Kapitel 60 - I love you. And it's killing me

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"Musst du auch nicht. Es langt, wenn ich es verstehe.", sagte ich leise und blickte hinüber zur Tür. Marie jatte sich gegen den Türrahmen gelehnt und sah uns beide an. "Wenn Chloé nicht geht, gehe ich auch nicht.", sagte sie weinerlich. "Marie, ich habe es dir jetzt so oft gesagt. Du fliegst heute Abend mit mir zurück nach Deutschland." Mein Herz setzte für eine Sekunde aus. Florian blieb nur diesen einen Tag? Am Abend würde er schon wieder weg sein? "Das ist nicht fair!", schrie und knallte die Tür zu. Florian schüttelte seufzend den Kopf und stand auf, um Marie zu folgen. "Lass, ich rede mit ihr.", sagte ich verließ das Bett. "Danke.", murmelte er und beim vorbeigehen berührten sich unsere Finger. War das Zufall? Ich ging in Maries Zimmer und setzte mich zu ihr aufs Bett. "Wir wussten, dass der Tag kommen würde. Wir beide gehören hier nicht her. Und mal ehrlich, John und Tony sind auch nicht unsere Traummänner.", munterte ich sie auf und strich ihr sanft über den Kopf. "Also kommst du mit nach München?", fragte sie mich schluchzend. "Ich weiß noch nicht. Ich muss da erst noch etwas heraus finden.", gestand ich ihr und seufzte leise auf. "Ich versteh schon. Na dann werd ich mich mal von John trennen und meine Sachen packen. Und wir sehen uns spätestens heute Abend am Flughafen. Ob nun mit oder ohne Gepäck.", lächelte sie und wischte sich ihre Tränen weg. Ich nickte zur Bestätigung und verließ ihr Zimmer. "Und?" Florian stand nervös vor der Tür und sah mich erwartungsvoll an. "Sie kommt mit.", lächelte ich ihn an. Er atmete erleichtert aus, versteinerte seine Miene aber sogleich wieder. "Und was ist mit dir?", fragte er mich.  "Ich brauch jetzt erstmal ein ausgiebiges Frühstück, mit netter Gesellschaft. Was sagst du? Ich lade dich auch ein.", zwinkerte ich ihm zu. "Kommt nicht in Frage.", sagte er und traf mich damit zutiefst. "So..okay äh..dann.", stammelte ich vor mich her. Florian fiel in ein lautes Gelächter aus. Jetzt machte er sich auch noch lustig über mich. "Ich meinte damit, dass es nicht in frage kommt, dass du bezahlst.", zwinkerte er mir zu und schenkte mir eines dieser bezaubernden Lächeln von ihm. Ich zog einen Schmollmund und verzog mich dann in mein Zimmer, um mir etwad anzuziehen. "Bin soweit.", sagte ich schließlich und gemeinsam gingen wir in mein Lieblingsbistro. Ich bestellte uns ein Frühstück für zwei und bei einem gemeinsamen Gespräch aßen wir dann. "Ist dein Film schon abgedreht?", fragte ich ihn neugierig. "Noch nicht. Wir drehen jetzt aber in München weiter.", erklärte er mir. Bevor ich die nächste Frage stellen konnte, tauchten draußen einige Paparazzis auf, die Fotos von uns beiden machten. "Nicht mal in Ruhe frühstücken kann ich.", meckerte ich und lächelte freundlich für die Kamera. "Du scheinst wirklich sehr bekannt zu sein." "Naja du kennst das ja. In letzter Zeit hat man ja auch nicht gerade wenig von dir gehört.", lachte ich leise auf, unterbrach dies aber wieder schnell. Na toll Chloé. Jetzt hast du dich verraten. "Du hast dir die News über mich durchgelesen?", fragte er mich und zog dabei eine Augenbraue in die Höhe. "Äh naja was soll ich sagen. Als It Girl muss man auf dem neusten Stand sein.", redete ich mich heraus. "Ah verstehe." Florian schmunzelte und widmete sich dann seinem Brötchen wieder zu. Ob er mir das abgekauft hatte. "Was hälst du noch von einem Spaziergang im Central Park?", fragte ich ihn, nachdem wir mit dem Essen fertig waren. "Eine tolle Idee.", lächelte er und verzauberte mich damit schon wieder. Ich konnte mich immer noch nicht an ihm satt sehen. Draußen kämpfte sich die Sonne einen Weg durch die Wolken. Es war angenehm warm heute. Florian und ich gingen die etlich vielen Spazierwege im Central Park entlang. "Was wirst du nach deinem Film machen?", fragte ich ihn. "Ich schreibe gerade an meimem neuen Drehbuch." "Du schreibst? Das find ich sehr kreativ von dir.", kicherte ich leise. Florian stimmte in mein Kichern mit ein. "Was sind denn deine Pläne?", fragte er mich. Ich blieb ruckartig stehen und überlegte. Ich hatte gar keine. Ich wollte immer nur die Vergangenheit hinter mir lassen, mehr nicht. "Hab keine.", gab ich seufzend zu. "So? Keije exklusive Hochzeit mit deinem Lackaffen?" Ich sah ihn böse an. "Er ist kein Lackaffe! Und das Schlagen hätte echt nicht sein müssen gestern.", sagte ich sauer. "Du kennst meine Ansichten zum Thema dich anfassen.", sagte er. "Wir sind aber nicht zusammen! Und soweit ich es mit gekriegt habe, solltest du mal schön leise sein.", zischte ich ihn an. "Na jetzt sind wir doch endlich beim Thema. Hier geht es doch gar nicht um einen netten Tag, du willst doch nur wissen, ob ich mit Anja zusammen bin oder nicht!" Ein verächtliches Lachen klang aus seiner Kehle, was eine alte Narbe in mir wieder aufriss. "Du hättest es einfach schon damals zugeben können!", sagte ich und wurde dabei etwas lauter. "Ich muss mich nicht vor dir rechtfertigen! Wir sind nicht zusammen" "Du Idiot! Ich bin deinetwegen abgehauen. Und je mehr ich von dir und Anja las, desto mehr bin ich abgerutscht. Ich wollte den Schmerz vergessen. Merkst du es nicht? Ich liebe dich immer noch und das bringt mich innerlich um. Ich wünschte, mir wäre das alles egal, aber das ist es nicht. Du hast dich nicht einmal zurück gemeldet. Und jetzt bist du hier und tust so als würdest du dir Sorgen um mich machen. Dabei bin ich dir doch scheiß egal. Sonst würdest du...sonst hättest du.." Meine Stimme versagte. Ich sah nur noch einen Schleier aus Tränen vor mir. Es war eine dumme Idee mit ihm diesen Tag zu verbringen. Es hatte sich nichts geändert und indirekt hat er ja zugegeben, dass er mit Anja zusammen war. Was sollte ich also noch in seinem Leben? Ohne auf eine Antwort von Florian rannte ich davon, so schnell ich konnte. Der Himmel verdunkelte sich nun, passend zu meiner Stimmung. Ich wusste nicht wohin mit mir. Ich wollte einfach nur weg. Weg von ihm und weg von meinem alten Leben.

Liebe auf UmwegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt