Der Blumemstrauß und die Karte irritierten mich doch sehr. War es etwa möglich, dass Männer genau so kompliziert waren wie Frauen? Oder war er da nur ein Spezialfall gewesen? Er geht Hand in Hand mit Sophie und wenige Stunden später bekomme ich dann so eine Karte. Was sollte die eigentlich bedeuten? Er denkt an mich? Hatte er doch Gefühle für mich und konnte mich einfach nicht vergessen? Oder wollte er nur nett und höflich sein? Ich stellte den Strauß im eine mit wassergefüllte Vase und ließ nahm die mit nach oben in mein Zimmer. Dort stellte ich die Vase mit dem Strauß auf meinen Nachttisch ab. Vielleicht sollte ich ihm den zurück geben...ich meine so etwas war nicht hilfreich, wenn man jemanden vergessen wollte. "Louie, seit ihr Männer tatsächlich so verwirrend?", fragte ich ihn und hob ihn auf meinen Schoß. Louie war schlecht drauf, denn er kratzte mich und sprang von meinem Schoß wieder herunter. Hm tatsächlich, Männer konnten verwirrend sein. Die ganze Nacht über quälten mich etliche Gedanken an Florian. Oh man ich muss ihn vergessen, egal wie.
Die Sonne war gerade aufgegangen, da lief ich im kühlen Morgengrau die Straßen entlang. Sport war ebenfalls eine tolle Ablenkung. Es sind bereits drei Tage vergangen, seitdem ich den Blumenstrauß bekommen habe. In dieser Zeit wurde mir etwas klar, ich kann ihn nicht einfach so vergessen, ich muss versuchen anders mit ihm umzugehen, damit ich klar komme. Ist vielleicht nicht die beste Lösung, aber ich wollte nichts unversucht lassen. Ich joggte die verlassenen Straßen entlang. Es war angenehm kühl draußen und ich bekam endlich einmal einen freien Kopf.
In den drei Tagen war Marie mir eine große Hilfe gewesen. Sie sprach mir immer Mut zu, heiterte mich auf, wenn es mir schlecht ging und wir unternahmen jeden Tag etwas gemeinsam. Sie war eine so tolle Freundin. Plötzlich tauchte vor mir ein Bild auf. Ein Bild, dass ich nicht sehen wollte. Florian, der mich charmant anlächelte und meinen Namen rief. Nein, nein, nein. Auch wenn ich ihn nicht vergessen kann, so soll er nicht ständig vor meinem inneren Auge auftauchen. Ich stellte die Lautstärke meines MP3 Players höher und rannte etwas schneller. Eigentlich war ich komplett aus der Puste, doch ich rannte weiter. Er sollte verschwinden. "Geh weg.", schrie ich laut und rannte immer schneller. Meine Lunge kolabierte fast und ich war kurz vor einem Kollaps. Meine Füße hielten nicht an. Sie trugen mich weiter, immer weiter. Egal welche Lösung oder Option ich versuche, es geht nicht. Ich widerspreche mir andauernd. Ich bin einfach nicht fähig irgendetwas richtig zu machen. Ich lief durch den Wald unf stolperte wenige Minuten vor einem kleinen Teich und fiel direkt mit voller Wucht rein. "Je maudis ma vie. Cette Florian idiot.", schrie ich und haute mit meinen Fäusten ins Wasser, das das hochspritzte und mich nur noch mehr nässte. Ein freches kichern, ließ mich nur noch wütender werden. Ich vermutete es war irgendein Passant, den das ganze amüsierte. Ich drehte mich um. "Cette idiot.", wiederholte ich nuschelnd. Es war kein Wunder, dass ich ihn nicht vergessen konnte. Er war einfach überall. Lässig und cool lehnte er an einen Baum und musterte mich amüsiert. "Ist was?", fragte ich ihn wütend "Nein, nein. Ich betrachte nur dieses herrliche Bild von dir.", lachte er leise auf. "Wie wäre es, wenn du mir mal hilfst?", fragte ich ihn zickig und verschränkte die Arme vor der Brust. Florian kam auf mich zu und hielt mir vorsichtig seine Hand entgegen. Ich nahm sie, zog aber daran, sodass er das Gleichgewicht verlor und zu mir in den Teich fiel. Ich lachte laut auf. "Haha guck dich nur an. Du siehst aus wie ein begossener Pudel." Florian sah mich böse an. "Seit wann bist du so frech und vorlaut?", fragte er mich. "Zeiten ändern sich.", zwinkerte ich ihm zu. Ich stand auf und verließ klitschenass den Teich. Florian folgte mir und kurze Zeit später standen wir uns gegenüber. "Jetzt brauche ich erst einmal eine heiße Dusche.", sagte Florian und streckte sich. Ich sah zu ihm und wurde von diesem Anblick schon wieder ganz schwach. Sein Pullover klebte an seinem Oberköper und zeichnete seine Bauchmuskeln ab. Florian bemerkte wohl, dass ich ihn anstarrte, denn er schmunzelte leicht. "Möchtest du bei mir eine Dusche nehmen?", fragte er mich. Ob das sie richtige Idee, ihn so zu vergessen? Versuch doch einfach seine beste Freundin zu sein Chloé. Du kannst nicht ohne ihn, und wenn dies der einzige Weg ist in seiner Nähe zu sein, dann tu es herr Gott nochmal. "Aber nur, wenn ich zu erst duschen darf.", lächelte ich ihn an. "Natürlich doch.", grinste er und gemeinsam gingen wir völlig durchnässt zu ihm nach Hause. Auf dem Weg dorthin packte mich mal wieder die Neugierde. "Was sollte der Blumenstrauß?", fragte ich ihn. Er sah überrascht zu mir rüber. "Eine nette Geste war das nur.", verteidigte er sich. "Und die Karte dazu?" Er seufzte leise auf. "Das sollte nur bedeuten, dass du mir nicht egal bist und auch, wenn ich dich nur als meine beste Freundin sehe, ich dennoch an dich denke und dich gerne hab.", erklärte er mir. Naja was für eine Antwort hab ich auch erwartet? Aber es war doch schön zu hören, dass er an mich dachte. Vielleicht funktioniert diese Freundschaft Sache ja. Ich meine es gibt auch viele Filme, wo es zwei Freunde gibt, die sich später dann verlieben und zusammen kommen. "Und was sollte das Hand in Hand gegange mit Sophie? Seit ihr zusammen?", fragte ich ihn. Er schüttelte hastig den Kopf. "Nein, nein. Sie wollte dich nur eifersüchtig machen." "Und du machst dann da mit? Nicht sehr nett von Ihnen Hr. Fitz.", tadelte ich ihn. "Ich weiß. Tut mir leid.", sagte er und schaute mich mit einem treudoofen Hundeblick an. "Schon okay. Wie wäre es damit: wir starten komplett neu. Wir bauen eine richtige Freundschaft auf, ohne Komplikationen und ohne Gefühle.", schlug ich vor. Florian blieb stehen und sah mich verblüfft an. "Willst du das denn?" Ich nickte. Er lächelte mich an und stimmte dem Vorschlag zu. Wenige Meter später kamen wir bei Florian zu Hause an. Zeiten ändern nicht nur sich, sondern auch dich.
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Liebe auf Umwegen
FanficLiebe ist kompliziert und man kann sie nicht erklären. Doch was tust du, wenn du dich ausgerechnet in einen bekannten Frauenschwarm verliebst, der dich nur als kleine Schwester sieht? ©Isabellas_world