Florian wischte mir meine Tränen weg und gab mir einen Kuss auf meinen Kopf. Ich wusste nicht was ich davon halten sollte. Ein letztes Mal? Also würden danach nie wieder intime Momente zwischen uns sein? Würde er mit Sophie zusammen ziehen und ich würde ihn niemals wieder so nahe sein? Konnte ich das wirklich verkraften? Vielleicht sollte ich mich morgen einfach in mein neues Auto setzen und davon fahren. Einfach drauf los und gucken wo ich dann lande. "Also, was sagst du?", fragte er mich. "Das kann ich nicht machen.", murmelte ich. "Weil..?" "Weil ich das seelisch nicht packe. Du heiratest morgen und ich darf die letzte Nacht in Freiheit mit dir genießen. Und danach ist das alles hier vorbei. Was ist, wenn die letzte Nacht so schön wird, dass ich es einfach nicht verkrafte dich gehen zu lassen?", fragte ich ihn und sah ihm direkt in die Augen. Florian wollte etwas sagen, doch er stockte und wich meinem Blick aus. Erwischt! Tja, er wusste genau das ich recht hatte. "Können wir nicht einfach von hier fliehen?", fragte ich ihn seufzend. "Du willst von allem weglaufen?", fragte er mich. "Nein, ich will mit dir davon laufen, um irgendwo ein neues Leben mit dir anzufangen." "Chloé, darüber haben wir doch schon geredet.", seufzte Florian auf. "Ja und du willst es nicht! Du willst lieber diese dumme Kuh heiraten.", wurde ich nun etwas lauter und schubste ihn von mir weg. "Du weißt warum ich das mache. Bestimmt nicht weil ich sie liebe!!" Nun erhob sich auch Florians Stimme gegen mich. "Oh weil der Herr Angst um mich hat. Ja genau deswegen will ich doch weg von hier!" "Und was ist mit deinem Vater? Deiner Familie?", fragte er mich. "Die kommen schon klar ohne mich.", sagte ich und erhob mich vom Boden.
"Du Sturkopf willst es einfach nicht verstehen." Florian erhob sich ebenfalls und stand mir nun gegenüber. "Wie oft?" "Wie oft was?", fragte er mich irritiert. "Wie oft hast du sie schon geküsst, sie berührt und mit ihr geschlafen? Wie oft?", schrie ich ihn regelrecht an und hämmerte mit meinen Fäusten gegen seine Brust. Ich konnte einfach nicht mehr. Ich war am Ende und ließ nun all meinen Gefühlen freien Lauf. Florian sah auf mich herab und hielt dann meine Handgelenke fest, um mich dann gegen das Waschbecken zu drücken. "Willst du die Wahrheit erfahren?", fragte er mich ernst. Ich sah ihn mit rot, verheulten Augen an und nickte. "Nicht einmal." "Du lügst!!!", schrie ich wieder, doch er stoppte mein Geschrei mit einem langen und feuchten Kuss auf meine Lippen. Ich konnte mich nicht gegen ihn wehren, da er mich immer noch festhielt. "Ich hab sie nie so berührt wie ich dich berühre. Ich habe niemals mit ihr geschlafen. Und das küssen, habe ich einmal vor deinen Augen gemacht, dann nie wieder. Weil ich es nicht kann. Weil du immer in meinen Gedanken bist und mein Körper sich nach deinem sehnt. Ich will nur dich Chloé. Das ist schwer zu glauben, aber es ist die Wahrheit. Ich liebe dich und daran wird sich nie etwas ändern.", versprach er mir und ließ meine Handgelenke wieder los. "Ich gehe jetzt.", sagte er und machte sich zum Gehen auf. "Nur noch einmal.", stieß ich leise heraus. Florian drehte sich um und sah mich an. "Nur noch einmal was?", fragte er mich. Ich kam auf ihn zu und lächelte das erste mal wieder.
"Nur noch einmal diese Berührungen. Nur noch einmal das gemeinsame aufwachen, die vielen Küsse und dieses explodieren der Gefühle, wenn unsere Körper eins werden. Ich möchte das alles nur noch einmal erleben, bevor es für immer vorbei ist.", erklärte ich ihm. Florian strich mir sanft über die Wange und gab mir dann einen Kuss auf die Stirn. "Komm.", flüsterte er und zog mich mit sich nach unten. Wir schlichen uns an den anderen vorbei und bestellten uns ein Taxi. Dieses kam nach 10 Minuten angebraust und wir stiegen wie zwei verliebte, kichernde Teenager ein. Wir kuschelten uns eng aneinander auf der Rückbank und fingen an uns zu küssen. Erst vorsichtig und behutsam, dann stürmisch und voller Verlangen. Florian zog ein Bein von mir leicht an und beugte sich über mich. "Reiß dich zusammen. Wir sind noch nicht bei dir.", kicherte ich leise. "Ich krieg einfach nicht genug von dir.", lächelte er mich an. Wir sahen uns tief in die Augen und verharrten einen Moment in dieser Position, bis das Taxi vor seinem Haus hielt. Florian bezahlte den Mann schnell und zog mich mal wieder mit sich eilig in die Wohnung. Es war nur noch einmal...
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Liebe auf Umwegen
FanfictionLiebe ist kompliziert und man kann sie nicht erklären. Doch was tust du, wenn du dich ausgerechnet in einen bekannten Frauenschwarm verliebst, der dich nur als kleine Schwester sieht? ©Isabellas_world