Ich habe die Nacht über super friedlich geschlafen und geträumt. Geweckt wurde ich von einem herrlichen Duft. Es roch nach frischem Kaffee und gebackenem Brot. Ich schlüpfte aus meinem Bett, zog mir einen Morgenmantel über und ging dann die etlich vielen Stufen hinunter in die Küche. "Morgen Papa. Das duftet aber herrlich hier.", sagte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Guten Morgen Liebes. Ich habe frisches Brot selbst gebacken. Setz dich doch schon mal nach draußen. Dort wartet eine Überraschung auf dich.", sagte er und wandte sich wieder dem Frühstück zu. Eine Überraschung für mich? Ich jubelte innerlich und eilte zur Terrasse. Als ich dort ankam, stockte mir jedoch der Atem. Zwei Frauen saßen am Tisch und sahen mich herablassend an. "Gu-guten Morgen?!", sagte ich etwas irritiert und blieb am Türrahmen stehen. Mein Vater trat von hinten an mich heran und lächelte. "Darf ich vorstellen, dass ist meine Verlobte Bea und ihre Tochter Sophie.", stellte er mich den beiden vor. "Verlobte?", fragte ich ihn schockiert. "Ich dachte nach 15 Jahren könnte ich es noch einmal wagen. Bea arbeitet als Angentin von berühmten und angesehen Personen. Wir haben uns bei einem Fototermin kennen gelernt.", erklärte er mir und setzte sich mit mir an den Tisch. Ich konnte es immer noch nicht glauben. "Bea, Sophie, das ist meine wunderschöne Tochter Chloé." Es machte mich verlegen, wenn er mich wunderschön nannte. "Dein Vater spricht sehr viel von dir.", sagte Bea und musterte mich von oben bis unten. Gott war das eine eingebildete Schnepfe gewesen. "Wie alt bist du denn Liebes?" "21", murmelte ich und blickte hilflos zu meinem Vater. "Sophie ist 26 und arbeitet in einem der bekanntesten Hotels in ganz München. Und du?", fragte sie mich weiter. Was hatte die für ein Problem mit mir? "Chloé hat ebenfalls eine Ausbildung zur Hotelkauffrau absolviert. Wie wäre es denn, wenn du Sophie, Chloé einen Job dort vermitteln würdest?", fragte er Sophie. "Ich? Na ich weiß ja nicht, ob sie da so rein passt. Es besuchen uns die exklusivsten Gäste aus aller Welt. Das Hotel Bavaria gehört einer ganz großen Familie. Hast du schon einmal was von der Familie Fitz gehört?", fragte sie mich. Fitz, Fitz. Oh man keine Ahnung wer das war. Ich biss von meinem Brot ab und schüttelte den Kopf. "Na klasse. Ja ich werde Steffi fragen, ob sie einen Putzjob oder so was für dich hat.", sagte sie lachend. "Sophie, liebes, sei nicht so gastig", sagte ihre Mutter, doch ich wusste das sie es nicht so meinte. Sie war doch stolz auf ihre Tochter, dass die so fies war. Warum hat mein Vater sich denn auf so eine eingelassen? Da war meine Mutter ja wohl noch die bessere Partie gewesen. Ich seufzte leise auf. Ich will nicht mit dieser Puderquaste zusammen arbeiten. Ich kam mir vor wie in Aschenputtel. Ich hatte eine fiese Stiefmutter und eine abscheuliche Stiefschwester. Konnte das Leben hier in München noch schlimmer werden? Nach dem Frühstück verzog ich mich auf mein Zimmer und schnappte mir mein Kopfkissen. Dort schrie ich mit aller Kraft hinein, um meinen Frust los zu werden. Das überstehe ich nicht. "Miau." Louie sprang aufs Bett und stupste mich mit seiner Pfote an. Ich blickte ihn an und strich ihm über den Kopf. "Ach Louie, wenn ich dich nicht hätte, was würde ich da nur machen?", fragte ich ihn. Es klopfte an meiner Tür. "Herein." "Na mein Engel, du bist so schnell weggelaufen. Ist alles okay?", fragte mein Vater mich. "Ach Papa, ich kann Bea und Sophie nicht leiden. Und ich will auch nicht im selben Hotel arbeiten wie sie.", protestierte ich laut. "Chloé reiß dich zusammen. Entweder du akzeptierst die beiden, oder du fährst zurück zu deiner Mutter.", drohte er mir mit erhobenem Zeigefinger. Ich schmollte und wendete mich wieder Louie zu. "Heute Abend wirst du mit Sophie dort hingehen. Und damit basta!", sagte er und schloss die Tür wieder. Oh manno das ist nicht fair. Ich hätte nicht herkommen dürfen. Das war alles ein totaler Reinfall. Und jetzt musste ich auch noch heut Abend mit ihr zum Hotel fahren. Bitte lass die keinen Job für mich haben. Bitte!
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Liebe auf Umwegen
FanfictionLiebe ist kompliziert und man kann sie nicht erklären. Doch was tust du, wenn du dich ausgerechnet in einen bekannten Frauenschwarm verliebst, der dich nur als kleine Schwester sieht? ©Isabellas_world