war ein Fluchtweg zu erkennen. Wir waren in einem kleinen Hohlraum eingesperrt, in dem man sich wenigstens aufsetzen konnte. Trotzdem würde der Sauerstoff hier nicht allzu lange reichen. Ich spürte keinen einzigen Luftzug, daher vermutete ich, dass uns höchstens drei Tage blieben, bevor wir ersticken würden.

Katsuki knurrte und öffnete seine Handfläche. ,, Ich versuche mit meinen Explosionen die Trümmer zu zerstören!," sagte er. Sofort packte ich seine Hand und schaute ihn ernst an. ,, Hat nur zwei Nebeneffekte. Erstens, wenn du falsch triffst, stürzen die Trümmer über uns ein und wir sterben. Und zweitens, Der Rauch den du erzeugst ist giftig und sorgt nur dafür, dass der Sauerstoff ausgeht und dann ersticken wir.," erklärte ich. Er funkelte mich sofort an und riss sich von mir los. ,, Ist ja gut!" Er schaute sich prüfend um. ,, Lieg da nicht so faul herum, sondern steh auf und hilf mir einen Ausgang zu suchen!"

Am liebsten hätte ich ihm dafür eine geknallt. Aber ich wollte es jetzt nicht. Also versuchte ich mich zu bewegen und schrie direkt vor Schmerz auf. Keuchend sackte ich wieder zusammen und zuckte. Hüftabwärts konnte ich mich nicht mehr bewegen. Ich drehte zitternd den Kopf und erkannte, dass ich vin der Hüfte abwärts mit Trümmern bedeckt war. Es schmerzte sehr, sobald ich mich bewegte. Doch am meisten tat mir mein gebrochener Fuß weh.

Katsuki betrachtete mich sofort und erkannte ebenfalls das Problem. Dann schaute er mich an. ,, Mach deine scheiß Blitze aus. Wenn du mich triffst, kriege ich einen Schock.," sagte er bissig. Ich knurrte leise und erwiderte seinen Blick. ,, Ich habe die Spannung reguliert. Dir passiert gar nichts." Aber er hatte recht. Wenn ich meine Kräfte zu lange benutzen würde, würde ich viel zu schnell schlapp machen. Ich stützte mich auf meinen Unterarmen ab und schaute zu meiner Taille, an der sich eine Tasche befand.

,, Bevor ich losgerannt bin, habe ich eine Taschenlampe eingesteckt. Sie ist in der kleinen Tasche hier. Kannst du sie rausholen?," fragte ich ihn. Er brummte nur eine Antwort und kroch dann auf mich zu, ehe er an meiner Seite herumfummelte und die Taschenlampe aus der Tasche zog, dann schaltete er sie ein und ich ließ meine Blitze erlischen. Mühsam schaute ich mich um. Die Trümmer lagen fast nur aufeinander, also würden sie nicht allzu schnell einstürzen. Trotzdem hatte ich große Angst.

Ich versuchte erneut mich zu bewegen und schrie erstickt auf. Tränen schossen mir in die Augen und ich unterdrückte sie mit größter Mühe. Katsuki betrachtete meine Hüfte, dann schaute er mich an. ,, Kannst du deine Beine spüren?," fragte er mich. Ich nickte. ,, Ja... Spüren tu ich sie aber es tut verdammt weh.," erwiderte ich keuchend. Er untersuchte die Trümmerteile, die auf meinem Körper lagen eine ganze Weile. Dann schaute er mich an. ,, Ich räume die Teile so gut es geht weg. Einstürzen wird hier nichts. Also beweg dich nicht!"

Ich erwiderte nichts, sondern nickte einfach nur und schaute ihm zu, wie er vorsichtig die Trümmer von meiner Hüfte entfernte. Allmählich wurde das Gewicht, das auf mir lastete, weniger und ich konnte etwas besser atmen. Ich hörte von draußen rein gar nichts. Es gab nur mich und Katsuki. Plötzlich durchfuhr mich ein stechender Schmerz und ich krümmte meinen Rücken vor Schmerzen. Katsuki ließ sofort von den Trümmern ab und schaute mich an. ,, Ich sagte stillhalten!," fuhr er mich an. Japsend krallte ich meine Finger in die Erde unter mir und schaute ihn zitternd an. ,, Mein... Bein...," brachte ich hervor.

Katsuki schwieg kurz, dann räumte er einen großen Stein von meinem verletzten Fuß. Sofort wurde der Schmerz stärker und ich stöhnte unterdrückt auf, um nicht zu schreien. Er tastete mein Bein ab und als er bei meinem Knie ankam, durchzuckte mich erneut ein Schmerz, wie ein Blitz. Ich verkrampfte sofort meinen ganzen Körper und keuchte auf. Er trennte langsam den Stoff meiner Hose an dem Bein auf und untersuchte es. ,, Du hast ein gebrochenes Bein und einen gebrochenen Fuß.," erklärte er mir.

Von den Schmerzen her hätte ich es mir schon denken können, dass es so etwas war. Ich ballte knurrend meine Hand zu einer Faust und schlug sie auf den Boden. ,, Verdammte Scheiße.," fluchte ich. Er kniete sich vor mir auf den Boden und schaute mich an. ,, Ich setze dich jetzt aufrecht hin, damit ich dein Bein stabilisieren kann, okay?" Etwas stutzig nickte ich. Warum half er mir? Begriff er etwa selber, dass wir gerade in einer Situation waren, in der streiten nichts brachte?

Er griff mir unter die Arme und zog mich langsam nach oben. Ich stellte mein eines Knie auf, während mein anderes Bein nutzlos herunterhing. Sobald er mich drehte, zischte ich vor Schmerz auf. Dann setzte er mich auf dem Boden ab und lehnte mich mit dem Rücken gegen ein flaches Trümmerteil. Mein Bein lag nun ausgestreckt vor ihm und er konnte es untersuchen. Mir würde übel, als ich mein Bein sah.

Es war blau angelaufen und blutete an einigen Stellen. Ab dem Knie war es stark geschwollen und mein Fuß machte einen widerlichen Knick. Sofort fletschte ich die Zähne, als er die Hose weiter aufriss. ,, Wenn ich hier gleich nackt sitze, dann töte ich dich.," fauchte ich. Katsuki ignorierte den Kommentar sofort und zog zwei Eisenstangen aus dem Schutt, dier er dann zu beiden Seiten meines Beins anbrachte. Anschließend trennte er mir das eine Hosenbein komplett ab, riss es in zwei Hälften und wickelte die Stoffteile wie Verbände um mein Bein und die Stangen.

Es schmerzte sehr, aber ich unterdrückte es mühsam, um ihn nicht zu nerven. Auch meinen Fuß schiente er. Direkt danach, wurde der Schmerz erträglicher und ich atmete tief durch. ,, Danke.," murmelte ich bloß und legte meinen Kopf zurück. Katsuki gab ein Brummen von sich, ehe er sich neben mich setzte und seinen Kopf ebenfalls in den Nacken legte und die Decke betrachtete. Für einige Zeit herrschte Schweigen, dann machte ich den Mund auf. ,, Was denkst du, wann sie uns finden werden?," fragte ich leise.

Katsuki schaute mich nicht an, sondern betrachtete weiterhin die Decke. ,, Was weiß ich. Ich hoffe schnell genug, damit ich nicht ewig in deiner Nähe bleiben muss.," gab er zurück. Sofort funkelte ich ihn an. ,, Du hättest ja nicht kommen müssen!," blaffte ich, woraufhin ich einen wütenden Blick von ihm erntete. ,, Sketch hätte mich umgebracht, hätte ich es nicht getan! Außerdem helfe ich dir wegen ihr! Sie will dich nicht verlieren!"

Ich schnaubte kurz und wandte dann den Blick ab. Ich legte etwas die Arme um mich und spürte, wie ich müde wurde. Die schwere Luft machte es mir beinahe unmöglich zu atmen. Er stieß mich sofort an. ,, Nicht schlafen. Sonst wachst du vielleicht nicht mehr auf." Ich bemühte mich, wach zu bleiben. Niemand von uns wusste, wie lange wir verschüttet sein würden. Katsuki zog sein Handy aus der Hosentasche und schaltete es ein, ehe er knurrte. ,, Fuck. Ich habe hier kein Netz.," fauchte er. Ich verbiss mir einen Kommentar und starrte an die Decke. Über uns ging ein kleiner Gang entlang. Also müsste über uns noch so ein Raum sein.

Doch darüber wollte ich jetzt nicht nachdenken. Ich versuchte, an etwas positives zu denken, was mir jedoch kaum gelang. Ich dachte einfach an Eijiro und Denki, an Hanta und Sketch. Und an Shiro und die anderen. Wie sie sich wohl gerade fühlten? Ich seufzte betrübt und schloss meine Augen für eine kurze Zeit. Würden wir jemals hier rauskommen? Und wann würde uns der Sauerstoff ausgehen?

Sketch.... Eijiro.... Ihr alle.... Bitte beeilt euch und findet uns. Ich habe Angst.....

You're my Hero / My Hero Academia FanFicWo Geschichten leben. Entdecke jetzt