Es wurde immer schlimmer mit Marie und mir. Kein Tag verging ohne ein Glas Champagner oder ohne eine Party. Die New Yorker Presse stürtzte sich regelrecht auf uns. Wir waren nun zwei richtige It Girls, die zwei der heißesten NYer Jungs als Freund hatten. Konnte das Leben noch schöner werden? Die richtige Frage lautete eigentlich, wann werden wir wieder normal? "Boah hab ich nen Kater.", jammerte Marie an einem herrlich sonnigen Samstagmorgen. "Das war zu viel gestern.", stöhnte ich auf und fasste mir an meinen Kopf. Der brummte wie verrückt. "Ach was, wir haben härtere Partys erlebt.", sagte sie und erhob sich vom Boden. "Wieso liegst du eigentlich da?", fragte ich und wunderte mich selber, dass ich auf der Couch geschlafen hatte. "Keine Ahnung.", lachte sie und ging ins Badezimmer. Ich ließ meinen Kopf zurück aufs Kissen fallen und wollte noch ein wenig die Augen zu machen. Bis es dann anfing zu klingeln. "Marie mach mal auf.", rief ich zu ihr ins Badezimmer. "Ich übergeb mich gard." Seufzend stieg ich von der Couch und stolperte hinüber zur Tür. Diese öffnete ich schwungvoll. "Baby.", rief ich freudig aus und fiel Anthony um den Hals. Er begrüßte mich mit einem sanften Kuss und trat hinein. "Gerade erst wach geworden?", fragte er grinsend und sah sich im chaotischen Wohnzimmer um. "Ja war wohl etwas lang gestern.", gestand ich lächelnd. Marie kam in dem Moment aus dem Badezimmer und war total blass im Gesicht. "Für dich gibts erstmal keine Partys mehr.", lachte ich. "Haha, mir gehts schon besser. Hallo Tony.", begrüßte sie ihn kurz und ließ sie auf dem Sofa fallen. "Das wäre schade, wenn Marie auf keiner Party mehr ist. Heute Abend steigt nämlich bei John eine Party, mit den exklusivsten Gästen der Upper East Side.", erzählte uns Anthony begeistert. Sofort wurde Marie hellhörig und sprang vom Sofa. "Wir sind natürlich dabei. Das bedeutet aber, dass wir nochmal was einkaufen gehen müssen.", freute sich Marie. "Schon wieder? Wir waren doch erst am Mittwoch shoppen.", sagte ich und verdrehte meine Augen. "Ja eben. Also nichts wie los." Während Marie sich umzog, verabschiedete ich mich von Anthony. "Danke das du extra gekommen bist, um uns die Einladung persönlich zu überbringen.", lächelte ich ihn an. "Ich hatte einfach Sehnsucht nach dir.", gestand er und zog mich an meinen Hüften dicht an sich. Ich verlor mich in seinen Augen und küsste ihn zum Abschied leidenschaftlich. "Bis heute Abend. Ich schick euch ne Limousine.", sagte er und ging. Ich schloss die Tür und zog mich dann ebenfalls um. Zuvor räumte ich aber noch ein wenig das Wohnzimmer auf. Nachdem Marie und ich fertig gestylt waren, verließen wir die Wohnung und gingen direkt in die Stadt, um uns einige Kleider zu gönnen. "Ich bin ja schon neidisch auf dich. John bezahlt dir ja wirklich alles.", sagte ich und zog ein rotes, enganliegendes Kleid aus dem Kleiderständer. "Naja, er liebt mich halt von ganzem Herzen. Außerdem zahlt Tony dir doch auch deine Klamotten.", grinste sie mich an. "Ja aber ich gehe trotzdem arbeiten.", verteidigte ich mich. "So what.", sagte Marie und probierte ein schwarzes Kleid an. "Meinst du das geht?", fragte sie mich und betrachtete sich im Spiegel. "Naja, ich würde das braune mal anprobieren.", sagte ich und reichte es ihr. In dem Moment klingelte mein Handy. "Ey geh nicht ran, wenns jemand aus München ist.", warnte Marie mich und verzog sich zurück in die Kabine. "Unbekannt.", murmelte ich und ging ran. "Hallo? Hallo? Ist da jemand?", rief ich ins Handy, aber niemand antwortete. "Und?", fragte Marie. "Keiner dran.", sagte ich und legte wieder auf. "Also ich nehme beide.", verkündete Marie und ging mit beiden Kleidern zur Kasse. Ich kaufte mir ein rotes und ein blaues. Geld hatten wir ja genug. "Wann werden wir abgeholt?", fragte Marie auf dem Rückweg nach Hause. "20Uhr.", antwortete ich und versank in meinen Gedanken. Wer hatte mich da angerufen? Und wieso meldete sich niemand? "Hallo Chloé, ich hab dich was gefragt." "Wie? Äh, was ist denn?", fragte ich verwirrt. "Welches Kleid ziehst du an?", wiederholte sie die Frage noch einmal. "Das Blaue.", lächelte ich und schloss die Tür zu unserer Wohnung auf. Pünktlich wurden Marie und ich abgeholt und direkt zu John gefahren. "Hallo mein Liebster", begrüßte Marie John und drückte ihm einen feuchten Schmatzer auf seine Lippen. "Schön das ihr da seit. Fühlt euch wie zu Hause.", begrüßte er uns beide. "Das tun wir doch immer.", lachte ich und umarmte ihn zur Begrüßung. Die Party war schon in vollem Gange. Ich suchte Anthony, der mich mit einem breiten Grinsen empfing. "Du siehst wie immer wunderschön aus.", schmeichelte er mir. "Du Chameur.", kicherte ich und bekam einen Kuss von ihm. Er überreichte mir ein Glas Champagner und gemeinsam stießen wie mit John und Marie auf den Abend an. Je später der Abend wurde, desto mehr floss der Alkohol in Strömen. Wir tanzten ausgelassen zu der Musik und ich fühlte mich wie in einem Rausch aus Alkohol und Stimmung. Jemand klingelte plötzlich ununterbrochen an der Tür. "Mach doch mal auf.", sagte Marie genervt und tanzte weiter. "Chloé, mach mal auf. Könnte der Lieferservice sein", sagte John und war dabei Marie sehr nahe zu kommen. Mit einem Glas Champagner in der Hand schaukelte ich zur Tür und öffnete diese schwungvoll. "Endlich sind Sie da, wir sind schon am Verhungern.", lallte ich leicht und sah erst jetzt wer vor mir stand. "Was machst DU denn hier?", fragte ich entsetzt.
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Liebe auf Umwegen
FanfictionLiebe ist kompliziert und man kann sie nicht erklären. Doch was tust du, wenn du dich ausgerechnet in einen bekannten Frauenschwarm verliebst, der dich nur als kleine Schwester sieht? ©Isabellas_world