Kapitel 27 - Weit weg von Dir

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Unser Kuss dauerte ziemlich lange an.  Irgendwann zog er mich auf seinen Schoß und hob mich mit sich hoch. Louis trug mich in sein Schlafzimmer und legte mich behutsam auf sein Bett. Er beugte sich über mich und begann damit meinen Hals zu küssen. Ich schloss meine Augen und legte meine Arme um seinen Hals. Ich wusste, dass er mehr wollte, doch ich stockte innerlich. Ich wollte mein erstes Mal mit einem Mann erleben, den ich wirklich liebe. Und für Louis empfand ich dieses große Gefühl noch nicht. Was nicht ist, kann ja noch werden. "Warte.", murmelte ich und stieß ihn dann etwas weg von mir. Louis musterte mich und nickte dann verständlich. "Ich wollte nicht zu voreilig sein.", entschuldigte er sich und legte sich neben mich. "Nicht schlimm." Ich verließ das Bett und holte aus meinem Koffer ein T-Shirt heraus. Ich wechselte meine Klamotten und schlüpfte dann unter Louis Bettdecke. Dieser hatte sich bereits ebenfalls umgezogen. Ich kuschelte mich eng an ihn und seufzte wohlig auf. "Wann fliegen wir denn nach London?", fragte ich ihn. "Übermorgen. Ich werde die Karten umbuchen, damit du so schnell wie es geht hier wegkommst.", sagte er lächelnd. "Das ist ja lieb von dir." Einen Tag hatte ich also, um zu kündigen und mich von Marie und Steffi zu verabschieden. Sie würden es bestimmt nicht verstehen, aber das war mir egal. Ich musste diesen Schritt gehen. Irgendwann schlief ich in Louis Armen ein. Als ich meine Augen wieder öffnete, fand ich neben mir einen kleinen Zettel. 'Hab noch einiges zu erledigen. Zweitschlüssel liegt auf dem Küchentisch für dich. Louis' Ich lächelte leicht auf und machte mich im Badezimmer frisch.  Etwas nervös war ich schon, aber wie sagt man so schön, Augen zu und durch. Gesagt, getan. Ich betrat das Hotel ein letztes Mal für eine lange lange Zeit. "Morgen Chloé. Was machst du denn hier? Du hast doch frei.", fragte mich Steffi überrascht. "Ja also, ich..ich muss mit dir reden.", seufzte ich leise auf. "Was ist denn passiert?" Stefanie kam hinter der Rezeption hervor und musterte mich besorgt. "Also, ich hab einen Modeljob bekommen, in London. Ich fliege morgen dahin. Ich weiß nicht wann und ob ich wieder komme. Ich wollte mich nur verabschieden.", sagte ich und unterdrückte die kommenden Tränen. "Das machst du nicht.", ertönte plötzlich Maries entsetzte Stimme hinter mir. Ich drehte mich zu ihr um und schüttelte den Kopf. "Es steht fest. Ich ändere meine Meinung nicht.", sagte ich entschlossen. "Das machst du doch njr seinetwegen. Ich habe dir gesagt geh nicht nach Hause.", warf mir Marie vor. "Mal ehrlich, glaubst du, ich hätte es niemals heraus gefunden? Glaubst du mir hätte es dann nicht so weh getan wie gestern?", fragte ich sie etwas lauter. Marie schwieg und seufzte. Sie wusste das ich recht hatte. Der Zeitpunkt hätte nichts an dem Schmerz geändert. Stefanie legte eine Hand auf meine Schulter und drehte mich zu ihr um. "Ich wünsche dir alles gute auf deinem Weg und ich hoffe du findest dein Glück.", lächelte sie mich an und drückte mich an sich. Dabei kamen uns beide dann doch die Tränen. "Du kannst mich doch hier nicht alleine lassen.", schluchzte Marie. "Du packst das hier auch ohne mich. Wir werden uns schon wieder sehen, versprochen.", sagte ich aufmunternd und drückte auch sie. Wir konnten uns kaum voneinander lösen, da stieß Sophie zu uns. "Na sieh einer an wer da ist.", ächzte sie gegen mich. Marie ballte ihre Hände zu Fäusten, doch ich beruhigte sie. "Schon gut.", flüsterte ich ihr zu. "Hallo Sophie. Ich wünsche auch dir alles gute. Mich wirst du nie wieder sehen.", zwinkerte ich ihr zu und ging gerade wegs an ihr vorbei und verließ die Eingangshalle. Am Himmel erschien die Sonne. In meiner Jackentasche vibrierte es und ich holte mein Handy heraus. Mist. "Hallo Mama.", begrüßte ich sie so freundlich wie es ging. "Spar dir deine Freundlichkeit Fräulein. Dein Vatee hat mich angerufen. Du bist weggelaufen. Wo bist du jetzt schon wieder?", fragte sie mich streng. "Ich bin noch in München." "Was heißt hier noch?", fragte sie mich nd wurde immer lauter. "Ich ruf dich zurück.", sagte ich und legte schnell wieder auf. Auf so eine Disskusion hatte ich keine Lust. Ich steckte das Handy wieder weg und machte mich auf den Weg zu Louis Wohnung. Dieser kam gegen Abend wieder und hielt die zwei Flugtickets in der Hand. "Morgen um 12Uhr geht es los Süße.", sagte er und küsste mich stürmisch. "Ich freue mich schon so.", stieß ich unter dem Kuss hervor. Wir verbrachten den Abend gemeinsam vor dem Fernseher und ich schlief dann auf der Couch ein. Louis trug mich dann ins Schlafzimmer. Wir kamen pünktlich am Flughafen ein. Während Louis schon eincheckte gab ich Louie eine Beruhigungstablette für Tiere. Ich gab ihn ab und wollte dann auch einchecken. "Chloé warte!", rief jemand meinen Namen. Ich drehte mich um und erstarrte. Florian. Völlig außer Atem tauchte er vor mir auf. "Du darfst nicht gehen.", sagte er. "Was willst du hier? Ich gehe meiner Arbeit nach.", verteidigte ich mich. Florian packte mich an den Schultern. "Bitte bleib. Ich.." "Sei still! Du heirstest eine andere Frau. Waeum auch immer ich will es gar nicht mehr wissen. Aber eins sag ich dir. Ich bin weg aus deinem Leben.", sagte ich ernst. "Du wirst immer ein Teil meines Lebens bleiben und ich auch ein Teil von deinem. Das kannst du nicht leugnen." Florian sah mir tief in die Augen und ich verlor mich darin. Wieso musste er gerade jetzt hier auftauchen? So kurz vor meinem großen Neuanfang? "Lös die Verlobung und sag allen endlich die Wahrheit. So lange du das nicht schaffst, will ich nicht teil an deinem Leben haben.", seufzte ich leise auf. "Das kann ich nicht. Es ist kompliziert." Er nahm mein Gesicht in seine Hände und wollte mich küssen. Ich wich dem Kuss aus und sah ihn traurig an. "Mein Flug geht. Leb wohl Florian." Ich drehte mich um und entfernte mich immer weiter von ihm, ohne mich noch einmal umzudrehen. Ich muss weit weg von dir, damit der Schmerz nachlässt. Es tut mir leid.

Liebe auf UmwegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt