Kapitel 33 - Die Modenschau

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Das Essen dauerte ziemlich lange an. Zwischendurch verließ ich den Tisch und nahm etwas frische Luft auf dee großen Terrasse. "Ist dir nicht kalt?", ertönte Florians sanfte Stimme. Er gesellte sich zu mir und legte mir sein Jackett über die Schultern. "Vielen Dank.", lächelte ich und blickte in den Nachthimmel. "Was ist denn deine Ausrede, wieso du hier bist? Mir kommt das alles ziemlich komisch vor." Florian atmete die kühle Nachtluft tief ein und wieder aus. "Weil ich mir Sorgen um dich gemacht hat.", erklärte er mir. "Wieso macht sich denn jeder Sorgen um mich? Etwa auch wegen Louis?", fragte ich ihn und bekam plötzlich einen Gedankenblitz. "Moment Mal, bist du etwa derjenige, der mir genauer sagen soll, was mit Louis ist und welche Absichten er mir gegenüber hat?", fragte ich ihn. Er hielt einen Moment inne. "Das passt jetzt nicht hier her.", redete er sich raus und machte sich zum Gehen auf. Ich packte ihn an seinem Handgelenk und hielt ihn fest. "Florian, sag mir was los ist. Hat es etwas mit deiner Verlobung zutun?", fragte ich ihn hilflos. Er seufzte laut auf und drehte sich wieder zu mir um. "Halte dich bitte von ihm fern.", sagte er. "Warum. Warum kannst du mir nicht endlich den Grund sagen?" "Weil er dir weh tut, wenn ich dir die Wahrheit sage. Weil ich dich dann für immer verlieren werden.", brachte er laut heraus. Ich schreckte zurück. "Du lügst. Warum sollte er mir etwas antun?", fragte ich ihn. "Du musst mir nicht glauben. Ich kann dich verstehen. Pass nur einfach auf dich auf.", lächelte er mich an und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

Dann verschwand er nach drinnen. Zugegeben, Louis war sehr temepramentvoll und leicht aggressiv, nachdem wir zusammen kamen. Er war anders, zeigte wohl sein wahres Gesicht. Doch was hatte er mit Florian zu tun? Wieso spielte er bei diesem ganzen Spiel eine Rolle? Und woher weiß meine Mutter davon. Marie. Marie hatte sie angerufen. Und Marie weiß es von Florian. Also, also konnte da ein Fünkchen Wahrheit dran sein? Das muss ich schnell heraus finden, aber wie? Wen sollte ich da zur Rede stellen? Vor Louis hatte ich alleine Angst, nachdem Auszug. Ich nahm das Jackett von meinen Schultern und ging zurück zu den Anderen. "Vielen Dank für das wunderbare Essen Monique. Es war ein schöner Abend.", verabschiedete sich mein Vater von meiner Mutter an der Haustür. "Es hat mich gefreut. Sehen wir uns auf der Modenschau von Chloé?", fragte sie lächelnd. "Natürlich doch. Hab noch einen schönen Abend." Er stieg mit Bea, Sophie und Florian ins Taxi und fuhr davon. Als sie die Haustür schloss, wandte sie sich mir zu. "Wir müssen reden.", sagte sie und nahm mich mit sich in mein Schlafzimmer. Dort hockten schon Camille und Marie auf meinem Bett, und natürlich Louie, der liebevoll von Marie gestreichelt wurde. "Lasst mich raten. Ihr wollt, dass ich mich von Louis fernhalte?", fragte ich genervt und nahm auch auf dem Bett mit meiner Mama Platz. "Nicht nur das. Marie möchte dir gerne das Warum dazu gerklären.", sagte meine Mutter. "Du bist meine beste Freundin Chloé und was ich dir jetzt sage, enspricht der Wahrheit. Niemals würde ich dich belügen. Es ist so, Florian hat sich mir anvertraut. Tatsächlich wird er zu dieser Hochzeit gezwungen.

