Kapitel 51 - Farbenpracht

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Florian half mir meine Sachen hinein zu bringen und begutachtete dabei skeptisch die Transportbox. "Der zieht auch mit ein?", fragte er mich und zeigte dabei auf Louie. "Natürlich. Er gehört zu mir und wenn du mich bei dir wohnen lassen möchtest, dann geht das nur mit Louie.", sagte sich und schenkte ihm ein zauberhaftes Lächeln. Ich stellte die Box auf den Boden ab und öffnete die Klappe. Louie streckte seinen Kopf hinaus und blickt nach oben zu Florian. Mit einem lauten Miauen begrüßte er Florian und huschte dann aus der Box, um sein neues zu Hause zu erkunden. "Siehst du, er mag dich.", lachte ich leise auf. "Das werden wir noch sehen. Komm, bringen wir deine Sachen nach oben.", schlug er vor und nahm meine Hand, um dann mit mir nach oben in unser Schlafzimmer zu gehen. Florian warf meinen Koffer aufs Bett und ich öffnete ihn dann. "Hast du überhaupt Platz in deinem Kleiderschrank für meine Sachen?", fragte ich ihn. "Keine Sorge, ich hab eine viel bessere Idee.", sagte er und zog mich mit sich. Wir verließen das Schlafzimmer und betraten ein mir noch unbekanntes Zimmer, das gleich neben an lag. "Ein leerer Raum, wow.", bemerkte ich sarkastisch und verknief mir ein Lachen. "Ein noch leerer Raum. Was hälst du davon, wenn wir dir heraus einen begehbaren Kleiderschrank zaubern?", fragte er mich lächelnd. Ich sah ihn mit großen Augen an und fiel ihm direkt um seinen Hals. "Florian das ist ja so lieb so wow von dir.", sagte ich begeistert und bedeckte sein Gesicht mit vielen kleinen Küssen. "Okay, okay. Beruhige dich Kleine.", lachte er und drückte mich etwas von sich.

Meine Augen strahlten und ich ging in die Mitte des Raumes. Ich malte mir alles haargenau aus, wie ich was wie haben möchte. "Können wir den Raum auch einmal neu streichen?", fragte ich ihn. "Wir gestalten den Raum so, wie du ihn möchtest." Das ließ meine Freude umso größer werden. "Dann lass uns gleich morgen in den Baumarkt." Florian lachte leise auf und legte seine Hände auf meine Schultern. "Ja wir fahren morgen." Zufrieden nickte ich und gemeinsam gingen wir zurück ins Schlafzimmer. Ich schlüpfte in ein von Florians T-Shirt und legte mich dann ins Bett. "Hast du keinen eigenen Pyjama?", fragte er mich. "Der liegt ganz unten im Koffer. Außerdem schlafe ich so gerne in deinen Klamotten. Sie duften so gut nach dir.", kicherte ich. "Du bist mir eine.", grinste er und legte sich zu mir ins Bett. Ich schmiegte mich eng an seine Brust und schlief dann friedlich ein. Früh am Morgen fuhren wir beide dann in den Baumarkt. Für Florian war es viel zu früh gewesen, aber ich war bereits top fit. Es ging immer hin um meinen begehbaren Kleiderschrank. Wir kauften Bretter, eine Kommode und Farbe. "Nicht dein ernst.", stöhnte Florian, als er den Farbeimer sah. "Wieso?" "Das ist rosa.", bemerkte er in einem abwertigen Ton. "Hey, du hast gesagt es ist mein Raum und ich kann ihn so gestalten wie ich will. Also werden die Wände rosa.", sagte ich entschlossen. Florian gab schließlich seufzend nach und bezahlte die ganzen Sachen an der Kasse. Überglücklich und voller Tatendrang, legte ich in dem noch leerstehenden Raum, Folie aus, um den Boden nicht zu beschmutzen. Ich zog mir eine kurze Hose an und ein Top. "Florian kommst du?", rief ich nach ihm.

Wenige Augenblicke später kam er. Er stellte vor meinen Füßen die zwei Farbeimer ab und verließ den Raum dann wieder. "Hallo? Willst du mir nicht helfen?", fragte ich ihn. "Du sagst doch, dein Raum, deine Gestaltung, deine Arbeit.", grinste er frech und ging nach unten ins Wohnzimmer. "Boah du bist so doof.", rief ich ihm hinter her und öffnete die Eimer. Mach ich das eben alleine! Ich schnappte mir eine Rolle, tunkte diese in die Farbe ein und begann dann eine der Wände zu streichen. Die Farbe sah total schön aus und ich war total beeindruckt. Allerdings hing ich mehrere Stunden mit Arbeit fest. "Flo?" Meine Stimme rief hilflos nach ihm. Ich hörte wie er nach oben kam. "Was gibt es denn Liebes?", fragte er lächelnd und streckte seinen Kopf durch die Tür. Ich saß, bekleckert mit Farbspritzern auf meiner Haut verteilt, auf dem Boden und sah ihn verzweifelt an. "Ich komm nicht voran.", nuschelte ich. Florian kam auf mich zu und hockte sich zu mir runter. Er tunkte seinen Zeigefinger in die Farbe und berührte dann meine Nasenspitze. Sofort fingen wir beide an zu lachen. "Na komm, ich helfe dir.", sagte er und zog mich mit sich nach oben. Ich gab ihm eine Farbrolle und gemeinsam bestreichten wir die restlichen Wände. Zwischendurch berührte ich Florian ganz zufällig mit Farbe und kicherte dabei. "Was wird das?", fragte er mich gespielt böse. "Ich hab nichts gemacht.", sagte ich unschuldig. Florian nahm seine Rolle und strich mir damit einmal über meinen Oberkörper. "Na warte.", sagte ich und strich ihm mit der Farbrolle übers Gesicht. Florian kniff seine Augen zusammen und blickte mich nach dem Angriff böse an.

"Du willst Krieg? Na schön!", sagte er und zog mich zu sich, um mich dann wieder mit Farbe zu bekleckern. Ich kreischte auf und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. Wir bekriegten uns mit Farbe und liefen dabei im ganzen Haus herum. So stellte ich mir immer eine perfekte Beziehung vor. Das man auch Spaß hatte und sich mal wie kleine Kinder benahm. Perfekt. Atemlos kamen wir wieder in dem leeren Zimmer an und vereinbarten einen Waffenstillstand. "Was hälst du von einer gemeinsamen heißen Dusche?", fragte Florian mich. "Ein super Vorschlag.", lächelte ich und ging mit ihm Hand in Hand ins Badezimmer.

Liebe auf UmwegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt