"Chloé!!" Immer und immer wieder hörte ich wie er meinen Namen rief. Doch es war zu spät! Ich ließ das alles nun endgültig hinter mir. Ich wollte keine Tränen mehr für ihn vergießen und ich wollte auch keine Hoffnungen mehr gekriegt bekommen. Ich wollte mich endlich von Florian David Fitz lösen. Also reagierte ich nicht auf die Rufe, sondern lief so schnell ich konnte weiter. Hinter mir vernahm ich ebenfalls laufende Schritte, die meinen immer näher kamen. Mist, ich war einfach zu langsam für ihn. Der Gedanke war kaum ausgesprochen, da packte Florian mich an meinem Handgelenk und brachte uns beide so zum Stehen. "Lass mich los du Mistkerl oder ich schreie um Hilfe.", drohte ich ihm und zerrte an meinem Gelenk. "Jetzt werd mal nicht so frech und komm wieder klar in deinen Gedanken.", sagte er aufgebracht und stärkte seinen Griff um mein Handgelenk. "Du tust mir mir.", sagte ich verzweifelt und gab nicht auf. Ich wollte mich von ihm lösen. "Ich lasse erst los, wenn du mir einmal zuhörst!",sagte er und zog an meinem Handgelenk, so das ich ins Stolpern geriet und direkt in seine Arme fiel. Nein, nein! Diese Nähe, ich wollte sie nicht mehr spüren. "Ich will nicht.", quängelte ich und trommelte mit meiner freien Faust gegen seine Brust. "Das ist mir egal.", sagte er und umschloss mich mit seinem linken Arm. Ich kam nicht von ihm los, egal wie sehr ich mich wehrte. Ich ließ meinen Kopf sinken und seufzte leise auf. Die Hoffnung ihm zu entkommen schwand nun endgültig. "Anja und ich hatten etwas miteinander, in der Zeit, in der du hier warst. Aber du hattest schließlich auch jemand anderen. Du wolltest diese Pause, du wolltest, dass wir heraus finden, was wir wirklich wollen. Und ich habe es in diesen vier Monaten heraus gefunden. Ich weiß was und wen ich will.", sagte er in einer ruhigen Stimmlage. Na toll, er hatte tatsächlich etwas mit ihr angefangen. "Ich will das alles nicht hören. Ich habe mich entschieden. Lass mich doch einfach gehen und in Ruhe. Flieg mit Marie zurück und ich bleibe hier.", sagte ich entschlossen und sah ihm nun dabei in die Augen. "Wenn du das wünscht. Ich wollte nur, dass du weißt, dass sich an meinen Gefühlen nichts geändert hat. Du bleibst meine große Liebe.", sagte er und ließ von mir ab. Langsam entfernte sich Florian von mir und sah mich mit einem undeutsamen Blick an. Was wollte er jetzt? Dass ich alles vergesse und in seine Arme laufe? 'Du blöde Kuh hattest doch selbst einen neuen Mann. Ihr habt euch ausprobiert. Das wolltest du doch, um am Ende zu merken, wem euer Herz gehört.', meldete sich mein Unterbewusstsein zu Wort. Ich schaute zu Florian, der sich nun umgedreht hatte und langsam seinen Weg fortsetzte. "Bist du noch mit ihr zusammen?", rief ich ihm die Frage nach. Florian blieb stehen. "Spielt das eine Rolle? Du bleibst doch eh hier!", sagte er und ging dann wieder weiter. Das war Absicht von ihm, aber das Spiel konnte man auch zu zweit spielen. "Hast ja recht! Hätte ja nur sein können, dass.." , ich stockte und schüttelte lächelnd den Kopf. "Dass was?" Florian blieb wieder stehen und drehte sich jetzt sogar um zu mir. Von oben prasselte der Regen hinunter. So schnell änderte sich das Wetter hier in NY. "Schon gut.", rief ich und machte mich zum Gehen auf. "Chloé!" Seine Stimme wurde wieder etwas bedrohlicher. Sie verpasste mir eine pure Gänsehaut auf meinem Körper. Und da war es, dieses zucken, dieses Gefühl, was durch mein Inneres fuhr. Solange hatte ich es nicht mehr gespürt. Und gerade jetzt, wo ich doch gehen wollte und unsere Wege sich trennen sollten, da machten mir meine Gefühle wieder einen Strich durch die Rechnung. "Ich laufe dir nicht noch einmal nach.", sagte Florian. Ich blieb stehen und drehte mich schwungvoll zu ihm um. "Du lügst! Du würdest mir bis ans Ende der Welt nach laufen." "Ganz schön selbstsicher bist du.", grinste er mich an und kam auf mich zu. Wir standen nur noch wenige Meter voneinander entfernt. "Ich kenne dich einfach.", lächelte ich. "So? Das wüsste ich aber. Ich glaube nicht, dass du wusstest, dass ich nach New York komme, um dich nach Hause zu holen.", sagte er und stand nun dicht vor mir. "Stimmt...", ich stellte mich auf meine Zehenspitzen und kam mit meinem Mund seinem Ohr sehr nahe. "...aber ich hab es gehofft.", flüsterte ich. Ich stellte mich zurück auf meine Füße und sah ihn lächelnd an. Florian erwiderte mein Lächeln. Wir beide standen stillschweigend im Regen und keiner mochte etwas sagen. Egal was mit uns passiert ist in den vier Monaten. Am Ende kreuzen sich unsere Wege immer wieder. Und sie halten eine geheime Botschaft für uns bereit. Florian und Chloé gehörten einfach zusammen.
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Liebe auf Umwegen
FanfictionLiebe ist kompliziert und man kann sie nicht erklären. Doch was tust du, wenn du dich ausgerechnet in einen bekannten Frauenschwarm verliebst, der dich nur als kleine Schwester sieht? ©Isabellas_world