"Träumerle. Hast du mir zugehört?" Stefanie tippte mir auf die Schulter und ich schreckte hoch. "Pardon, kommt nicht wieder vor.", sagte ich seufzend. "Ich weiß mein Bruder kann einem ganz schön den Kopf verdrehen.", lachte sie leise auf. "Wie? Was? Oh nein, ich äh hab nicht an deinen Bruder gedacht.", log ich und sah sie an. "Na wenn du das sagst. Auf jeden Fall, habe ich gerade von unserem Ball gesprochen. Einmal im Jahr zur Karnevalszeit veranstalten wir einen Maskenball mit prachtvollen Kleidern und den schönsten Masken, die du je zu Gesicht bekommen hast. Auch das Personal nimmt an dem Ball teil. Hast du Lust?", fragte sie mich neugierig. "Ein Maskenball? Das klingt total schön.", schwärmte ich. "Prima. Der Ball findet dieses Wochenende statt. Ich gebe dir den Freitag frei, dann hast du den ganzen Tag Zeit dir ein schönes Kleid und eine Maske aus zusuchen.", sagte Stefanie freudig. "Wie lieb von dir. Ich freue mich schon sehr.", sagte ich. "Was willst du denn auf dem Ball? Als wenn jemand mit dir tanzen würde.", lachte Sophie mich aus. "Hüte deine Zunge Sophie.", ermahnte Steffi sie. Ein Glück war mal jemand auf meiner Seite. Ich hätte Steffi am liebsten abgeknutscht. Sophie warf ihr Haar nach hinten und wandte sich ihrer Arbeit wieder zu. "Florian wird auch da sein.", flüsterte mir Stefanie lächelnd zu. Sofort waren meine Gedanken wieder bei ihm, bei diesem zauberhaften Lächeln mit den kleinen Grübchen an den Seiten. Gegen Mitternacht kam ich endlich nach Hause. Mein Vater war noch wach gewesen und empfing mich gespannt an der Tür. "Wie wars?", fragte er mich neugierig. "Super. Stefanie ist total nett. Ich darf als Rezeptionistin arbeiten. Und ich habe ihren Bruder kennen gelernt, ein total netter und charmanter Mann. Und das beste kommt noch...am Samstag ist ein Maskenball an dem ich teilnehmen darf.", sagte ich freudig. "Das freut mich aber zu hören. Na siehste, war es doch eine gute Idee, dass Sophie dich mit nimmt. Wir können ja gemeinsam nach einem Kleid gucken. Ich schenke dir eins.", sagte er. "Oh das ist toll Papa. Danke. Ich gehe jetzt auch mal schlafen.", sagte ich und drückte ihn an mich. Dann huschte ich leise die Treppen nach oben und war heilfroh, als ich endlich in mein Bett fallen konnte. Es war so schön weich und es dauerte keine Minute, da fiel ich in einen Tiefschlaf. Am nächsten Morgen wecke mich das mautzen von Louie. Dieser kleine schwarze dicke Kater, konnte mich nicht ausschlafen lassen. Ich blickte hoch und sah auf die Uhr. 11Uhr. In vier Stunden musste ich wieder arbeiten. Aber es machte mir wirklich Spaß dort. Außer Sophie, waren alle nett. Vielleicht war Florian wieder da. Oh man wieso musste ich sooft an ihn denken? Das war doch nicht normal. Ich verließ mein Bett und zog mir eine Jogginghose und einen Schlabberpulli an. "Morgen.", begrüßte ich meinen Vater im Wohnzimmer, wo sich auch Bea und Sophie aufhielten. "Morgen mein Engel. Gut geschlafen?", fragte er mich und machte neben sich auf dem Sofa Platz. Ich nahm lächelnd Platz und nickte. "Ich habe super geschlafen." "Bea hatte die fabelhafte Idee, dass wir am Freitag alle gemeinsam nach einem Kleid für euch Mädchen suchen." Ja, eine sehr tolle Idee war das. Ich seufzte unauffällig auf. "Können wir machen.",murmelte ich vor mich her. Gegen 15Uhr fuhren Sophie und ich wieder zur Arbeit. Es war genau so toll wie gestern. Die Tage vergingen ziemlich rasch und dann war der Freitag auch schon da. Das Shoppen hatte ich mir echt anders vorgestellt. Sophie bekam die volle Aufmerksamkeit, sogar von meinem Vater. Es tat schon etwas weh zu sehen, wie egal ich ihm plötzlich war. Ich stöberte also alleine durch die Kleiderstangen. Mein Blick blieb an einem Kleid kleben. Es war zartrose, sah aus wie ein Ballkleid und hatte einige Stickerein. Das war mein Kleid. Ich verliebte mich sofort. Sophie hatte bereits das fünfte Kleid anprobiert und war nur am Jammern. Mein Kleid saß wie angegossen und ich fand mich selbst sehr schön darin. "Papa ich hab meines gefunden.", rief ich nach ihm. Mein Vater wandte sich nun mir zu und bekam große Augen. "Chloé, ich bin sprachlos. Das ist es.", sagte er begeistert. "Find ich auch.", kicherte ich. Nachdem auch endlich Sophie ihr knallpinkes Kleid hatte, suchten wir nach passenden Masken. Ich nahm eine weiß-goldene, venezianische Maske. Bildschön. Der Ball wird sowas von toll werden. Hoffentlich erkenne ich unter diesen vielen maskierten Menschen Florian. Mist, ich dachte schon wieder an ihn. "Und freust du dich schon auf morgen?", fragte mich mein Vater gegen Abend, als er in mein Zimmer kam. "Und wie.", sagte ich lächelnd. Der Samstag verging so langsam. Es wurde einfach nicht Abend. Ich verbrachte den Tag damit, mein Zimmer auf zuräumen, obwohl es blitze blank war. Ich spielte mit Louie, der aber lieber schlafen wollte. Dann versuchte ich mich im Kuchen backen, was total daneben ging. Letzendlich vertrödelte ich die Zeit doch irgendwie, sodass es bald 19Uhr war und ich fertig gestylt im Auto meines Vaters saß. Ein Glück musste ich nicht mit der dummen Pute zusammen fahren. Vor dem Hotel hatten sich viele verkleidete Menschen angesammelt. Ich stieg aus dem Auto aus und fühlte mich wie eine Märchenprinzessin. Ich betrat das Hotel und ging in den Ballsaal, der extra für das Fest hergerichtet wurde. "Chloé?" Ich drehte mich um und lächelte. "Bezaubernd siehst du aus." "Danke Steffi, du aber auch.", sagte ich. "Mein Bruder schwirrt hier auch irgendwo rum. Er trägt einen königsblauen Anzug.", sagte sie grinsend. Ich musste schmunzeln und mischte mich mit ihr unter die Menschen. Es wurde immer voller und die Musik begann zu erklingen. Ich fühlte mich etwas hilflos und wurde die meiste Zeit herum geschubst. Ich verlor mein Gleichgewicht und kam ins Straucheln. Jemand hielt mich an meinen Armen fest, sodass ich nicht hinfiel. Ich drehte mich um und blickte in zwei grüne Augen.
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Liebe auf Umwegen
FanfictionLiebe ist kompliziert und man kann sie nicht erklären. Doch was tust du, wenn du dich ausgerechnet in einen bekannten Frauenschwarm verliebst, der dich nur als kleine Schwester sieht? ©Isabellas_world