Kapitel 38 - Ich gehe nicht!

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Ich sah zu ihm nach unten und musste nur noch mehr weinen. Das war nicht fair! Wieso konnten wir nicht wie ganz normale Menschen zusammen sein? Uns lieben und für immer zusammen zu sein? Die vielen kleinen Stiche in meinem Herzen ignorierte ich. Ich musste hier weg, sonst würde ich in meinem kompletten Schmerz versinken und zerbrechen. „Es..“, fing ich an, doch ich ließ es bleiben,. Ich ging an Florian vorbei und blieb in der Tür noch einmal stehen. Nicht umdreht Chlor. Bleib stark und gehe deinen Weg. Seufzend verließ ich das Schlafzimmer und ging die Treppen hinunter ins Erdgeschoß. Dabei übersah ich die letzte Stufe, kam ins stolper und fiel unsanft nach vorne über auf den Boden. „Bong sang. Ich hasse mein Leben! 2, schrie ich vor Schmerz auf und blieb ungerührt auf dem Boden liegen. Ich wollte doch nicht gehen, ich sah nur keinen anderen Ausweg mehr. Mir wurde einfach bewusst, dass ich nicht mit Florian zusammen sein kann, wenn er eine andere heiratet. Das geht doch nicht und tut meiner Seele auch nicht gut. Ich drehte mich auf meinen Rücken und starrte gegen die Decke. Nun lag ich hier unten auf dem Boden, während Florian oben verzweifelt lag. Vielleicht war der Sturz ein Hinweis. Er hielt mich davon ab weiter zu rennen. Weil man im Leben eben doch nicht immer davon rennen darf. Weil es nie einfacher wird, sondern immer mehr Hindernisse im Leben auftauchen und man sie irgendwie schon überwältigt kriegt. Vielleicht war dies hier das größte Hindernis in meinem Leben, was ich ganz alleine bewältigen musste. Die Hochzeit der beiden darf nicht stattfinden, ja dann mach etwas dagegen Chloe. Crash sie, entführe Sophie oder erzähl deinem Vater endlich die Wahrheit. Wenn es schon kein anderer macht, dann tu du es! Sonst hol dir Marie, Camille und deine Mutter ins Boot. Gemeinsam können wir ihn davon überzeugen, was für eine falsche Person Bea ist. Und vielleicht wird dann auch Florian klar, dass er sich das nicht gefallen lassen darf. Wenn er an meiner Seite war, dann konnte mir Louis auch nichts antun! Niemand konnte uns etwas antun, wenn wir nur zusammen hielten. Chloe du bist eine dumme verfluchte Kuh! Wieso kommen dir solche Gedanken immer erst dann, wenn du schon alles kaputt gemacht hast? „Florian!“, schrie ich schon fast panisch und hilflos nach ihm. Ich bekam keine Antwort. Oh hoffentlich hat er jetzt nichts Dummes gemacht! Ich rappelte mich auf und fiel die Treppen regelrecht nach oben. Ich rannte in sein Zimmer und fand ihn immer noch auf dem Boden kauernd vor. Ich ließ mich zu Boden sinken und griff mit meinen Händen nach seinem Gesicht, das ich dann vorsichtig in meine Richtung drehte, Seine Augen waren noch geschlossen, aber er hatte geweint, dass sah man an den Spuren auf seiner Wange. „Florian, sieh mich an.“, flüsterte ich ihm leise zu. Er drehte seinen Kopf weg, sodass ich ihn los lassen musste. „Geh!“, sprach er leise und deutlich. „geht nicht.“, antwortete ich ihm. „Warum auf einmal nicht?“ „Weil mir mein Herz gesagt hat, ich darf nicht gehen und mein Verstand es aber wollte und ich letztendlich auf mein Bauchgefühl gehört habe.“, lächelte ich ihn an. Florian öffnete seine Augen und drehte sich etwas zu mir, sah mich jedoch nicht an.

„Und wenn ich jetzt aber will dass du gehst?“, fragte er. „Dann musst du mich hier schon hinaus schleifen. Freiwillig verlasse ich dieses Haus und dich nicht mehr!“, sagte ich entschlossen. Seufzend stand er auf und zog mich an meinen Armen nach oben. Dann warf er mich über seine Schulter und verließ mit mir das Schlafzimmer. „Nein! Nein! Lass mich runter. Ich gehe hier nicht weg!“, schrie ich und klammerte mich am Türrahmen fest. Florian zog an meinen Hüften und schaffte es schließlich, dass ich los ließ. Selber schuld Chloe. Du hast ihn vor die Wahl gestellt und jetzt schmeißt er dich hochkant raus. Nein, bitte nicht! Ich darf dieses Haus nicht verlassen, koste es was es wolle. Ich blickte panisch um mich und entdeckte dann das Treppengeländer, an dem ich mich ebenfalls festklammerte. „Lass los!“, fuhr Florian mich an und ließ mich runter. Er umschloss meine Taille mit seinen Armen und zog mich fest an sich. „Nein! Niemals! Ich habe einen Fehler gemacht, aber den wirst du nicht für mich beenden!“, schrie ich und wehrte mich mit aller Kraft gegen ihn. „Du gehst jetzt!“ „NIEMALS!!!!“ Ich gab ihm einen kleinen Stoß in seinen Bauch und lief die Treppen wieder nach oben, nachdem er von mir abgelassen hatte. „Chloe!!!“, rief er meinen Namen wütend und rannte mir hinter her. Ich war noch nicht mal oben angekommen, da warf sich Florian regelrecht auf mich und drückte mich mit seinem Gewicht auf den Boden. „Boah Florian! Wie viel wiegst du, das tut weh?“, kreischte ich weinerlich und versuchte unter ihm hervor zu kommen. Er packte meine Handgelenke und drückte sie links und rechts auf den Boden.

Dann kam er mit seinen Lippen meinem Ohr ganz Nahe. „Wolltest du damit andeuten, dass ich etwas zu viel wiege?“, fragte er mich bedrohlich. „Also wenn man es ganz genau nimmt, ja!“, kicherte ich leise los. Mit voller Absicht drückte er sich noch mehr auf mich drauf. „Ich krieg nen Wirbelsäulenbruch. Geh runter von mir. Ich gehe ja schon!“, sagte ich seufzend. Sofort sprang er von mir herunter und zog mich nach oben. Ich fasste mir an den Rücken und spürte einen Schmerz in ihm. „Vielen Dank auch.“, murmelte ich und ging an ihm vorbei. Wieder hielt er mich fest. „Was denn noch?“, fragte ich genervt. „Wo willst du hin?“, fragte er mich. „na ich soll doch verschwinden, nachdem ich auch gehen wollte, aber dann nicht mehr gehen wollte und du dann aber wolltest dass ich gehe!“ Puh war das kompliziert! „Bevor du gehst, verarzte ich noch deinen Rücken. Ich will keinen Ärger mit deiner Mutter kriegen, nur weil du ihr dann die Ohren vollheulst, dass ich dir weh getan habe!“, sagte er und nahm mich mit sich ins Schlafzimmer. „Und was willst du jetzt genau machen?“, fragte ich ihn. Florian stellte sich dicht vor mir und begann meine Bluse aufzuknöpfen. „Moment Mal, dass war nicht so abgesprochen.“, sagte ich etwas ängstlich. Was hatte er denn jetzt vorgehabt?

Liebe auf UmwegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt