Kapitel 46 - Für immer dein ♡

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Chloé, es ist vorbei. Oder? Ich wollte doch niemals aufgeben. Es gab nur diesen einen Moment, nur diese eine Chance. Also, Augen zu und durch

Die Türen öffnete sich knarrend und die Köpfe der Gäste drehten sich alle in meine Richtung. Ein Geflüsterte ging durch den Raum. "Einspruch!", rief ich laut aus und ging mit all meinem Mut den Gang entlang und blieb vor dem Brautpaar stehen. "Du darfst sie nicht heiraten.", sagte ich so, dass es jeder im Raum hören konnte. Florian sah mich überrascht an. Anscheinend hatte er wirklich gedacht ich würde tatenlos dieses Elend mit ansehen. "Chloé was tust du hier?", fragte mich mein Vater und erhob sich wütend von seinem Sitzplatz. Er packte mich an meinem Arm und wollte mich wegziehen.  Ich wehrte mich jedoch und riss mich von ihm los. "Lass mich und hör mir nur einmal im Leben zu Papa.", sagte ich und versuchte meine Atmung etwas zu beruhigen. Mein Vater sah mich ratlos an und nickte dann seufzend. In dem Moment öffneten sich erneut die Türen und Marie und meine Mutter kamen angerannt. Sie stellten sich neben mich und meine Mutter legte ihre Hände schützend auf meine Schultern. Tief ein und ausatmen. "Papa, ich liebe Florian und ich kann nicht zulassen, dass er Sophie heiratet, obwohl er sie nicht liebt. Ich weiß du wirst mir nicht glauben, und eigentlich sollte ich es auch nicht verraten. Aber hier und jetzt höre ich mal nur auf mein Inneres. Florian wird von Bea erpresst. Sie hat Louis auf mich angesetzt, damit, falls Florian Sophie nicht heiratet, Louis mir dann etwas antun wird. Sie ist eine falsche und hinterlistige Schlange. Sie hat mich sogar betäubt und mich eingesperrt, damit ich hier nicht herkomme und die Hochzeit crashe.

Glaub mir ich würde dich niemals anlügen, ich kann nur nicht mehr schweigen. Ich will doch auch nur glücklich sein. Und das geht nur, wenn Florian an meiner Seite ist und nicht an ihrer." Ich holte tief Luft und seufzte dann laut auf. "Ich habe noch nie so einen Schwachsinn gehört. Ich weiß, dass du Florian liebst. Aber das heißt noch lange nicht, dass du dir so eine Lügengeschichte ausdenken darfst. Du musst es akzeptieren, dass er eine andere will.", schimpfte mein Vater. "Nein! Ich lüge nicht. Wie kannst du mir so etwas unterstellen? Ich bin deine Tochter.", sagte ich und spürte die aufkommenden Tränen in meinen Augen. Naja, was hast du anderes erwartet? Natürlich hält er dich für eine Lügnerin. "Chloé sagt die Wahrheit." Endlich. Endlich brach Florian sein Schweigen. Endlich hatte er begriffen, dass es nichts brachte, weiterhin auf heile Welt zu tun. "Jetzt fängst du auch noch mit den Lügen an.", mischte sich mal wieder Bea ein. "Du hälst mal schön die Klappe. Einfach meine Tochter betäuben. Für wen hälst du dich eigentlich?", fragte meine Mutter sie und schubste sie weg. "Fass mich nicht an.", kreischte sie. "Chloé hats doch verdient.", rutschte es plötzlich Sophie heraus. Haha typisch Dummheit. Da hat sie dir einen Strich durch die Rechung gemacht. Sophie hielt sich schnell den Mund zu und sah ihre Mutter hilflos an. "Wie war das?", hakte mein Vater nach. "Michael, Bea hat mich auf unserer Frankfurtreise erpresst. Ich liebe Sophie nicht und würde sie niemals heiraten. Ich hatte nur Angst, dass Chloé etwas zustößt, wenn ich den Mund aufmache.", entschuldigte sich Florian und kam nun die zwei Stufen vom Altar hinunter und stellte sich zu mir.

Papa drehte sich fassungslos zu Bea um. "Du hast meine Tochter betäubt und sie weggesperrt? Du hast Florian erpresst deine Tochter zu heiraten?", fragte er sie. "Du glaubst den das doch nicht." Beas Stimme wurde schriller. Nun war es endlich heraus. Game over Bea & Sophie. "Das werdet ihr uns noch büßen.", rief sie laut aus und lief eilig mit Sophie aus der Kirche. "Es ist vorbei.", sagte ich erleichtert und verlor ein wenig das Gleichgewicht. Florian fing mich auf und hielt mich fest in seinen Armen. "Chloé, es tut mir so leid. Ich hätte dir Glauben schenken müssen.", seufzte mein Papa. "Ich verstehe das und bin dir nicht böse. Jetzt ist ja alles gut. Jetzt kann alles nur noch besser werden.", sagte ich. "Also gibt es doch keine endgültige Zeremonie?", fragte der Pfarrer plötzlich. Ich blickte hinüber zu Florian und sah dann zu meinen Eltern. "Vielleicht ist es an der Zeit alte Gefühle neu zu entflammen." Ich lächelte meinen Vater an, der dann schüchtern zu meiner Mutter blickte. Er ging einige Schritte auf sie zu und nahm ihre Hände in seine. "Monique, ich muss gestehen, ich habe nie aufgehört dich zu lieben. Ich bereue unseren Streit von damals sehe und wünschte wir hätten das anders geregelt. Ich weiß damit komme ich 15 Jahre zu spät. Dennoch würde ich dich gerne nocheinmal fragen, ob du erneut meine Frau werden möchtest?", fragte er sie lächelnd und kniete sich dabei hin. Meine Mutter wirkte total orientierungslos und fing an leise zu schluchzen. "Besser zu spät, als nie. Natürlich möchte ich deine Frau werden. Ich liebe dich immer noch so, wie am ersten Tag. Wir haben beide Fehler gemacht und ich wünsche mir so sehr, dass wir es dieses Mal hinkriegen.", lächelte sie.

Mein Vater sprang auf und wirbelte sie einmal im Kreis. Dann stellten die beiden sich vor den Altar und die Zeremonie begann von vorne. Florian und ich setzten uns auf die Bank und beobachteten dieses romantische Spektakel. "Ich bin so froh, dass du gekommen bist.", flüsterte Florian mir zu. "Ich habe doch gesagt du bist mein. Für immer und ewig."

"Sie dürfen die Braut jetzt küssen", beendete der Pfarrer die Zeremonie und meine Eltern gaben sich einen zärtlichen Kuss. Die Gäse standen auf und applaudierten. Draußen vor der Kirche versammelten wir uns alle noch mal und posierten für die Fotos. Florian zog mich enger zu sich und küsste meine Wange. "Und du wirst immer mein sein."

Liebe auf UmwegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt