Ich fühlte mich wie der glücklichste Mensch auf dieser ganzen Welt. Das war nicht nur irgendein Motorradausflug. Es war ein Ausflug, mit einem tollen Mann, einem super romantischen Picknick und einer Kuscheleinlage UND am Ende mit einem Abschiedskuss. Träumend ging ich die etlichen Stufen nach oben und ließ mich in meinem Zimmer auf mein Bett fallen. Louie sprang zu mir hoch und begrüßte mich mit einem Mautzen. "Ich bin verliebt Louie.", stellte ich entschlossen fest und musste doch ein wenig schlucken. Ich hatte Gefühle für ihn, er nicht für mich. Mir war das Alter egal, ihm nicht. Ich sah in ihn meinen Traummann, er nur in mir seine kleine Schwester. Ging es noch komplizierter? Da interessierte ich mich mal für einen Mann und dann würde daraus nie etwas werden, weil es einfach zu kompliziert war. Ich seufzte leise auf und schlüpfte in meinen pinken Snoopy Schlafanzug. Dieser war kuschelig warm und ich musste bei diesem wohlig warmen Gefühl sofort wieder an Florian denken. Wir saßen so eng beieinander. Ich konnte seinen Herzschlag und seinen Atem an meinem Körper spüren. Es kribbelte bei mir überall und ich bekam eine Gänsehaut. Schnell huschte ich unter meine Bettdecke und schnappte mir Louie zum Schmusen. "Ich hoffe irgendwann, werde ich so eng mit Florian kuscheln.", murmelte ich gähnend und schlief dann friedlich ein. Mein Wecker klingelte mich am nächsten Morgen aus meinem wunderschönen Traum wach. Genervt stellte ich ihn aus und drehte mich noch einmal um. Ich will nicht aufstehen. Ich will lieber weiter schlafen und von Florian träumen. "Chloé, bist du schon wach?", fragte mein Vater, der leise an meiner Tür klopfte. "Hm ja.",nuschelte ich in die Decke hinein. Er öffnete die Tür und setzte sich auf meine Bettkante. "Aufstehen, du verschläfst sonst noch.", sagte er und rüttelte mich sanft wach. Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn verschlafen an. "Ich habe tolle Neuigkeiten." 'Du heiratest nicht Bea und schmeißt sie und Sophie sofort raus.', dachte ich und verkniff mir dabei das Lachen. "Was denn?", fragte ich ihn neugierig. "Ich weiß doch, wie viel Spaß du an meiner Arbeit hast. Ich habe nachher ein Shooting mit jemanden und wollte dich fragen, ob du gerne dabei sein möchtest.", sagte er begeistert. Sofort setzte ich mich aufrecht hin. "Wirklich? Das wäre ja so toll.", sagte ich aufgeregt. "Wirklich. Und wenn wir Zeit haben, können wir ja noch einige Fotos von dir machen. Ich weiß, dass du das gerne machst.", sagte er lächelnd. Hm war ich wirklich so leicht zu durch schauen? "Oh Papa das wäre so wunderbar. Ich freue mich ja so." "Das freut mich zu hören. Ich hol dich nach der Arbeit dann ab." Mein Vater verließ das Zimmer und ich machte mich rasch fertig für die Arbeit. Den ganzen Arbeitstag über war ich so glücklich und aufgeregt. Ich durfte so selten mit zu Papas Shootings und nun das. Und dann darf ich sogar selbst vor die Kamera. Ein Traum wird wahr! "Na du strahlst ja schon wieder bis über beide Ohren.", lachte Marie und stubste mich in die Seite. "Ich darf meinen Vater heute zu einem seiner Shootings begleiten. Das finde ich total toll.", erzählte ich ihr lächelnd. "Echt? Wie cool, da wünsche ich dir dann mal viel Spaß", sagte sie. Ich dankte ihr und brachte dann den Tag so schnell wie möglich hinter mir.
