Liebe auf Umwegen

Kapitel 8 - Pyjama Party

Marie und ich quatschten noch so viel und lange über die unterschiedlichsten Dinge. Ich mochte sie jetzt schon sehr gerne. Sie war so total normal und überhaupt nicht herablassend, so wie Sophie. Bei dem Gedanken an ihr wurde ich wieder wütend. Diese kleine Lügnerin. Glaubt die ehrlich, dass sie damit etwas erreicht? Wenn Florian wüsste wie sie wirklich ist, dann..dann..dann. Meine Gedanken kamen nicht weiter. Ich starrte hinüber zur Eingangstür. "Hallo Florian.", rief Sophie durch die ganze Halle. Mein Gott war die peinlich die Frau. Er kam mit einem Lächeln hinüber, schenkte mir aber  keinerlei weitere Beachtung. Ich seufzte leise auf, als Sophie sich ihn um den Hals schmiss. Dann fielen mir wieder die Worte von Stefanie ein. Ich war zu jung für ihn. Tja mit 21 Jahren war ich vielleicht noch ein halbes Kind. Aber ich dachte immer Liebe kennt kein Alter. Moment mal, wer spricht denn hier von Liebe? Chloé, du übertreibst total! Du kennst diesen Kerl nicht mal wirklich und nur weil du gestern ihn beinahe geküsst hast, heißt das ja nicht, dass er dich liebt oder du ihn. Naja also ich mag ihn. Er ist sehr nett und charmant. Das wars aber auch schon. "Ich kann diese Sophie nicht ab.", sagte Marie erneut. Ich nickte zustimmend und sah die beiden neidisch an. "Hier sind auch noch zwei!", rief Marie plötzlich grinsend. Florian drehte sich zu uns und schenkte uns ein charmantes Lächeln. "Wie konnte ich dich nur übersehen?", fragte er Marie lachend. "Ich weiß auch nicht, aber das geht gar nicht.", kicherte sie. Ich war zu dem Zeitpunkt immer noch Luft für ihn. Mein Blick wurde etwas trauriger und ich zog mich unauffällig zurück. Ich ging nach hinten ins Lager und ließ mich auf eine Selterkiste fallen. Ich vergrub mein Gesicht in meine Hände. Wieso machte mich das so fertig? Das war doch nicht normal. "Chloé?" Ich schreckte hoch und stieß mir den Kopf an der zu tief hängenden Lampe. "Aua. Bon sang", schrie ich vor Schmerzen auf und hielt mir die Hand an meinen Kopf. Jemand blickte um die Ecke und kam besorgt auf mich zu. "Hast du dich verletzt?", fragte er mich. "Geht schon.", log ich und versuchte tapfer zu wirken. "Es ist wirklich süß, wenn du fluchst.", lächelte er mich an und sah mich mit seinen großen grünen Augen an. Ich musste automatisch mit lächeln. "Marie hat mir erzählt du kommst auch am Freitag zur Party?", stellte er fest. "Ja, sie hat mich netterweise eingeladen. Ich hoffe eine Person mehr ist nicht zu viel für dich, weil es ja dein Haus ist.", sagte ich verlegen. Er schüttelte den Kopf. "Ach was. Ich halte mich ja aus dem ganzen so gut es geht raus. Hauptsache Marie hat einen tollen Geburtstag." "Du bist wirklich ein sehr netter Onkel." Florian grinste mich an und legte seine Hand auf meine. "Tuts noch doll weh?", fragte er mich. Seine Hand berührte meine. Herzstillstand____. "Ist schon wieder alles gut.", versicherte ich ihm. Er ließ seine Hand von meiner und ging mit mir zurück zur Rezeption. Dort wartete schon Sophie mit einem finsteren Blick. Ohje, wenn Blicke töten könnten. Ich schluckte einmal kräftig und huschte schnell hinüber zu Marie. "Und..?", fragte sie mich. "Nichts und.", sagte ich und ignorierte sie kichernd. So lange Florian mit mir redete, war alles gut. Ich mochte ihn, mehr war da nicht!

Am späten kam ich dann endlich zu Hause an. Ich war total erschöpft und war froh, als ich im Bett lag. Ich brauchte unbedingt noch einen hübschen Pyjama. Ich kann da unmöglich in meinem jetzigen rosanen Snoopy Anzug hingehen. Auch wenn ich ihn sehr mochte. Louie sprang neben mir aufs Bett und schlief dann ein. Bei mir dauerte es auch nicht lange, bis ich in mein Traumland fiel. Die restlichen Tage vergingen schnell, zum Glück. Am Freitag nach meinem Feierabend, shoppte ich in einer Boutique nach einem passenden Outfit. Ich entschied mich für ein helles Satin Top mit passender Satin Hotpants. Es war schon etwas sexy, aber total hübsch und passend zu mir...wie ich fand. Leider musste ich am Abend mit Sophie dort hinfahren. "Bild dir nichts eins. Florian gehört mir.", zischte sie mich an. "Im Gegensatz zu dir, wurde ich eingeladen um an der Party teilzunehmen und nicht um mich an seinen Hals zu schmeissen. Der will doch eh nichts von dir.", sagte ich und starrte aus dem Fenster. "Das werden wir ja noch sehen." Boah ich hasse sie. Ich muss unbedingt die Hochzeit von Papa und Bea verhindern. Koste es, was es wolle. Wir hielten mit ihrem Wagen vor einem Haus mitten in der Stadt an. Von außen sah es nicht besonders aus, aber das änderte sich, als wir es betraten. Florian hatte wirklich Stil. Alles war so modern und schick. "Chloé du bist da.", begrüßte mich Marie ganz aufgeregt. Sie drückte mich an sich und stellte mich ihren Freundinnen vor. Alle wirkten sehr nett. Sophie passte hier gar nicht rein! "Okay da jetzt alle da sind, lasst uns die Spiele beginnen.", klatschte Marie aufgeregt in die Hände. Erst einmal zogen wir unsere Pyjamas an. "Wow Chloé du siehst so hübsch aus.", schwärmte Leonie, eine von Maries Freundinnen. "Oh wie lieb von dir.", sagte ich lächelnd. Ich kam mir plötzlich so im Mittelpunkt vor, was ich nicht wirklich mochte. Vielleicht hätte ich doch Snoopy mitnehmen sollen. "Gut da nun alle umgezogen sind, lasst und als erstes etwas spielen. Am besten Singstar.", schlug Marie vor und wir anderen stimmten ihr zu. Wir bildeten zwei Gruppen und traten dann immer Gegeneinander an. Irgendwann kam auch Florian dazu. Sofort wurde alles stehn und liegen gelassen und die Mädchen umzingelten ihn kreischend. "Spiel mit uns.", bettelte Leonie. "Ohja komm schon Flo.", stimmte Marie mit ein. "Na schön, überredet.", lachte er leise auf. Seine Gesangsstimme war zum dahin schmelzen. Wie konnte nur so jemand so talentiert sein? "Jetzt ist Chloé dran. Du musst ein Duett mit Flochen singen.", sagte Marie begeistert. Ohje jetzt mach ich mich bestimmt zum Volldeppen. Meine Stimme war nicht die Beste. Wir sangen das Lied Beneath your Beautiful. Ein sehr schönes wie ich fand und zu meiner Überraschung klang es gar nicht mal so schlecht zusammen. Dennoch verlor ich gegen ihn. Nach dem Singstar spielten wir Just Dance, ein Tanzspiel für die Wii. Auch dort spielte Florian wieder mit. Er machte jeden Spaß mit, was ich total faszinierend fand. So jemand müsste man ewig an seiner Seite haben...