Jinxy POV.
Mein Magen knurrte laut und ich drückte meine Hände auf meinen Bauch, um das Geräusch zu dämpfen. Der dritte Tag war angebrochen und ich spürte, wie der Sauerstoff allmählich knapp wurde. Ich nahm tiefe Atemzüge, um länger durchzuhalten. Mein Körper fühlte sich schwer an und ich spürte nichts anderes, außer die Schmerzen in meinem Bein. Katsuki neben mir atmete ebenfalls schwer, aber es ging ihm deutlich besser als mir.
Es war immer noch still und verdammt kalt. Die letzte Nacht über hatte ich mich und ihn mit meiner Macke warm gehalten. Nun konnte ich meine Feuerkraft nicht mehr einsetzen. Ich fror erbärmlich und fühlte mich sehr schwach. Ich hasste es, Schwäche zu zeigen. Aber ich konnte nichts dagegen tun. Wenn wir nicht bald rauskamen, würde ich ersticken.
Ich lag immer noch mit meinem Kopf auf Katsukis Beinen und starrte an die Decke. Der Staub in der Luft machte das Atmen ebenfalls wesentlich schwieriger und ich hustete schwach in mein Top. Mein Hals kratzte stark. Schwach hob ich den Arm und drückte meine Handfläche leicht gegen die niedrige Decke. Die Kälte des Steins ließ mich erzittern und ich nahm sofort meine Hand weg und legte sie bei mir auf den Bauch. Ich hatte große Angst.... Würden wir jemals wieder rauskommen?
Katsuki schnaubte und schaute zu mir herab. ,, Verlier nicht die Hoffnung, Mieze. Wir werden entkommen.," knurrte er und zückte sein Handy. Er starrte auf das Display. ,, 14 Uhr....," murmelte er. Allmählich schwand meine Hoffnung und ich unterdrückte die Tränen mühsam. ,, Ich will zu Eijiro....," hauchte ich verzweifelt. Ich wollte mir die Tränen aus den Augenwinkeln wischen, konnte es aber nicht. Meine Arme waren schwer wie Blei und ich konnte meinen Körper kaum bewegen.
Er betrachtete mich schweigend, dann wischte er mit seiner Jacke meine Tränen weg. Überrascht sah ich ihn an, aber er knurrte sofort. ,, Glotz nicht so. Ich hab keinen Bock, dass meine Hose nass wird." Ich konnte nicht lächeln, wollte es aber. Also zog ich minimal meinen Mundwinkel nach oben. ,, Jaja...," brachte ich hervor. Plötzlich ertönte ein lautes Ping! und ich starrte sofort zu Katsukis Handy.
,, War das....," hauchte ich. Er reagierte sofort und schnappte sich wieder sein Handy, dann bekam er große Augen. ,, Ich habe Netz!," stieß er etwas fassungslos hervor, fing sich aber sofort wieder, als er meinen Blick bemerkte. Zum ersten Mal seit drei Tagen, leuchteten seine roten Augen wieder vor Stärke und er schrieb sofort eine Nachricht an jemanden. Wahrscheinlich an Sketch. Ich gewann neues Selbstvertrauen und wollte mich aufrichten, aber Katsuki drückte mich sofort wieder runter. ,, Bleib liegen.," knurrte er.
Ich verdrehte nur leicht die Augen und krallte mich in meinem Top fest. Mir wurde irgendwie schwarz vor Augen und ich riss sie mit aller Macht auf, um nicht ohnmächtig zu werden. Obwohl Hoffnung da war, hatte ich panische Angst. Und meine Gefühle zeigen konnte ich in Katsukis Nähe auch nicht. Ich wollte nicht, dass er sah, wie ich die Fassung verlor und mich darauf einstellte, langsam zu ersticken.
Dann vibrierte plötzlich sein Handy mehrfach. Jemand rief ihn an! Ich riss sofort meinen Kopf in seine Richtung und schaute ihn flehend an. ,, Bitte.... Stell es auf Laut.," krächzte ich. Ich wollte wenigstens noch einmal die Stimmen der anderen hören. Ich wusste selber, dass mir die Luft ausging. Aber ich wollte durchhalten um Eijiro noch einmal zu sagen, dass ich ihn liebte. Katsuki zitterte leicht, ließ sich seine Aufregung aber nicht anmerken. Er drückte auf sein Handy und stellte den Lautsprecher an. Sofort meldete sich eine kreischende, verheulte Stimme und mein Herz raste wild, als ich Sketchs Stimme erkannte.
,, Katsuki!! Endlich ein Zeichen von euch!," weinte sie. Ich hörte das Beben in ihrer Stimme und musste leicht lächeln. ,, Geht es euch gut?!" Katsuki lächelte ebenfalls minimal und legte erleichtert seine Stirn an das Handy. ,, Mir geht es gut....," sagte er und sofort verdunkelte sich sein Blick. ,, Aber Jinxy sieht schlecht aus. Ihr Bein und ihr Fuß sind gebrochen und sie hält nicht mehr allzu lange durch.," fügte er hinzu.
Er hatte es also auch gemerkt, dass ich am Ende meiner Kräfte war. Sofort fiel Sketch ihm schreiend ins Wort. ,, Nein!! Du musst sie dazu bringen durchzuhalten! Wo seid ihr?! Wir holen die Helden und kommen!" Katsuki schaute sich um. ,, Ich weiß nicht, wo genau. Aber wir sind unter diesem Hochhaus verschüttet. Ich würde sagen, ziemlich mittig.," erklärte er und schaute auf mich herab. ,, Wie lange braucht ihr?"
,, Ich weiß es nicht.," heulte Sketch am Handy. ,, Ich sitze neben Eijiro und Denki. Sie hören zu. Ochako ist gerade losgerannt, gemeinsam mit Izuku und Shoto. Sie holen die Helden." Mein Herz schlug höher, als ich hörte, dass Eijiro neben ihr saß. Ich gab Katsuki mühsam mit einem Zucken meiner Hand zu verstehen, dass ich ihn sprechen wollte. Er schien zu verstehen und senkte etwas das Handy. ,, Eijiro?," fragte er. Sofort kam eine Antwort. ,, Katsuki, Alter! Endlich meldet ihr euch!," rief Eijiro aus.
Sofort stiegen mir Tränen in die Augen und ich biss mir auf die Lippe. Ich hatte seine Stimme so sehr vermisst! ,, Jinxy will dir was sagen..... Ich weiß nicht, wie lange sie noch durchhält.," fuhr der blonde Junge fort. Ich hob zitternd den Kopf an. ,, E-eijiro.....," hauchte ich ängstlich ins Handy. Er antwortete mir sofort. ,, Babe, du musst durchhalten!! Wir holen euch da so schnell es geht raus!" Ich zitterte und krallte mich in meinen Armen fest. ,, Ich.... ich kann aber nicht mehr....," schluchzte ich schwach los und riss meinen Kopf hin und her, um die Tränen loszuwerden.
,, Ich will hier nicht sterben....," hauchte ich unter Tränen in den Hörer. ,, Ich liebe dich.... Bitte holt uns hier raus...." Eijiro versuchte andauernd mich zu unterbrechen. ,, Schatz, bitte bleib stark! Halte noch einige Minuten durch. Die Helden sind unterwegs zu euch und wir jetzt auch. Sogar die 1B ist mitgekommen. Wir graben euch schnell raus. Ich verspreche dir, dass alles wieder gut wird!," sagte er in einer ruhigen, aber ernsten Stimme. Dann meldete sich Denki plötzlich. ,, Jinxy, bitte halte durch! Ich will nicht, dass du aufgibst."
Ich unterdrückte ein lautes Schluchzen und starrte an die Decke. ,, Aber ich kriege keine Luft mehr....," flüsterte ich panisch. ,, Sis, bleib ruhig. Bitte. Halte durch. Wir sind bei dir, okay? Wir holen euch da raus. Wir sind jetzt in der Stadt. Izuku ortet eure Position und dann kommen wir sofort!," fiel er mir ins Wort. Mein Herz setzte für eine Sekunde aus, als er mich "Sis" nannte. Sofort begann ich noch mehr zu weinen. ,, Ich habe Angst....," sagte ich mit letzter Kraft. ,, Das glaube ich dir. Aber halte durch. Wir kommen.," sagte Denki ernst.
Katsuki schaute wieder auf sein Handy. ,, Wie lange werdet ihr brauchen?," fragte er. Kurz herrschte Schweigen, dann meldete sich Eijiro wieder. ,, Izuku hat euch geortet! Wir sind auf dem Weg zu der Stelle. Ein paar Minuten höchstens, wenn Ochako ihre Macke einsetzt.," erklärte er. ,, Haltet dur-" Dann brach das Gespräch ab. Katsuki knurrte frustriert. ,, Fuck! Das Netz ist weg.," sagte er sauer und ließ sein Handy sinken.
Ich zitterte wie Espenlaub und schluckte mehrfach meine Tränen runter. ,, Ich habe solche Angst.... Ich will hier raus.... Ich.... will nicht sterben.," krächzte ich mühsam und rang nach Luft. Er packte plötzlich einfach meine Hand und schaute mich ernst an. ,, Du stirbst hier jetzt nicht!! Wir kommen hier beide lebend raus! Ich mag dich zwar nicht, aber halte durch! Für Eijiro, Sketch, Denki und die anderen.," fauchte er mich an.
Mein Sichtfeld wurde langsam schwarz und ich hielt meine Augen nur mit Mühe offen. Dann erfassten meine Ohren plötzlich ein Geräusch. Es war ganz leise, aber ich hörte das Klackern von Steinen. Dann folgten Schritte und dann zerriss ein Schrei die Stille. ,, Wir sind jetzt bei euch! Haltet durch!" Die Stimme war ganz dumpf, aber ich meinte, dass ich Herrn Aizawas Stimme erkannt hatte.
Mein Körper entspannte sich urplötzlich und ich musste leicht lächeln, als mir eine Träne über die Wange lief. Die Luft wurde immer knapper. Katsuki funkelte mich an und griff fester nach meiner Hand. ,, Hey! Halte durch! Du darfst die Augen nicht schließen!," sagte er laut. Ich versuchte, die Augen offen zu halten, aber mein Körper gehorchte mir nicht mehr. Gerade, als das Trümmerteil über unseren Köpfen verschwand und helles Sonnenlicht hereinbrach, fielen meine Augen endgültig zu. Und das letzte was ich mitbekam, war Katsukis laute Stimme und das Geschrei von Sketch.
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You're my Hero / My Hero Academia FanFic
Fanfiction》Ich starrte entsetzt auf das zusammenfallende Gebäude. Rauch und Staub stiegen empor und das Krachen der Steine dröhnte in meinen Ohren. Mit größter Mühe hielt ich ein Husten zurück und riss die Augen weit auf, als ich eine Person unter den Trümmer...