Kapitel 45

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Jinxy POV.

Mir war eiskalt.... Ich wusste nicht, ob es Tag oder Nacht war... Alles was ich spürte, war die Kälte, die mir in die Knochen stieg und mich frösteln ließ. Ich hatte vergessen, wie kalt es war, wenn man eingesperrt war. Der Wind fand durch kleine Ritzen seinen Weg hinei in unser Gefängnis. Zum ersten Mal seit langer Zeit, verspürte ich Angst. Mir wurde dadurch beinahe schlecht. Ich legte zitternd meine Arme um mich und wärmte meinen Körper so gut es ging mit meiner Feuerseite. Ich durfte nicht zu viel Kraft anwenden.....

Es war erst der zweite Tag unter den Trümmern und ich spürte bereits, wie meine Kräfte schwanden. Katsuki neben mir, starrte nur stumm geradeaus. Er schien mich überhaupt nicht zu beachten. Aber obwohl er nicht mit mir sprach, sah ich, dass er am zittern war. Seine Macke wurde durch das Schwitzen aktiviert. Allerdings ließ Schweiß einen auch recht schnell frieren, wenn es zu kalt war. Somit war er im Nachteil.

Ich hingegen, konnte meine Macke anwenden, wann immer ich wollte. Vorrausgesetzt, ich hatte genug Magnesium und Eisen zu mir genommen. In den letzten Tagen, hatte ich wenig Fleisch gegessen. Also würde meine Feuerkraft nicht ewig durchhalten, bevor ich sie nicht mehr einsetzen konnte, bis ich wieder Eisen zu mir genommen hatte. Meine Blitze konnte ich ununterbrochen einsetzen und es gab auch keine Vorraussetzungen dafür. Allerdings würden sie mir in dieser Situation rein gar nichts nützen.

Ich atmete schwer aus und lehnte meinen Kopf zurück, gegen die Wand. Mein Bein schmerzte immer noch sehr. Es musste schnell behandelt werden! Es einfach nur zu schienen, brachte nicht viel. Nur die Knochen blieben so an Ort und Stelle. Ich biss mir die Lippe zitternd vor Kälte blutig. Langsam spürte ich, wie die Luft dicker wurde und der Sauerstoff wich. Wir mussten uns so wenig bewegen, wie es nur ging.

Mein Herz raste schnell vor Angst und ich legte meine Hand gegen meine Brust, um mich zu beruhigen. Und trotzdem, zerfraß mich die Angst innerlich nur so. Es war still.... Ich hörte überhaupt nichts, außer den Atem von mir und Katsuki oder das regelmäßige Schlurfen von Kleidung auf dem Boden, wenn man sich bewegte. Ansonsten war es totenstill hier drin. Und das machte mich noch verrückter als der Fakt, dass ich mit dem größten Arschloch hier festsaß.

Ich drehte meinen Kopf zu Katsuki und betrachtete ihn eine Zeit lang. Er starrte nur auf den Boden und knibbelte an seiner Kleidung herum. Sein Handy wollte er nur selten benutzen, um Akku zu sparen. Falls er jemals Netz kriegen würde, dann könnten wir Hilfe holen. Aber bisher, hatte er keine Netzverbindung aufbauen können. Er war dreckig... Überall an ihm haftete Staub. Ich sah nicht besser aus. Aber immerhin war er nicht verletzt.

Mühsam rutschte ich runter, um mich hinzulegen, aber sobald mein Bein über den Boden rutschte, durchfuhr mich ein scharfer, stechender Schmerz und ich verkrampfte mich sofort. Ich wagte es nicht mal mehr, mich zu bewegen. Katsuki knurrte mich sofort leise von der Seite an. ,, Im Sitzen bekommst du besser Luft. Also beweg dich nicht!" Ich funkelte ihn leicht verärgert an, lehnte mich aber wieder an der Wand hinter mir an.

Wir schwiegen wieder für eine Weile, dann knurrte er mich plötzlich an. ,, Kannst du nicht einmal nachdenken?!" Ich stöhnte sofort frustriert auf und schaute ihn biestig an. ,, Helden riskieren ihr Leben für andere! Hätte ich das nicht getan, dann hätte ich das Versprechen meiner Mutter gebrochen!," entgegnete ich sauer. Katsuki funkelte mich sofort an. Seine roten Augen brannten nur so vor Wut. ,, Wärst du nicht gewesen, dann wäre ich jetzt bei Sketch!," brüllte er mich an.

Ich packte ihn sofort am Kragen und stieß ihm meine Nase ins Gesicht, bis mein Gesicht nur noch wenige Zentimeter von seinem entfernt war. ,, Du hättest mir ja nicht folgen müssen!," schrie ich ihn an und fletschte meine Zähne. ,, Wann raffst du es endlich?! Ich komme alleine klar!" Meine Wut stieg immer weiter an, besonders, als er sein Gesicht wegdrehte. Sofort setzte ich mich anders hin und stieß ihn gegen die Wand, dann knurrte ich ihn an. ,, Ich hasse es, wenn man mich retten will oder mir helfen will, nur, um andere Zufrieden zu stellen!"

Für einen Augenblick vergaß ich, dass mein Bein gebrochen war und ich ging einfach auf die Knie. Und sofort durchschoss mich ein Schmerz, wie ein Blitz. Ich schnappte schmerzvoll nach Luft und kippte zur Seite weg. Doch ich wurde aufgefangen. Schwer atmend vor Schmerz, schaute ich Katsuki an. Er hatte mich echt aufgefangen! Sein Blick war kalt und doch, konnte ich Fassungslosigkeit in seinen roten Augen sehen.

Er legte meinen Oberkörper auf seinen Beinen ab und stabilisierte wieder mein Bein. ,, Ich mache das nicht nur, wegen Sketch und Eijiro.," knurrte er leise. Dabei sah er mich nicht an. ,, Ich helfe dir, weil ich ein Held werden will. Und, weil ich keinen Bock habe, mehrere Tage mit deiner Leiche hier zu liegen." Dann schaute er mir in die Augen und ich zuckte leicht zusammen, als ich seinen ruhigen Blick sah.

,, Also tu mir den Gefallen und spar dir deinen Atem. Je mehr du schreist und dich bewegst, desto mehr Sauerstoff verbrauchst du.," fügte er noch hinzu, dann drehte er wieder den Kopf weg. Ich hatte recht gehabt... Er wusste, in was für einer Situation wir uns befanden. Ich beruhigte mich nur langsam und ließ meinen Kopf zögerlich auf seinen Knien sinken. Ich war müde, total erschöpft und hatte Hunger. Und mir war eiskalt. Trotz meiner Macke, fror ich erbärmlich. Genauso wie Katsuki.

Erneut herrschte Schweigen. Dann machte ich den Mund auf. ,, Katsuki.... Hast du Angst?," fragte ich. Er schaute mich sofort an, als hätte ich ihm gerade eine Morddrohung gestellt. Es war still. Doch er antwortete mit einem leichten Nicken. ,, Ja. Ein wenig schon.," gab er zu. Er schaute zur Decke hoch. ,, Ich hab Angst davor, dass ich Sketch nicht mehr sehen werde. Immerhin könnten wir hier unten ersticken." Ich nickte leicht und folgte seinem Blick. ,, Wie spät haben wir es eigentlich?," wollte ich wissen.

Katsuki schaute genervt auf sein Handy. ,, 23 Uhr." Also war es wieder Nacht.... Ich legte meine Hände auf den Bauch und seufzte. ,, Spätestens morgen geht uns die Luft aus.," flüsterte ich und er nickte bedenklich. Dann schaute er mich plötzlich so entschlossen an, dass es selbst mir Angst einjagte. ,, Ich verspreche dir, dass wir überleben werden.," knurrte er. ,, Ich lasse es nicht zu, dass wir beide hier einfach so sterben werden."

You're my Hero / My Hero Academia FanFicWo Geschichten leben. Entdecke jetzt