Kapitel 56 - Welcome to New York

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New York. Ich fliege tatsächlich nach New York und lasse alles für einen langen Zeitraum hinter mir. Ich war wie gelähmt, als Marie und ich nach drei Tagen in unserem Flieger saßen. Meine Eltern wussten nichts von diesem Trip und Maries Mutter erzählten wir, sie sei in Berlin bei Florian und mir. Alles schien haargenau geplant zu sein. Hoffentlich ging dabei nicht irgendetwas schief. "Ich freue mich schon so sehr auf New York. Das wird der beste Urlaub meines Lebens. Hast du deine Mappe auch mit, mit deinen Bildern da von deinen Shootings?", fragte Marie mich nun zum vierten Male. "Jaja, keine Sorge. Ich bin bestens ausgerüstet für einen Job in NYC.", lächelte ich sie an und schaute aus dem Fenster. "Hast du eigentlich nochmal was von Flo gehört?" "Ich hatte ihm eine SMS geschrieben, dass ich Urlaub mache.", gab ich kleinlaut zu. "Ich dachte absolute Funkstille herrscht zwischen euch!" Marie sah mich böse an und gab mir einen Stoß in die Seite. "Ich weiß. Aber nachher kommt er früher und dann, dann sucht er mich und so.", versuchte ich mich heraus zu reden. "Und was hat er geantwortet?" "Kam keine.", seufzte ich leise auf. Marie verdrehte die Augen und holte sich einige Klatschmagazine aus ihrer Handtasche. "Wieso hast du so viele mitgenommen?", fragte ich sie. "Wir haben einen langen Flug vor uns.", verteidigte sie sich. Ich drehte mich wieder herum zum Fenster und schloss meine Augen. Als ich sie wieder öffnete war es bereits dunkel draußen und wir hatten nur noch knapp zwei Stunden Flug vor uns. Marie war am Schlafen und so klaute ich mir eines ihrer Klatschmagazine und blätterte drin herum. Mein Blick blieb an einem Artikel förmlich kleben. Florian war groß abgebildet, mit seinem bezaubernden Lächeln. Sofort spürte ich eine gewisse Sehnsucht in mir. Die verschwand aber sofort, als ich den Artikel mir genauer durchlas. Es ging um seinen neuen Film und seiner angeblichen  Beziehung zu Anja. Schwarz auf weiß stand dort, dass die beiden angeblich gesehen wurden, wie sie in seine Berliner Wohnung gegangen sind und Anja erst am nächsten Morgen die Wohnung verlassen hat. In mir staute sich eine unkontrollierbare Wut auf. Anscheinend war sie der Grund, warum er sich nicht meldete. Na schön, was du kannst, kann ich schon lange! Ich klappte die Zeitschrift zu und legte sie wieder auf Maries Platz. Dann schloss ich wieder die Augen und versuchte an etwas anderes zu  denken. "Chloé, aufstehen. Wir sind gelandet.", weckte mich Marie auf. Ich blinzelte sie an. Das Flugzeug kam auf der Landebahn zum Stehen und die Passagiere verließen nacheinander das Flugzeug. "Welcome to NYC.", rief Marie fröhlich aus. Irgendwie steckte sie mich mit ihrer Laune an. Marie war eben nicht nur meine beste Freundin, sie war auch ein super Stimmungsmacher. Wir holten unser Gepäck ab und fuhren dann mit einem Taxi zu unserem Hotel. "Wow ist das Zimmer schön.", schwärmten wir beide und ließen uns gleichzeitig auf das riesen Doppelbett fallen. "Also was wollen wir noch machen?", fragte Marie mich aufgeregt. Ich blickte auf die Uhr. "Hm was hälst du von einem Trip zum Time Square und danach gehen wir irgendwo was leckeres Essen?!", schlug ich vor. "Super Idee." Marie zog sich noch kurz um, bevor wir beide dann NYC unsicher machten.
In den nächsten Tagen kümmerte ich mich um einige Jobs, während Marie einen Jungen nach dem anderen kennen lernte und abschleppte. Durch meinen Auftritt auf der Fashionweek bekam ich einige tolle Fotojobs. Ich durfte auf das Cover der Vouge und auch auf dem Cover der Joy. Dann drehte ich einen Werbespot und lief auf dem Catwalk von einem sehr bekannten Designer aus China. Ich verdiente dabei eine Menge an Geld, aber ich machte diese Jobs nicht fürs Geld. Sondern eigentlich nur, um mich abzulenken. Ich hatte oft im Internet weitere Gerüchte über Florian und Anja gelesen. Obwohl es mir das Herz zerriss, musste ich sie immer und immer wieder durch lesen. Warum machte ich mir so einen Kopf? Ich wollte die Pause und ich wollte, dass er sich im klaren seiner Gefühle wird. Vielleicht war Anja eben doch die Frau seines Lebens. Dann musste ich es akzeptieren. Vielleicht war New York eben auch für mich ein neuer Anfang, mit neuen Eindrücken, neuen Erlebnissen und einer neuer Liebe?

Liebe auf UmwegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt