Kapitel 10

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Jinxy POV.

Ich schaute mich staunend um. Das war also das USJ. Es war größer und prachtvoller, als ich es mir je hätte erträumen lassen. Meine Arme begannen vor lauter Aufregung zu zucken und ich schaute zu Sketch, die ebenfalls mit großen Augen die Kuppel betrachtete, in der wir gleich Leben retten üben sollten. Mein Herz klopfte wild gegen meine Brust, dass ich glaubte, jeder könnte es hören. In welcher Zone würde ich üben? Was genau würde mich erwarten? Ich zuckte leicht zusammen, als ich einen sanften Stoß von Eijiro erntete, der mich amüsiert angrinste. ,, Bist du so aufgeregt? Du schlägst die ganze Zeit Hanta." Ich wurde rot und drehte mich um.

Hanta stand genau hinter mir und hielt grinsend seine Hände vor sein Gesicht, um es vor meinen Armen zu schützen, die mittlerweile vor Aufregung wild hin und her peitschten. ,, Sorry.," sagte ich zerknirscht und zwang meine Arme zum Stillstand. Er grinste mich nur amüsiert an und wischte sich kurz über die Schultern. ,, Schon okay. Ich bin ja selber aufgeregt.," antwortete er. Ich musste lächeln und drehte mich wieder zu Herrn Aizawa um, der vor einem weiteren Lehrer stand. Izuku neben mir bekam leuchtende Augen und er grinste breit. ,, Das ist Space-Hero Nummer Dreizehn! Er ist der Wahnsinn!" Ich kicherte und schaute zu Ochako, die ihm heftig nickend zustimmte und von dem Profihelden schwärmte.

Ich selbst hatte schon von Nummer Dreizehn gehört. Er war vor allem in der Katastrophenhilfe aktiv und ein erstklassiger Profiheld. Ich fuhr allerdings nicht so sehr auf ihn ab, wie Izuku und Ochako es taten. Nummer Dreizehn begrüßte uns alle mit einer Verbeugung. ,, Lasst uns doch gleich reingehen.," sagte er und lief voraus, während wir ihm folgten. Ich hielt mich etwas im Hintergrund und mein Kopf drehte sich nervös nach links. Seit einigen Minuten hatte ich ein komisches Gefühl. Mein Magen war leicht am pochen, was meistens hieß, dass etwas passieren würde. Eijiro legte eine Hand auf meine Schulter, woraufhin ich zusammenzuckte und ihn ansah. Seine roten Augen leuchteten besorgt auf. ,, Ist alles in Ordnung? Du wirkst ein wenig zerstreut." Ich biss mir auf die Lippe und schaute weg.

,, Ich weiß nicht.," gab ich zu. ,, Irgendwie... habe ich ein ungutes Gefühl." Er kniff kurz die Augen zusammen, lächelte dann aber ruhig. ,, Vielleicht nur die Aufregung. Es wird schon nichts sein.," sagte er aufmunternd. Ich nickte abwesend und überlegte. Nein. Ich wusste, dass es keine Aufregung war. Das war etwas ganz anderes, was ich gerade fühlte. Ich konnte das Gefühl nicht beschreiben, aber es kam mir so bekannt vor. Eine Erinnerung drängte sich in meinen Kopf und ich schloss ganz fest die Augen, um sie abzuschütteln. Was auch immer es war, ich wollte mich nicht daran erinnern! Ich hob den Kopf und schaute mich staunend um, als wir in der Halle ankamen. Es gab so viele verschiedene Zonen!

Nummer Dreizehn begann bereits alles zu erklären, aber ich hörte kaum zu, denn ich wusste, worauf wir achten mussten. Meine Schwester hatte ebenfalls die UA High besucht und hatte mir alles erzählt, was Nummer Dreizehn uns erklären würde. Ich schaute mich weiterhin nur mit großen Augen um und schaute dann verwirrt zu Izuku, der kaum merklich zusammengezuckt war und den Profihelden anstarrte, als hätte er einen Geist gesehen. Nummer Dreizehn stand vor Aizawa und unterhielt sich mit ihm in einem Flüsterton, während er drei Finger in die Höhe streckte, was anscheinend etwas signalisieren sollte.

Ich wusste dennoch nicht, was es bedeuten sollte. Aber Izuku schien es laut seiner Reaktion zu wissen. Plötzlich wurde es etwas dunkler in der Kuppel des USJ und ich hob genau wie die anderen alarmiert den Kopf in die Höhe. Die Lichter flackerten und ein Springbrunnen am Fuße des Trainingsgeländes schien irgendwie defekt zu sein. Ich kniff die Augen zusammen und konnte eine Art Rotation in dem Wasserstrahl ausmachen, der immer größer wurde und von durchsichtig zu schwarz wurde. Mein Herz setzte für einen Schlag aus und erneut drohte eine Erinnerung in mir hochzukommen. Kein anderer schien es bemerkt zu haben außer mir. Ich verkrampfte mich alarmiert und achtete auf jede kleine Bewegung in meinem näheren Umfeld.

,, Jinxy, beruhige dich. Vielleicht ist es nur ein technischer Defekt.," sagte Eijiro sanft und schaute mich an. Ich schaute ihn nur von der Seite an und zog meine Lippen zu einem leisen Knurren zurück. ,, Das glaube ich eher weniger.," erwiderte ich. Meine Ohren erfassten plötzlich ein seltsames Geräusch. Es klang, als würde sich etwas öffnen und ein leichter Sog rechts von mir entstand. Ich drehte den Kopf und meine Augen weiteten sich voller Panik, als ich ein Portal erblickte, welches schnell größer wurde. ,, Eijiro, pass auf!" Ich warf mich mit aller Macht gegen ihn und stürzte zu Boden, woraufhin er mit mir gemeinsam über den Boden rollte. An der Stelle, wo wir zuvor noch gestanden hatten, schlug eine Klinge in den Boden.

Ich zitterte vor Angst und stemmte mich leicht nach oben, merkte aber, dass Eijiro seine Arme um meinen Körper geschlungen hatte und mich fest an sich presste. Ich wurde rot bei seiner Nähe und schaute ihn kurz an. Seine roten Augen waren groß und auf einen Punkt hinter mir gerichtet. Zögernd drehte ich meinen Kopf zurück zu unserer Klasse. Mehrere Portale öffneten sich. Auch Herr Aizawa schien es bemerkt zu haben, denn er setzte mit einem ernsten Blick seine Brille auf und schaute nach unten. ,, Das sind Schurken.," sagte er warnend. Jeder von uns, einschließlich mir, fuhr zusammen. Wie konnten Schurken hier einfallen, ohne, dass die Alarmanlage ausgelöst wurde?

Momo trat einen Schritt vor und schaute Nummer Dreizehn an. ,, Herr Lehrer. Gibt es auf dem Gelände Eindringlingssensoren?," fragte sie. Der Profiheld drehte sich leicht zu ihr um und nickte knapp. ,, Selbstverständlich gibt es die.," antwortete er. Ich saß immer noch wie gelähmt am Boden. Eijiro ließ mich langsam los und ging in die Hocke, um schneller wegspringen zu können. Shoto betrachtete die Lage mit kleinen Augen. ,, Sind sie nur hier aufgetaucht, oder an der ganzen Schule? Jemand von ihnen scheint eine Macke zu besitzen, die den Alarm stören kann.," sagte er ernst. Ich schluckte schwer und hielt mir mein Knie. Beim Aufkommen hatte ich es mir leicht aufgekratzt. Bluten tat es allerdings nicht.

Herr Aizawa ging in Angriffsposition. ,, Nummer Dreizehn, beginne mit der Evakuierung. Ich zähle auf dich." Damit stürzte er sich plötzlich die Treppen runter, in eine riesige Menge von Schurken. Ich vernahm plötzlich ein seltsames Geräusch und ich drehte den Kopf. Sofort weiteten sich meine Augen voller Entsetzen. Ich kroch Meter für Meter gemeinsam mit Eijiro nach hinten. Mein Körper fühlte sich taub an. Ich betrachtete den Schurken vor mir. Sein nebelförmiges Wesen erstreckte sich über etwa drei Meter, damit keiner von uns fliehen konnte. Neben ihm stand ein weiterer Schurke mit blauen Haaren. Sein Gesicht und sein restlicher Körper wurden mit abgehackten Händen bedeckt.

Panik schoss durch meine Adern, als sein Blick zu mir flog. ,, Ich hätte ja mit allem gerechnet. Es ist ja schon seltsam, dass All Might nicht anwesend ist. Aber, dass sie auf die UA High geht, hättest du mir ruhig mal sagen können, Kurogiri.," sagte er kalt und betrachtete den nebelförmigen Schurken. Die leuchtend gelben Augen des Nebels verengten sich zu winzigen Schlitzen als er mich sah. Ich hatte gehofft, diese Person nie wieder zu sehen. Jahrelang hatte ich nichts mehr von ihm gehört und nun stand er vor mir. Meine Kindheit schoss mir sofort wieder durch den Kopf und ich krallte mich zitternd in den Boden. Ich spürte, wie sich alle Augen meiner Klasse auf mich richteten. Eijiro schaute mich verwirrt an, dann weiteten sich seine Augen voller Entsetzen, als er zu verstehen schien. ,, Jinxy..... Sag mir nicht, dass das...." Er unterbrach sich selber.

Der Nebelschurke, Kurogiri, betrachtete mich mit mordlustigen Augen. ,, So etwas kann einem schon Mal entfallen, Tomura Shigaraki.," erwiderte er beiläufig und bekam schmale Augen. Mein Herz raste wild in meiner Brust und ich spürte, wie meine Lunge vor lauter Panik nach Luft kämpfte. Er betrachtete mich immer kälter, seine Augen blitzten bereits voller Hass auf. ,, Es ist schön, dass ich meine Tochter endlich wiedersehen darf.," sagte er und vergrößerte seine Nebelwand, während er ein heiseres Lachen ausstieß. ,, Schön dich zu sehen, Jinxy."

You're my Hero / My Hero Academia FanFicWo Geschichten leben. Entdecke jetzt