Du bist das Druckmittel dabei. Bea hat gemerkt, dass er dich sehr gerne hat. Also hat sie Louis auf dich gehetzt. Er sollte dir eine Show vorspielen, so dass du ihm komplett vertraust und verfällst. Wenn Florian Sophie nicht heiratet, sorgt Bea dafür, dass Louis dir etwas antut. Das konnte Florian nicht riskieren, weil er dich liebt Chloé. Du musst mir nicht glauben wenn du nicht willst. Du sollst nur wissen, dass er das nicht freiwillig macht.", beendete Marie ihre Geschichte. Ich blieb stumm sitzen und machte keinen Mucks. Er wurde erpresst, dass war mir von Anfang an klar gewesen. Mein Kopf ratterte wie verrückr und suchte nach einem Fehler. Einen Fehler, den ich übersehen habe. Und dann tauchte er auf. Mein Vater hatte nie erwähnt gehabt, dass Louis bei ihm war wegen meinem Arbeitsplatz. Louis konnte gar nicht wissen, wo ich zu finden war an diesem Tag. Er konnte es nur von einer Person haben. "Diese Schlange. Ich wusste es doch. Ja aber dann ist doch alles gut. Wir gehen damit zu Papa und dann schießt er sie in den Wind und Sophie gleich mit.", sagte ich und kam mir mit meiner Idee so logisch vor. "Da gibts ein Problem. Wir wissen nicht genau, ob Bea nicht auch was mit deinem Vater vor hat, falls die Hochzeit platzen sollte.", seufzte Marie. "Na toll. Soll das bedeuten, dass wir nichts tun können, sondern stumm darsitzen und ich mit ansehen muss, wie Florian Sophie ehelicht?", fragte ich weinerlich. Die Runde schwieg und beantwortete damit meine Frage. Ich konnte nichts dagegen tun, nichts ändern. Er würde sie heiraten.

Zwei Tage später fand die Fashionweek statt. Ich hatte ein ungutes Gefühl dabei, Louis vor die Augen zu treten.

Ein Glück war meine Mama an meiner Seite und führte mich zu meinem Stylinplatz. Dort wurde ich zurecht gemacht und Hugo, der Designer, begrüßte mich freundlich. Ich durfte das Abschlusskleid der Show präsentieren, worauf ich mich schon sehr freute. Louis huschte ab und zu über den Bildschirm, aber ignorierte mich die meiste Zeit, was ich auch gut fand. Einige Models waren bereits den Laufsteg entlang gegangen. Ich wurde immer nervöser. Nicht nur dutzende fremde Menschen sahen mir zu, sondern auch meine Familie und meine Freunde. Hoffentlich geht alles gut. "Chloé, dein Auftritt.", sagte Hugo und gab mir einen leichten Schubs auf die Bühne. Ich blendete alles um mich herum aus und konzentrierte mich nur auf meinen Walk, der grandios über die Bühne ging. Zum Abschluss liefen noch einmal alle Models über den Laufsteg und zum Schluss gingen Hugo und ich Hand in Hand hinüber. Er übergab mir einen Rosenstrauß und applaudierte mir. Die Menge jubelte und ich entdeckte Tränen in den Augen meiner Mutter. Sie war bestimmt endlich einmal stolz auf mich. Nach der Show versammelten sich meine Begleitungen hinter der Bühne um mich. "Du warst großartig.", lobte mein Vater mich. "Ich bin begeistert Liebes. Ich bin so stolz auf mich.", lächelte meine Mam und drückte mich fest. "Ich danke euch für euer kommen. Das bedeutet mir so viel.", lächelte ich eine Träne weg. "Kommt ihr auch noch mit auf die Party?", fragte ich. "Natürlich doch.", grinste Marie. "Chloé, Liebes. Du warst fantastisch.", ertönte Louis Stimme und drückte mir einen feuchten Kuss auf die Lippen.

Mir war das total unangenehm, vor allem vor Florian. Ich sah ihn aus den Augenwinkeln etwas hilflos an. Du willst mich beschützen? Willst, dass mir nichts passiert? Dann befreie mich aus seinen Klauen und nehm mich irgendwo hin mit. Dorthin, wo uns niemand kennt. Ohja, das wäre schön.

Liebe auf UmwegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt