Kapitel 4.19: Panik

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Als sie einige Stunden später wieder aufwachte, hatte sie das Gefühl im ganzen Körper Muskelkater zu haben, eine tiefe innere Zufriedenheit legte sich in sie und ein weiches Lächeln bildete sich auf den immer noch müden Zügen.
Sie streckte sich ein wenig, zwischen ihren Beinen fühlte es sich ein wenig wund an, was eigentlich kein Wunder war, so wie Remus sie penetriert hatte.
Sie konnte ihn im Bett nicht ausmachen, setzte sich auf, keuchte im gleichen Atemzug auf, der Schmerz in ihrer Schulter war, vor der kleinen Ohnmacht, keine Einbildung gewesen.
Vorsichtig tastete sie über ihren Nacken, spürte etwas Warmes, Flüssiges, zog die Hand zurück und schreckte erneut auf.
Ihre Finger waren voll von Blut, welches nun langsam in feinen Linien über ihr Dekolleté floss.

„Es tut mir so leid", kam es schuldig aus einer Ecke des Raums, Remus saß auf einem Stuhl in der Ecke, er beobachtete sie mit einem harten und leidenden Blick, „es ist eigentlich viel zu gefährlich sich so kurz vor Vollmond der körperlichen Lust hinzugeben...", er presste die Kiefer aufeinander, schloss die Augen und schluckte.
Hermine drehte sich langsam zu ihm, auch auf seiner Brust war getrocknetes Blut, das wilde Tier von eben war wie weggeblasen, vor ihr saß ein Häufchen Elend mit einem pochenden und ihn auffressenden schlechten Gewissen.

Auch wenn es wehtat, es war kein Weltuntergang, „das kriegt man bestimmt mit einer Salbe wieder hin", sie lächelte unsicher.
„Du verstehst das nicht, Hermine... ich habe dich mutwillig in Gefahr gebracht, habe riskiert dich zu verletzen und ich weiß, dass es nicht nur die Schulter ist... obwohl der Biss meine größte Sorge ist.", er hielt die Hände vor sein Gesicht, „Ich wollte das nicht... das musst du mir glauben.", er stand plötzlich auf, „Du musst sofort ins St.Mungos... wir müssen Dumbledore informieren, Severus wird bestimmt einen Trank herstellen können", seine Gedanken rasten.

Als sie seinen Namen hörte, zog sich alles in ihr zusammen, alles was sie in den letzten Stunden erfolgreich verdrängen konnte, war nun plötzlich wieder höchst präsent vor ihr, „ich kann nicht."
„Zieh dich an, wir gehen sofort", er hörte ihr überhaupt nicht zu, ging durch das Zimmer und sammelte ihre Kleidungsstücke zusammen.
„Ich kann nicht", sie schüttelte den Kopf.
„DU MUSST", brüllte er mit einem Mal, jagte ihr eine Heidenangst ein, „VERSTEHST DU DAS NICHT? DU WURDEST VON EINEM WERWOLF GEBISSEN", seine Brust hob und senkte sich schnell, dann wurde sein Blick wieder weich und schuldbehaftet, „wenn du nun ebenfalls zu einem Monster wirst jeden Monat... das könnte ich mir nicht verzeihen."

Mit einem Mal wurde ihr klar, was seine Sorge war, eine Sorge, die sie überhaupt nicht bedacht hatte, er hatte Angst sie mit seinem Fluch angesteckt zu haben.
Eine Welle der Panik überrollte sie, sie bekam kaum Luft, zwang sich dazu einen kühlen Kopf zu bewahren.
Er lief zu ihr, hockte sich vor sie, wollte sie beruhigen, Hermine sah geradewegs in seine Augen, er sah den Schrecken in ihnen, „ich werde zum Werwolf?", fragte sie mit zittriger, panischer Stimme.
„Ich weiß es nicht... ich weiß nicht was jetzt passiert... ich kann es dir nicht sagen", auch ihn ergriff die Panik, was hatte er dem armen Mädchen nur angetan?
Sie war emotional verwirrt und betrunken, ebenso wie er, aber er trug die Verantwortung, er war der Erwachsene, er war der Werwolf, der kurz vor der Verwandlung stand.
Es war seine Schuld, allein seine.
„Wir müssen ins St.Mungos.", wiederholte er, „Bitte, zieh dich an, wir müssen da jetzt hin!"
Sie brach in Tränen aus, hätte sich die Haare raufen können, legte stattdessen die Hände an ihr Gesicht und schluchzte laut auf, die Tränen liefen über ihre Wangen.
Remus zog sich schnell an, versuchte dann Hermine dazu, zu bewegen sich ebenfalls anzuziehen.
Er schob ihr das Top über den Kopf, die Arme rechts und links hinein, als sie einen kleinen Schmerzensschrei ausstieß, „meine Schulter..."
„Entschuldige, das war keine Absicht... hier Slip und Hose, schaffst du das alleine?", besorgt und so hilflos wie noch nie sah er über sie, sie gab sich alle Mühe, schaffte es aber nicht.
Er seufzte, streifte ihr erst den Slip über die Beine und dann die Hose, half ihr aufzustehen und zog die Hosen hoch, schloss sie von hinten.

Wein und Honig//Sehnsucht und Balsam//Lust und Leid/Von Versprechen und VerratWo Geschichten leben. Entdecke jetzt