Jinxy POV.
Ich fühlte mich plötzlich stärker, als je zuvor. Obwohl ich tot war, hatte ich die Stimmen der anderen klar und deutlich hören können. Und dieser eine Satz von Denki, die zustimmenden Rufe der anderen.... All das hatte dazu geführt, dass ich auferstanden war. Mein Herz raste wild vor Wut in meiner Brust. Ich trat einen weiteren Schritt vor und sah, wie Shigaraki langsam zurückwich. ,, Kurogiri, wir sollten uns wohl doch besser zurückziehen.," sagte er. ,, Ihr Powerlevel steigt stetig an. Gegen so eine Kraft kommen nicht einmal meine Noumos an."
Kurogiri funkelte ihn an. ,, Ich bin doch selber einer, falls du es vergessen haben solltest, Tomura.," erwiderte er. ,, Und ich gehe nicht, bevor diese kleine Dreckshure nicht zerstückelt auf dem Boden liegt!" Damit schoss er auf mich zu. Ich blieb stehen und schloss meine Augen, ehe ich in einem Lichtblitz verschwand und rechtzeitig über ihm wieder auftauchte, ehe ich mich drehte und ihn zu Boden trat. Noch bevor er sich wieder aufrappeln konnte, landete ich auf ihm und jagte einen Stromstoß durch seinen Körper. Ich wusste, dass ihn das nicht töten würde.
Knurrend presste ich seinen Körper zu Boden und funkelte ihn verhasst an. ,, Ich wünschte, ich könnte es anders beenden. Ich wünschte, wir hätten einfach nur eine glückliche Familie sein können.," sagte ich knurrend zu ihm und riss ihm den Dolch aus der Hand, ehe ich ihn über meinen Kopf hob. Seine Augen weiteten sich sofort. Zum ersten Mal sah ich Angst in seinen kalten, gelben Augen aufblitzen. Darunter lag tief verborgen ein weiteres Gefühl, aber ich konnte es nicht identifizieren.
Ich zog meine Nase kraus und schaute ihn an. ,, Du hast mir alles genommen, was ich je geliebt hatte. Meine Mutter, meine Schwester, mein Leben. Nichts, nicht einmal dein Tod kann all das wiedergutmachen. Und dennoch kann ich dich nicht leben lassen.," fauchte ich zitternd und umklammerte den Dolch fester. ,, Lebe wohl, Vater." Damit stach ich zu. Der Dolch glitt beinahe mühelos in seine Brust. Ich drückte fester zu, bis er am husten war. Ich wusste, dass ich seine Lunge durchbohrt hatte. Ich kniff die Augen zusammen und spürte, wie mein Powerlevel absank, bis auch die Blitze um mich herum verschwanden.
Mein ganzer Körper war am zittern. Ich hatte es nie so beenden wollen. Und doch gab es keine andere Möglichkeit, seine Mordlust zu beenden. Er hatte unseren Namen, den Namen Raitoningu, durch Blut gezogen und dafür gesorgt, dass mich jeder vorher verachtet hatte. Ich kniff die Augen fester zu, um die Erinnerungen zu verdrängen, dann spürte ich plötzlich eine warme Hand an meiner Wange. Ich riss sofort die Augen auf und schaute auf Kurogiri herab. Seine Nebelform begann sich aufzulösen. Stattdessen befand sich unter mir nun ein junger Mann.
Seine hellblauen Haare ähnelten einem Feuer und seine blauen Augen waren auf mich gerichtet. Sie waren gefüllt mit Liebe und Schmerz. Auf seiner Nase klebte ein Pflaster und er lächelte. Blut floss aus seinem Mund. Seine Hand ruhte immer noch auf meiner Wange. ,, J-jinxy....," sagte er leise. Ich zuckte zusammen und betrachtete ihn mit riesigen Augen. Noch bevor ich nachdenken konnte, blitzte eine Erinnerung in meinem Kopf auf.
Ich saß neben meiner Mutter, die mir ein Bild von sich und einem jungen Mann zeigte. Sie war da gerade schwanger mit meiner großen Schwester gewesen. Der Mann hatte sich runtergebeugt, um ihren Bauch zu küssen. Als ich sie gefragt hatte, wer das war, hatte sie mehr als nur verliebt gelächelt. ,, Das ist Oboro Shirakumo.," hatte sie mir erklärt. ,, Er war mit mir in einer Klasse. Wir haben uns verliebt und ich wurde sehr früh schwanger. Noch bevor Daria geboren wurde, starb er bei einem Kampf gegen einen Schurken. Ich und seine zwei besten Freunde, Shota und Hisashi, konnten das nie ganz verarbeiten."
Erneut sah ich mich selbst neben ihr, wie ich sie mit riesigen Augen anstarrte. ,, Also ist Daria nur meine Halbschwester?," hatte ich gefragt. Meine Mutter schüttelte den Kopf und setzte einen verwirrten Blick auf. ,, Nein.... Als du geboren wurdest, habe ich einen DNA Test beantragt. Laut dem Test sind du und Daria durch und durch Schwestern. Ihr besitzt beide die gleiche DNA Struktur, wie Oboro. Obwohl Kurogiri dein Vater ist.... Ich kann es mir nicht erklären."
Die Erinnerung verblasste und ich schaute den Mann unter mir an. Ich zog sofort den Dolch aus seiner Brust und bekam Tränen in den Augen. Unsere DNA war gleich.... Wir hatten also beiden den gleichen Vater. Das musste dann bedeuten..... Mein Mund öffnete sich zitternd und ich legte meine Hand an die des Mannes, der mich immer noch anlächelte. ,, P-papa?," brachte ich mühsam hervor. Er nickte leicht und blinzelte sich eine Träne aus dem Auge. ,, Du bist so groß geworden, Jinxy.... Es tut mir alles so leid." Ich ließ die Tränen frei laufen, als er das sagte. ,, Aber wie.... Du.... bist doch tot! Mama hat mir erzählt, dass du gestorben bist, bevor ich geboren wurde!," sagte ich schockiert.
Oboro lächelte schwach und betrachtete mich. ,, Das stimmt. Aber ein Schurke hat meinen Körper als Basis für einen Noumo genommen. Ich war zwar tot, aber dennoch lebte ich durch die Form eines Noumos weiter.," erklärte er und spuckte kurz Blut aus. Ich drückte sofort meine Hände auf seine Wunde, versuchte, die Blutung zu stoppen. Mein Herz raste wild vor Aufregung. ,, Ich.... es tut mir so leid.," sagte ich schluchzend. Er lächelte mich warm an, seine blauen Augen glänzten vor Freude nur so. ,, Dir muss nichts leidtun. Du hast getan, was du für richtig hielst.," flüsterte er. ,, Jinxy, ich habe dich, deine Mutter und deine Schwester mehr geliebt, als mein eigenes Leben. Auch, wenn ich als Kurogiri dein Vater war, so war ich persönlich immer stolz auf dich. Ich konnte meine Gefühle nicht mehr kontrollieren. Aber ich will, dass du weißt, dass ich dich immer geliebt habe. Von dem Moment an, als du da warst, bis heute."
Ich packte zitternd und weinend sein Handgelenk und schaute ihn verzweifelt an. ,, D-du darfst nicht sterben! Bitte Papa, bleib bei mir..... Ich kann nicht die letzte Überlebende von unserer Familie sein! Ich will nicht, dass das so endet!" Oboro musste schmunzeln und strich über meine Wange. ,, Ich werde immer bei dir sein. Das verspreche ich dir.," sagte er. Ich sah ihn an. ,, Aber das will ich nicht! Ich will, dass du an meiner Seite bist! Lebend!," sagte ich panisch. Eijiro kam auf mich zu und setzte sich neben mich. Mein Vater drehte sofort den Kopf zu ihm und schaute ihn an. ,, Bist du ihr Freund?," fragte er ihn. Eijiro nickte leicht und zog mich dicht an sich heran, bis mein Kopf seinen berührte.
Oboro lächelte ihn warm an. ,, Pass bitte auf sie auf." Eijiro nickte erneut. ,, Das werde ich, Sir.," antwortete er und lächelte kurz. Mein Vater schaute wieder zu mir und lächelte liebevoll. ,, Jinxy.... Ich weiß, dass du zu einer großen Heldin heranwachsen wirst. Du wirst eine der stärksten Heldinnen sein, die je existierten.," sagte er schwach. Ich krallte mich verbissen in seiner Hand fest. ,, Papa, bitte stirb nicht!," schluchzte ich leise und drückte meine Stirn gegen seinen Handrücken. Er schaffte es mit großer Mühe sich aufzusetzen. Eijiro stützte ihn ein wenig, dann umarmte er mich einfach.
Ich zuckte durch diese Geste zusammen, drückte ihn aber weinend an mich. Mein ganzer Körper zuckte vor Trauer nur so. Ich presste den Kopf meines Vaters gegen meinen Hals und biss mir auf die Lippe. ,, Ich hab dich lieb....," hauchte er ganz leise. Ich kniff die Augen weinend zusammen und drückte ihn fester an mich. ,, Ich dich auch, Papa.," erwiderte ich leise. Nach diesem Satz spürte ich, wie sein Arm schwer zur Seite rutschte. Ich legte ihn langsam am Boden ab und strich über seine Augen, um sie zu schließen. Zuckend vor Trauer schaute ich auf seinen Körper herab, dann erhob ich mich und schaute nach rechts, wo ich Aizawa erblickte. ,, Sie kannten meinen Vater, habe ich recht?," fragte ich ihn.
Er nickte leicht und starrte immer noch auf seinen Körper. ,, Ja. Er war mein bester Freund, als wir Schüler waren.," sagte er und schaute mich an. ,, Ich bin froh, dass, obwohl er tot ist, immer noch ein Teil von ihm bei uns sein wird." Ich quälte mir ein Lächeln über die Lippen und sah zu, wie die Pussycats Oboros Körper in die Herberge trugen. Ich schaute ihnen nach, dann wischte ich mir die Tränen weg und ging zurück zu den anderen. Sofort fiel mir Denki um den Hals und presste mich dicht an sich. ,, Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein!," sagte er weinend und drückte sein Gesicht gegen meinen Hals. Ich war etwas überrumpelt, lächelte aber und strich durch seine Haare. ,, Keine Angst. Ich werde das niemals wieder tun.," sagte ich.
Auch Hanta und Kyoka umarmten mich ganz fest von hinten, genau wie der Rest unserer Klasse. Selbst Tetsutetsu und Ibara umarmten mich und wuschelten mir durch die Haare. Ich musste sofort vor Freude lachen, als alle mich mit Komplimenten überhäuften. Erneut stiegen in mir die Tränen auf, aber ich drängte sie zurück. Endlich hatte ich etwas, wofür es sich zu kämpfen lohnte. Ich schaute in den Himmel, während ich von Ochako und Izuku fest umarmt wurde. Ich würde meinen Vater stolz machen. Ich würde seinen Namen ehren, bis auch ich diesen Ort für immer verlassen würde.
DU LIEST GERADE
You're my Hero / My Hero Academia FanFic
Fanfiction》Ich starrte entsetzt auf das zusammenfallende Gebäude. Rauch und Staub stiegen empor und das Krachen der Steine dröhnte in meinen Ohren. Mit größter Mühe hielt ich ein Husten zurück und riss die Augen weit auf, als ich eine Person unter den Trümmer...