Kapitel 17 - Anziehungskraft

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Florian und ich betraten seine Wohnung. Ich zog mir meine Turnschuhe aus und öffnete meine Trainingsjacke. "Ich bring dir eben ein paar Handtücher. Geh ruhig schon mal ins Badezimmer.", lächelte Florian und verschwand in einen mir unbekannten Raum. Ich überlegte kurz wo das Badezimmer war und war heilfroh, als ich es endlich gefunden hatte. Ich entkleidete mich langsam und wartete mit den letzten Teilen meiner Kleidung auf meine Handtücher. "Flo? Wo bleiben meine Handtücher?", fragte ich ihn. Er kam um die Ecke und reichte sie mir lächelnd. "Bitte. Lass dir ruhig Zeit, ich habs nicht eilig.", sagte er und schloss die Türe zu. Ich zog mir meine Unterwäsche aus und hüpfte unter die wohlig warme Dusche. Ich entspannte mich nun komplett und ließ mich fallen. Es war so ein angenehmes Gefühl, wie die Tropfen meinen Körper berührten. Wieso dachte ich gerade jetzt wieder an Florian? Wie er mit unter die Dusche kam, mich berührte und meinen Nacken küsste. Ich öffnete prompt die Augen und musste feststellen, dass ich ein pures Verlangen in mir spürte. Ohje, ein Glück konnte niemand mein rot anlaufendes Gesicht sehen. Ich stellte die Dusche aus und trocknete mich ab. Dann wickelte ich mir ein Handtuch um meine Brust und verließ das Badezimmer. "Du kannst jetzt.", rief ich nach ihm und schnappte mir meine nassen Klamotten. Ich hing sie über die Heizung und setzte mich dann auf die Couch. Draußen hatte es mal wieder angefangen zu regnen. Typisches Februar Wetter. Ich freute mich schon auf den Frühling. Dann hätte ich auch bald Geburtstag und bekomme vielleicht mein langersehntes Auto.

Florian betrat das Badezimmer und schloss die Türe hinter sich. Hm ich habe keine Klamotten zum Anziehen, stellte ich weinerlich fest. Nach 15Minuten war er immer noch nicht fertig. Da soll nochmal einer sagen, dass Frauen lange im Badezimmer brauchen. Ich erhob mich von der Couch und ging hinüber zum Fenster. Dort beobachtete ich wie der Regen gegen die Scheibe prasselte. Ich hielt mit meinen Händen das Handtuch vorne an meiner Brust fest, damit es mir nicht hinunter rutschte. Jetzt hörte ich wie die Badezimmertür erneut ins Schloß fiel. Endlich war er fertig. Ein Duft von Duschgel und warmer Luft fuhr durch den Raum. Ich bemerkte leider zu spät, dass das Handtuch an meinem Rücken runter rutschte und man einen Teil meines Pos sah. Wie peinlich. Ich versuchte es schnell zu richten, doch da spürte ich schon Florians Körper dicht an meinem. Mit einem Finger fuhr er über meinen Steiß hinauf zum Rücken. An einer Stelle, in der Nähe meiner Hüfte, hielt er inne. "Du hast dich verletzt.", bemerkte er in einem flüsternden Ton. "Kommt bestimmt vom Sturz in den viel zu niedrigen Teich.", sagte ich ebenfalld flüsternd. Ein Hauch von Spannung lag in der Luft. Ich vergaß sogar für einen Moment zu atmen. Was war das nur wieder? "Hast du Klamotten für mich, meine sind total durchnässt.", fragte ich ihn. Florian schwieg und strich nun mit seinem Finger meinen Rücken entlang und dann über meine rechte Schulter. "Flo..", seufzte ich leise auf. "Komm.", hauchte er in mein Ohr und zog mich an meinem Handgelenk mit sich. Wir betraten sein Schlafzimmer und Florian platzierte mich auf sein Bett. Er öffnete den Kleiderschrank und und durchsuchte ihn gründlich nach etwas passendem für mich. Ich beobachtete ihn vom Bett aus. Er sah so gut aus nur mit einem Handtuch bekleidet. "Hier hab ich etwas.", sagte er und überreichte mir ein viel zu großes T-Shirt und eine dunkle Jogginghose von ihm. "Danke, lieb von dir.", sagte ich und sah ihn unsicher an. "Ich guck schon nicht.", sagte er und drehte sich lächelnd um. Ich ließ das Handtuch fallen und zog mir seine Sachen an. Seine Klamotten hatten seinen Duft angenommen, den ich tief in mir aufnahm. "Fertig.", verkündete ich und lächelte Florian an, nachdem dieser sich umgedreht hatte. "Meine Klamotten stehen dir sehr gut." "Vielen Dank für das Kompliment." Florian wandte sich wieder seinem Kleiderschrank zu und suchte nun nach etwas passendem für sich. Verstohlen blickte ich zu ihm hinüber. Das Verlangen hatte mich gepackt. Ich spürte diese starke Anziehungskraft zwischen uns. Egal ob Florian mich nur als eine Freundin sah. Er konnte das doch nicht mitkriegen! Er musste es doch auch spüren. Ich ging einige Schritte auf Florian zu und blieb kurz vor ihm stehen. Sanft strich ich dieses Mal über seinen Rücken mit meinen Fingern. Florian zuckte zusammen und ließ seinen Kopf in seinen Nacken fallen. Es gefiel ihm, da war eben doch etwas zwischen uns. Aber ich zögerte dennoch. Am Ende war ich wieder die Dumme, die heulend in einer Ecke saß und die Liebe verfluchte. Ich ließ von ihm ab und machte mich zum Gehen auf. "Chloé..", fing Florian an und hielt nich an einem Arm fest. Er zog mich zurück zu sich und schloss mich in seine Arme. Ich atmete sein Parfüm ein und vergrub meine Hände in seine nassen Haare. Florian drückte seinen Körper gegen meinen und legte seine Hände auf meinem Po ab. "Wir dürfen das nicht. Wir wollten neu starten.", flüsterte ich in sein Ohr. "Ich weiß.", stieß er hervor und ich wusste, dass er genau wie ich mehr wollte. Aber es würde uns unglücklich machen, vor allem mich. Diese Umarmung langte vollkommen und reichte mir, zumindest..naja mir fehlen gerade die Worte. Wir verweilten eine ganze Weile in dieser Position, bis uns ein Klingeln an der Tür störte. Florian löste sich von mir und ging zur Haustür. Schon von weitem hörte ich Sophies Stimme. Na toll, die hatte gerade noch gefehlt. Zu meiner Überraschung jedoch wimmelte Florian sie schnell ab und kam wenige Minuten wieder zu mir. Er lächelte mich an und zog sich seine Klamotten über. Dabei schaute ich verlegen zur Seite. "Darf ich so lange bleiben, bis meine Klamotten trocken sind?", fragte ich ihn schüchtern. "Du kannst so lange bleiben wie du möchtest." Florians Stimme ließ mich dahin schmelzen. Er nahm meine Hand in seine und führte mich in seine Küche. "Jetzt frühstücken wir erst einmal ausgiebig.", sagte er und kramte einige Sachen aus dem Kühlschrank. Ich deckte den Tisch und fühlte mich pudelwohl hier bei ihm. Da war etwas zwischen uns. Es musste nur langsam wachsen.

Liebe auf UmwegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt