Jinxy POV.
Die Wochen vergingen rasend schnell und allmählich gerieten die Angriffe der Schurken in Vergessenheit. Zumindest war es bei mir so. Andere hingegen sprachen noch ständig davon, wie wir im Camp angegriffen wurden und ich um ein Haar draufgegangen wäre. Die meisten waren froh, dass ich noch lebte und ich mich schnell erholt hatte. Der ein oder andere allerdings fand es seltsam. Genauso wie Katsuki. Ich konnte ihn von Anfang an nicht ausstehen und egal wie oft Sketch mir erklärte, dass das halt seine Art war, so mochte ich mich ihm nicht nähern.
Ich hatte keinerlei Angst vor diesem Bombenblondi. Im Gegenteil sogar. Ich war stärker als er, obwohl er wesentlich mehr Muskeln hatte als ich. Mein Powerlevel war um das zweifache größer als seins. Genau wie die anderen disste ich ihn von Zeit zu Zeit mal, wenn er mir gehörig auf den Sack ging. Schon vom ersten Tag an, seit ich der UA beigetreten war, verachtete er mich. Doch seit dem Angriff auf das USJ und auf das Camp, hatte sich meine Beziehung zu ihm, die so oder so nie prickelnd war, stark verschlechtert. Er beschimpfte mich öfters, funkelte mich noch kälter an als sonst schon und er wurde körperlich aggressiv mir gegenüber.
Erst gestern hatte er mich geschubst, als ich mir etwas zu trinken holen wollte. Missmutig kniff ich ein wenig die Augen zusammen. Er wusste zwar, dass Kurogiri, nein.... Oboro mein Vater war, aber er war nicht dabei gewesen, als seine Nebelform sich aufgelöst hatte und niemand hatte es ihm erzählt. Er war damals nur im USJ dabei gewesen, als Kurogiri uns alle versucht hatte zu töten. Damals war mein Geheimnis aufgeflogen und seit diesem Tag, hasste er mich umso mehr. Wenn es nach mir ginge, hätte ich ihm für jeden dummen Spruch der an mich gerichtet war, eine reingehauen. Aber ich tat es nicht, damit Sketch mit ihm glücklich sein konnte.
Wenn ich einer Person wehtun würde, die sie liebte, würde sie mich erst recht hassen. Also schwieg ich meistens und ließ meine Fäuste ruhen. ,, Jinxy, du lässt das Wasser laufen.,'' kam es von Hanta. Ich schreckte aus meinen Tagträumen hoch und schloss schnell den Wasserhahn. Ich trocknete den letzten Teller ab und räumte ihn weg, dann seufzte ich. Hanta stellte sich zu mir und betrachtete mich besorgt. ,, Du wirkst den ganzen Tag lang schon so abwesend. Ist alles okay?," fragte er mich. Ich biss mir kurz auf die Lippe, dann lächelte ich leicht und nickte. ,, Ja, alles okay. Ich habe nur nachgedacht.," erwiderte ich.
Er nickte leicht und legte eine Hand auf meine Schulter. ,, Wenn was ist, dann kannst du auch mit mir reden. Ich weiß, dass du nicht viel über Probleme oder so redest, aber wenn du jemanden zum reden brauchst, ich bin da." Ich lächelte leicht und legte meine Hand kurz auf seine. ,, Danke, Hanta. Ich nehme mir das zu Herzen.," sagte ich und ging an ihm vorbei. Ich strich mir kurz über den Arm. Hanta und ich kamen von Anfang an gut miteinander klar und wir lachten oft zusammen oder hingen zusammen ab. Manchmal verstand ich nicht, wieso er sogar mit Katsuki abhing.
Ich wurde an der Schulter angerempelt und hob sofort den Kopf, woraufhin ich in Katsukis rote Augen blickte. Sie verrieten nichts. Absolut gar nichts. Er schaute mich an und zog seine Lippen kurz verächtlich zurück. ,, Triff mich um 23 Uhr am Trainingsplatz Gamma. Ich will mit dir reden. Alleine.," knurrte er in einem Flüsterton. Sonst sprach er immer in einem aggressiven Ton, aber in diesem Moment klang er sehr ruhig. Und das ließ zum ersten Mal einen leichten Schauer über meinen Rücken laufen. Er ging auch ohne auf eine Antwort oder Reaktion von mir zu warten einfach an mir vorbei.
Ich schaute ihm immer noch ein wenig verwirrt nach, dann zog ich meine Nase kurz kraus und ging zu Eijiro in sein Zimmer. Bis kurz vor 23 Uhr ließ mich der Satz nicht los. Ich schmiegte mich dichter an Eijiro und lächelte kurz, als er meine Wange küsste. Ich streckte mich kurz und schaute auf die Uhr, dann stand ich langsam auf. ,, Ist alles okay? Du bist so still.," fragte er mich. Ich lächelte sanft. ,, Mir gehts gut, keine Sorge. Ich brauche nur ein wenig frische Luft.," sagte ich und zog mein Shirt aus, um mir ein kurzes Top anzuziehen. Ich betrachtete mich erneut im Spiegel. Ich hatte ein Sixpack bekommen und noch dazu muskulöse Arme. Eijiro legte den Kopf etwas schief und fuhr sich durch die Haare.
,, Um die Uhrzeit noch?," fragte er mit einem Blick auf die Uhr. ,, Soll ich mitkommen?" Ich schüttelte sanft den Kopf. ,, Ich bleibe auf dem Gelände. Und ich brauche gerade einmal ein paar Minuten für mich, okay? Ich bin gleich wieder zurück.," sagte ich und küsste ihn kurz, dann verließ ich sein Zimmer und lief die Treppen runter. Ich zog mir die Kapuze auf und verließ das Gebäude, in dem wir Schüler uns seit dem Angriff auf das Camp befanden, dann machte ich mich auf den Weg zum Trainingsplatz Gamma. Ich musste kurz überlegen, dann erinnerte ich mich, dass es dieses Gelände war, wo viele Gebäude standen. Dort würden wir angeblich unsere Prüfung abhalten.
Ich lief auf das Gelände zu und schritt durch das Tor, dann schaute ich mich um. Die Gebäude standen leer, damit niemand bei den Trainingseinheiten verletzt werden würde. Meine Beine trugen mich durch das leere Gelände, bis ich Katsuki sah. Ich blieb einige Meter vor ihm stehen und hob den Kopf. ,, Was willst du von mir? Reden hätten wir auch drinne tun können.," wollte ich wissen. Katsuki schwieg und betrachtete mich mit einem kalten Blick. Er knurrte leise. ,, Ich will wissen, was du an der UA verloren hast.," sagte er, ohne auf meine Frage richtig einzugehen.
Mein Herz setze für eine Sekunde kurz aus. Was redete er da? Ich verengte die Augen zu Schlitzen. ,, Ich will eine Heldin werden. Was erwartest du? Genauso wie du will ich später Menschen in Not retten.," sagte ich ernst und nahm meine Hände aus den Taschen meiner Hose. Katsuki knurrte mich an. ,, Lügnerin." Ich zuckte minimal zusammen. Er betrachtete mich mit einem abweisenden Blick, ehe er einen Schritt vortrat. ,, Seit du an der UA bist, geht alles schief. Die Schurken haben uns jetzt schon zwei Mal angegriffen und dieser Nebeltyp.... Er hatte es mehrmals auf dich abgesehen. Ich habe nur wage mitbekommen, dass du seine Tochter bist. Und im Camp bist du sogar fast draufgegangen.," sagte er mit einem knurrenden Unterton.
Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Auch, wenn Oboro mir seine wahre Gestalt gezeigt hatte und mir alles erzählt hatte, so hatte ich nur die Erinnerungen von Kurogiri. Katsuki funkelte mich wütend an. ,, Bist du hierher gekommen um uns auszuspionieren? Willst du in Wahrheit eine Schurkin werden?" Ich wurde sofort sauer und fauchte ihn an. ,, Was glaubst du, wer du bist?! Auch, wenn du dich einen Scheißdreck für mich interessierst, du konfrontierst mich mit so einer unwichtigen Scheiße?! Und du weißt selber, dass das nicht stimmt!"
Er grinste nur kalt und zündete in seiner Hand kleine Explosionen. Seine roten Augen flammten nur so auf vor Wut und Misstrauen. ,, Wieso sollte ich dir das glauben, du Miststück?," fragte er mich. Ich knurrte und spannte augenblicklich meine Muskeln an. Jeder wusste, dass ich es hasste, so genannt zu werden. ,, Wieso sollte ich lügen? Ich habe im USJ alle beschützt und bin fast an einem Herzinfarkt verreckt. Was willst du noch als Beweis, dass ich Plus Ultra gehe?!," fragte ich ihn sauer. Katsuki betrachtete mich mit einem kalten Blick. ,, Das reicht mir nicht. Du hättest ja auch alles nur simulieren können. Dein Herz hast du angeblich verhärtet, um gegen deine eigenen Blitze immun zu sein, die dich spielend leicht töten könnten. Ich frage mich einfach nur, wieso all das gerade jetzt passiert."
Er stellte sich kampfbereit hin und knurrte mich verhasst an. ,, Aber wenn du mir nicht die Wahrheit sagen willst, dann ist das auch okay." Ich knurrte leise und spürte, wie mein rechter Arm Feuer fing und die Gebäude in ein rotes Licht tauchte. Um einen Kampf würde ich nicht rumkommen. Selbst weglaufen würde nicht klappen. Und schon damals war ich kein Mensch gewesen, der einfach vor der Gefahr davonlief. Schon immer hatte ich mich ihr gestellt. Katsuki grinste breit und spannte seine Beine an. ,, Dann prügel ich die Wahrheit eben aus dir heraus!," brüllte er und sprang auf mich zu.
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You're my Hero / My Hero Academia FanFic
Fanfiction》Ich starrte entsetzt auf das zusammenfallende Gebäude. Rauch und Staub stiegen empor und das Krachen der Steine dröhnte in meinen Ohren. Mit größter Mühe hielt ich ein Husten zurück und riss die Augen weit auf, als ich eine Person unter den Trümmer...