Kapitel 12 - Picknick zu Zweit

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Als ich durch die Tür trat, empfing mich Bea schon stirnrunzelnd. "Hallo Chloé. Wer war das da draußen denn?" "Was gehts dich an?", fragte ich sie pampig und ging an ihr vorbei. Bea jedoch hielt mich fest an meinem Arm. "Lass mich sofort los.", sagte ich und zupfte an meinem Arm. "Florian gehört Sophie. Du kleines naives und dummes Kind. Er kann doch eh nichts mit dir anfangen.", sagte sie und ließ mich los, nachdem mein Vater die Treppen runter kam. Leider bekam er von dem ganzen nichts mit und hätte ich ihm das erzählt, dann hätte er mir nicht geglaubt und mich zurück zu meiner Mutter geschickt. "Hallo mein Engel, wie war es denn bei Marie?", fragte er mich und nahm mir meine Tasche ab. "Hat sehr viel Spaß gebracht.", sagte ich und warf einen unsicheren Blick zu Bea. Wer weiß zu was die Frau fähig war. "Und was hast du da in deiner Hand?", fragte er mich und deutete auf den blauen Helm hin. Ich hob ihn hoch und musste innerlich Lächeln. "Ach der? Den hab ich von Florian bekommen. Wir fahren morgen ein wenig Motorrad.", sagte ich aufgeregt. "Etwa Florian David Fitz?" Ich nickte meinem Vater zu. "Micha, findest du es wirklich ratsam, dass deine Tochter mit einem älteren Mann Motorrad fährt. Da kann doch sonst etwas passieren.", mischte sich Bea ein. Die war ja genau so blöd wie ihre Tochter. Boah wieso ist Papa nur so einer Frau verfallen? "Also du brauchst dich da gar nicht einmischen.", sagte ich zickig zu Bea. "Schluss damit Chloé!", ermahnte mich mein Vater. Ich seufzte auf und ging an beiden vorbei. "Chloé wo willst du hin?", fragte mein Vater micj etwas streng. Ich ignorierte ihn und ging wütend auf mein Zimmer.

Ich warf den Helm auf mein Bett und erschreckte damit Louie, der dort friedlich schlief. "Pardon Louie.", murmelte ich und setzte mich auf die Fensterbank. Draußen regnete es nun in Strömen. Jemand klopfte an meiner Tür. Diese grässliche Fratze blickte durch die Tür. "Tja, hast wohl Pech gehabt. Ich hab dir ja gesagt Florian. gehört mir.", lachte Sophie. Ich sprang von der Fensterbank und rannte zu ihr. Sophie schrie auf und lief davon. Ich jagte sie die Treppen nach unten und gemeinsam liefen wir ins Wohnzimmer. "Du blöde Kuh.", schrie ich hinter ihr her. Ich hatte sie fast erwischt, da packte mich mein Vater und hob mich hoch. Sophie versteckte sich hinter ihrer Mutter. "Deine Tochter ist außer Kontrolle. Du musst etwas dagegen unternehmen.", sagte Bea und tat so, als wäre ich eine Pyschopathin. Gerade als mein Vater antworten wollte, klingelte es an der Tür. Mit mir in seinem Arm, ging er zur Tür und öffnete diese. "Na sieh einer Mal an. Über dich reden wir gerade.", begrüßte Papa Florian. Ich sah ihn überrascht an und kam mir total blöd vor, das ich in den Armen meines Vaters war. "Stör ich etwa?" "Nein, nein. Du kommst genau richtig. Hälst du sie mal?", fragte er ihn und drückte mich förmlich in Florians Arme. Ich konnte seinen Herzschlag spüren und blickte zu ihn hoch. "Hi." "Hey." Florian lächelte mich an und wir gingen gemeinsam ins Wohnzimmer. "Hallo Florian.", strahlte Sophie und tauchte hinter ihrer Mutter auf. Sie wollte gerade auf ihn zu gehen, da hielt mein Vater sie auf. "Micha was soll das?", fragte Bea sie. "Hört zu ihr Lieben. Ich habe keine Lust auf solche Lächerlichkeiten. Zwingt mich nicht dazu zwischen euch wählen zu müssen. Chloé..", fing er an und sah mich mit einem eindringlichen Blick an. "Darf ich mich kurz einmischen?", fragte Florian lächelnd. Alle Blicke waren nun auf ihn gerichtet. "Ich glaube ich weiß, was hier vor sich geht. Ich hätte dich Micha, zu erst fragen sollen, ob es in Ordnung ist, wenn ich morgen mit Chloé eine kleine Tour mache. Ich wollte keine Schwierigkeiten bereiten.", sagte er. Dieser Mann war einfach unglaublich. Ich lächelte ihn an. "Schon okay Florian. Ich weiß, dass du ein anständiger Mann bist und niemals etwas dummes mit meiner Tochter anstellen würdest oder sie in Gefahr bringst. Deswegen liebe Chloé, darfst du natürlich morgen mitfahren.",erklärte Papa mir. Ich machte vor Freude einen Luftsprung und umarmte meinen Vater kräftig. Bea und Sophies Kinnlade klappte nach unten. Ich lachte die beiden innerlich aus und wandte mich dann Florian zu. "Dann sehen wir uns wohl morgen.", sagte ich glücklich. "Ich freue mich, Kleine.", zwinkerte er mir zu und ich brachte ihn noch zur Tür.

Für den nächsten Tag bereitete ich einen kleinen Picknickkorb für. Falls wir eine kleine Pause machen. Pünktlich wurde ich von Florian abgeholt. Ich warf Sophie einen fies grinsenden Blick zu und klammerte mich dann wieder an ihn. Wir brausten davon. Es war ein herrlich sonniger Tag gewesen. Er fuhr mit mit an den unterschiedlichsten Orten und zeigte mir etliche Sehenswürdigkeiten von München. Es machte so viel Spaß und die Zeit mit ihm genoss ich sehr. Nach drei Stunden machten wir eine kleine Pause. Ich holte meinen Korb und deckte ein kleines Mahl auf. "Das hast du aber schön gemacht. Ich hoffe es war keine zu große Arbeit.", sagte Florian und setzte sich mit mir auf die rote Decke. "Ach quatsch.", lachte ich. Leider war es doch eine menge Arbeit gewesen. Ich konnte mich nicht entscheiden was ich auf den Sandwiches drauf tun sollte. Dann wusste ich nicht was ich zum Trinken mitnehme. Ich glaube zwei Stunden saß ich bestimmt daran. Aber das musste er ja nicht wissen. "Es ist wunderschön hier.", sagte ich lächelnd. Wir rasteten auf einer herrlich schönen Lichtung, mit dem Blick auf München. Der Wind nahm mit der Zeit zu und ich fing an zu frösteln. "Hier, nimm die.", sagte Florian und legte mir seine Jacke um die Schultern. "Nein, dann wird dir kalt. Ich hab noch eine Decke dabei.", sagte ich und holte eine weitere rote Decke aus dem Korb. Ich gab ihm seine Jacke wieder und warf mir die Decke über die Schultern. Florian sah zu mir und lächelte. Sein Blick auf mir machte mich wieder nervös und verlegen. Er rutschte etwas näher zu mir heran. Automatisch hebte ich die Decke etwas hoch und er geleitete darunter. "Du zitterst ja immer noch.", bemerkte er und stand plötzlich auf. Er nahm mir die Decke weg und setzte sich hinter mich. Dann schob er mich ganz dicht an seinen Oberkörper und legte nun die Decke über seine Schulter und kuschelte mich mit unter. Es war ein wohlig warmes Gefühl. Ich lehnte meinen Kopf gegen seine Brust und blickte zum Horizont. Das war ein perfekter Moment zwischen uns, der niemals enden darf. Ich glaube Florian genoss diese Nähe auch irgendwie, genau so wie ich. Gegen Abend fuhr er mich wieder nach Hause. Er begleitete mich bis zur Tür. "Ich wünsche dir eine Gute Nacht Chloé." "Gute Nacht Flo.", lächelte ich. Wir standen eng beieinander und unsere Gesichter kamen sich erneut näher. Doch Florian zögerte und gab mir 'nur' einen Kuss auf die Wange. Ich sah ihm träumend nach, als er davonfuhr. Naja ein Wangenkuss war doch schon mal ein Anfang.

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