Sophie bin ich den ganzen Tag über aus dem Weg gegangen. Ich glaube, sie will meinen Tod. Aber naja Florian gehörte nicht ihr und das musste ihr mal jemand klar machen. Um 16Uhr holte mich mein Vater dann ab. "Wen fotografierst du heute eigentlich? Bzw was ist das genau für ein Shooting?", fragte ich ihn, nachdem wir gemeinsam los fuhren. "Es ist ein Shooting für eine Werbekampagne. Wir haben heute Julia Koschitz und eine männliche Person vor der Linse.", erklärte er mir. Oh man ein Name, der mir wieder bekannt vorkam, aber mir irgendwie nichts sagte. "Julia hat ebenfalls bei Doctor's Diary mitgespielt.", half mir mein Vater auf die Sprünge. Ah...nein ich bekam kein Bild vor meinen Augen. Also lass ich mich mal überraschen. Wir fuhren zu einem verlassenen Bürogebäude. Während Papa die Ausrüstung aufbaute sah ich mich ein wenig in dem Gebäude um. Ich betrat einen Raum, der vollbesetzt war mit Spiegeln. Ich stellte mich mitten in den Raum und drehte mich einmal im Kreise. Dabei fing ich an zu lachen, weil ich mir irgendwie komisch vorkam. Ich drehte mich noch einige Male, bis mir schwindelig wurde und ich taummlend hin und her ging. Ich verlor mein Gleichgewicht und knickte um. Jemand fing mich rechtzeitig auf, bevor ich zu Boden fiel. Ich quieckte vor Schreck auf und blickte in einen der Spiegel. Ein Traum? War das ein Traum? "Du verfolgst mich.", lachte ich leise auf. Florian stellte mich auf meine beiden Füße. "Und du stellst mal wieder nur Unsinn an." Er blickte mir in die Augen und lächelte. "Warte mal, bist du etwa die männliche Person, die mein Vater heute fotografiert?", fragte ich ihn verblüfft. "Ja die bin ich. Und was machst du hier?", fragte er mich neugierig. "Ich interessiere mich sehr für seinen Beruf. Ich schau ihm heute mal so über die Schulter.", erklärte ich ihm. "Chloé? Florian?", hörten wir die Stimme meines Vaters nach uns rufen. Gemeinsam gingen wir zu ihm. "Schlechte Neuigkeiten, Julias Agentin hat gerade angerufen. Sie liegt mit einer ansteckenden Grippe im Bett. Wir müssen umdisponieren.", sagte er. Ruckartig sahen mich mein Vater und Florian gleichzeitig an und lächelten. "Könnt ihr vergessen.", sagte ich schreckte ein wenig zurück. "Chloé, du wolltest doch schon immer einmal modeln. Das ist jetzt deine Chance.", ermutigte mich mein Vater. "Aber ich...ich kann das nicht.", sagte ich unsicher. "Doch du kannst das. Ich glaube an dich." Florians Stimme beruhigte mich etwas. Ich sah in seine leuchtenden Augen die mich beruhigend ansahen. "Na schön. Überredet.", seufzte ich leise auf. Sofort wurde ich in die Maske geführt. Dort bekam ich ein komplettes Styling und ein passendes Outfit. Als ich fertig war ging ich zu Florian. "Ich weiß nicht einmal worum es geht.", murmelte ich leise. "Um eine Parfümwerbung.", sagte er. Ohje, kommt man sich da etwa nahe? "So Chloé, ich möchte das du einen Arm um Florians Hals legst und ihn verführerisch anguckst. Öffne ruhig leicht deinen Mund.", gab mir mein Vater die Anweisungen. Die ersten Fotos gingen total daneben. Mich verließ der Mut. "Chloé..du schaffst das. Denk dir all diese Personen weg. Sieh nur zu mir und konzentriere dich nur auf mich.", flüsterte Florian mir leise zu. Ich gab mir noch einmal ihm zu Liebe die Mühe und siehe da, es klappte. Ich fühlte mich jetzt richtig wohl bei dem Shooting. Florian und ich harmonierten super zusammen. Es entstanden atemberaubende Bilder von uns beiden. Wir kamen uns bei den Fotos sehr nahe. Ein Hauch von Leidenschaft hing in der Luft. Ob er es auch spürte? "So das war das letzte Bild. Klasse Arbeit von euch beiden.", lobte Papa uns und begann mit dem Rest der Crew die Sachen zusammen zu packen. Florian zog sich seine schwarze Lederjacke über und machte sich zum Gehen auf. "Flo warte.", sagte ich und lief zu ihm. Er drehte sich um und schaute mich erwartungsvoll an. "Ich äh wollte dich etwas fragen." Oh Gott hoffentlich kipp ich nicht gleich um vor Nervosität. "Was denn?" "Also..ich wollte dich fragen, ob du das auch spürst? Also ...puh wie soll ich das sagen. Da ist doch etwas zwischen uns...oder? Ich meine..", weiter kam ich nicht. Florian legte mir seinen Zeigefinger auf meine Lippen. Seine grünen Augen trafen meine blauen. "Ich habe dir doch gesagt, dass du für mich wie eine Schwester oder vielleicht auch wie eine beste Freundin bist. Mehr ist da nicht.", sagte er. Jemand rammte mir ein Messer ins Herz. Es schmerzte und blutete. "Klar, wie konnte ich das vergessen?", lachte ich und klopfte ihm auf die Schulter. "Das war doch auch nur Spaß. Haha du glaubst auch alles." Ich versuchte eine Maske auf zusetzen. Er sollte den Schmerz nicht sehen. Er durfte nicht wissen, wie weh mir das tat. Florian sah mich unsicher an und verließ dann das Set. Der so schön angefangene Tag, endete nun mit einem gebrochenen Herzen.
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Liebe auf Umwegen
FanfictionLiebe ist kompliziert und man kann sie nicht erklären. Doch was tust du, wenn du dich ausgerechnet in einen bekannten Frauenschwarm verliebst, der dich nur als kleine Schwester sieht? ©Isabellas_world