Kapitel 24 - Liebesgrüße

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Louis und ich gingen am Abend noch etwas gemeinsam Essen. Wir hatten viel Spaß und ich verstand mich wirklich gut mit ihm. Er war ein aufmerksamer und charmantee junger Mann mitte 20. Aber er war kein Vergleich zu dem Mann, für den mein Herz schlug. Und schon wieder. Schon wieder dachte ich nur an ihn. War das noch normal? Selbst wenn ich still auf dem Bett liege, stelle ich mir vor, wie er zu mir ins Bett kommen würde. Er war einfach immer da. Tag und Nacht. Bei Regen und bei Sonnenschein. Er ging mir einfach nicht aus dem Kopf. Florian. Was hast du nur mit mir angestellt? Männer waren mir immer egal gewesen. Ich wollte nie einen haben. Und jetzt, jetzt will ich nur noch diesen einen Mann. Dich. Aber du bist unerreichbar für mich, denn egal wie sehr ich dich erreichen will, man legt mir immer Steine, nein, große, unbezwingbare Felsbrocken, in den Weg. Würde es jemals eine Chance für uns beide geben? Vielleicht irgendwann, irgendwo, im einem anderen Leben.

Am nächsten Morgen fuhren Louis und ich zum Dreh. Die Aufregung stieg in mir von Sekunde zu Sekunde. Zu erst wurde ich in der Maske hergerichtet. Ich bekam ein dezentes Makeup und meine dunklen, langen Haare bekamen einige Locken. "Du hast so schöne blaue Augen. Die leuchten ja richtig, wenn du jemanden ansiehst.", schwärmte die Stylistin mir vor. Ja, auf meine Augen war ich schon immer stolz gewesen. Meine Mutter hat sie immer als die Seele des Ozeans bezeichnet. Wenn man hinein sah, versunk man in eine andere Welt. "Bist du fertig?" Louis betrat den Raum und stellte sich hinter mich. "Du siehst bezaubernd aus.", hauchte er mir in mein Ohr, was mir eine Gänsehaut verpasste.((⬇⬇)) Er zog mich mit sich vom Stuhl, direkt in den Ankleideraum. Dort bekam ich ein hell rosanes Kleid an. Danach folgte der Dreh. Mir wurde genau die Szene erklärt und wie ich wann was machen sollte. Die ersten drei Male ging immer eine Kleinigkeit schief. Aber danach war ich nicht mehr zu stoppen. Ich kam mir vor, als hätte ich mein Leben lang nichts anderes getan. Ich hüpfte über die Wiese, setzte mich schwungvoll und elegant auf die Schaukel und biss genussvoll von dem Schokoriegel ab. Am Ende des Drehs wurde applaudiert. Ich kam mir vor wie ein kleiner Star. "Super Arbeit Chloé. Ich bin stolz auf dich.", lobte Louis mich nach Beendigung des Drehs. "Vielen Dank. Es hat mir auch so viel Spaß gebracht. Das könnte ich jeden Tag machen.", schwärmte ich von der Arbeit. "Vielleicht kannst du das ja." "Wie meinst du das?", fragte ich ihn und legte meinen Kopf etwas zur Seite. "Chloé, ich möchte dich unter Vertrag nehmen. Du siehst wunderschön aus und hast das Zeug dazu auf die größten Laufstege dieser Welt zu laufen. Bitte sag einfach ja." Das kam jetzt aber sehr überraschend. Ich, als Model? Die über die Laufstege von Mailand, New York und Paris läuft? Die etliche Werbekampagnen bekommt und auf unzähligen Covern abgebildet ist? "Oh mein Gott ja!!! Ich bin dabei.", stieß ich einen Freudeschrei aus und fiel Louis um den Hals. Egal was mein Vater dazu sagen wird. Ich will Model werden. Und Louis gab mir die Chance dazu. Das wird mein Durchbruch sein. Gott ich kann es nicht glauben. Bald werde ich überall zu sehen sein. Und dann kann jeder sehen, was aus mir geworden ist. Ein selbstbewusstes junges Mächen, dass die Karriereleiter immer weiter nach oben steigt.

Nach dem Dreh fuhren wir beide noch nach Köln rein. Wir aßen einen kleinen Snack und schauten hinaus aufs Wasser. "Danke, dass du mir diese Chance gibst.", sagte ich lächelnd. "Du brauchst dich dafür nicht bedanken.", sagte er und legte einen Arm um mich. Ohje, zu viel Nähe ist nicht gut, wenn man zusammen arbeitet. "Louis, ich muss da noch etwas klar stellen.", fing ich an und drehte mich etwas zu ihm. Seine dunklen Augen zogen mich in einen Bann. Ich konnte mich dem nicht entziehen. Vorsichtig und behutsam nahm er mein Gesicht in seine Hände. "Ich mag dich wirklich sehr Chloé.", flüsterte er und ehe ich dazu etwas sagen konnte, spürte ich seine Lippen auf meinen. Ein Kuss. Ein Kuss mit Louis. Ein Kuss mit dem falschen Mann. Ich kann nicht genau sagen, was in meinem Kopf vor sich ging. Ich bekam nur mit, wie ich meine rechte Hand erhob und ihm eine leichte Ohrfeige verpasste. Ich sprang auf und rannte davon. Ich wollte nicht, dass er mich küsst. Wieso konnten die Männer es nicht langsam angehen lassen?30

Meine Schritte lenkten mich auf eine Brücke, die übersäht war mit kleinen Schlössern. Ich musste wohl auf der

Hohenzollernbrücke sein. Die kleinen Schlösser waren Liebesschlösser. Mam schrieb die beiden Namen der sich liebenden auf und befestigt es hier an der Brücke. Somit soll die Liebe ewig halten, oder so ähnlich. Ach wenn das mal so einfach wäre. "Tränen stehen so einer hübschen jungen Dame aber nicht.", sagte plötzlich ein etwas älterer Herr. Er hatte einen kleinen Stand auf der Brücke und verkaufte Schlösser. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nicht einmal gemerkt, dass ich geweint hatte. Ich wischte mir die Tränen weg und ging auf ihn zu. "Glauben Sie daran, dass die Liebe ewig halten kann?", fragte ich ihn. Er nickte und überreichte mir ein Schloss und einen Stift. "Probieren Sie es ruhig aus.", lächelte er mich an. Ich zog mich etwas zurück und schrieb zwei Namen drauf. Dann öffnete ich das Schloss, klemmte es an eine freie Stelle und schloss es wieder zu. Ich ging zum Rand der Brücke und blickte aufs Wasser. 'Ich liebe dich und ich hoffe, dass sich unsere Wege irgendwann zu einem zusammen schließen. Hiermit schicke ich dir meine Liebesgrüße.', dachte ich im Stillen und warf den Schlüssel ins Wasser. Meine Gedanken sind immer bei dir. Florian.

Liebe auf UmwegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt