„Ich werde ganz Professor Snape sein", versprach er nobel.
„Nein bitte nicht", ein weiterer ängstlicher Blick erreichte ihn, „Professor Snape ist zu gemein und... er hält nichts von Muggeln."
„Warum machst du dir solche Sorgen?", er schmunzelte leicht, „Hast du Angst, dass mich deine Eltern nicht mögen?"
„Ich will nur vermeiden, dass sie mir den Kontakt zu dir verbieten... außerhalb von Hogwarts."
„Ich kann überaus charmant sein, deine Mutter ist sowieso schon begeistert von mir.", meinte er und klang dabei fast schon eingebildet.Sie musterte ihn, nahm einen tiefen Atemzug, schüttelte den Kopf, schob die Decke von sich, suchte ihren Bademantel und zog ihn sich über.
„Was machst du?", fragte er verwirrt, sah ihr dabei zu, wie sie sich anzog.
„Ich geh duschen. Ich will gut riechen, wenn du wieder kommst.", sie lächelte über die Schulter nach hinten.
„Selbst wenn du komplett verschwitzt bist riechst du fantastisch", er streckte sich ein wenig, setzte sich ebenfalls auf. Sie kicherte, streichelte durch seine Haare und gab ihm einen kleinen Kuss.
„Bis später Severus", flüsterte sie, stand auf und verließ ihr Zimmer, schloss die Tür leise hinter sich, tapste über den Flur ins Badezimmer, ließ sich an die weiße Tür sinken, als sie diese ebenfalls leise schloss.Sie sah überglücklich an die Decke des Badezimmers, schnappte sich ein Handtuch, drückte sich das flauschige Stoffstück auf den Mund und ließ einen Glücksschrei entweichen.
Da war dieses grundlegend tiefe Glück und diese unkaputtbare Zufriedenheit in ihr, Severus war komplett anders als in Hogwarts, er war leidenschaftlich und charmant, abenteuerlich, zuvorkommend, witzig und zum Teil auch sehr liebevoll.
Und er ist verdammt gut im Bett..., fügte ihre Kopfstimme hinzu, sie lachte, wie gern hätte sie Ginny erzählt, dass sie ein unglaubliches erstes Mal hatte, dass Severus Snape gar nicht so unfassbar böse war, wie er jeden glauben lassen wollte, dass diese Schwärmerei ein ganzes Stück gewachsen war.
Fast schon traurig sah sie in den Spiegel, es war ein Fluch und ein Segen zugleich niemandem etwas sagen zu können, es bestand keine Chance des Verhaspelns, aber auch keine Möglichkeit ihr Glück mit irgendwem zu teilen.
Sie zuckte mit den Schultern und seufzte leicht, „das ist wohl der Preis dafür, dass man mit seinem Professor schläft...", sie entkleidete sich, stellte die Dusche an und stellte sich unter das warme Nass, um sich von dem Schweiß der Aktivitäten der letzten Stunde zu befreien.Erfrischt und gut gelaunt stieg sie aus der Dusche, trocknete sich verträumt ab, sie dachte immer wieder an seine Berührungen und konnte das sanfte Lächeln nicht von ihren Lippen verbannen. Sie trocknete sich die Haare, entschied sich dafür ihre weichen Locken ein wenig lockiger zu formen, betrachtete sich zufrieden im Spiegel und ging zurück ins Zimmer, stand unschlüssig vor ihrem Schrank.
Sie wollte sich heute schön machen, aufreizend, aber nicht zu viel zeigen, sie wollte Severus um den Verstand bringen, aber gleichzeitig keine Standpauke von ihren Eltern bekommen.
Sie entschied sich für einen dunkelroten bis zum Knie-reichenden und Schulterfreien Jumpsuit, dazu eine schlichte Kette.
„Hermine, kommst du?", rief ihre Mutter, sie stand an der untersten Treppenstufe, sie hatte bereits mit den Vorbereitungen für das Abendessen begonnen, Hermine nickte sich selbst im Spiegel zu und rannte dann leichtfüßig die Treppen nach unten.„Du siehst gut aus, dir geht es wirklich gut, ja?", ihre Mutter musterte sie.
„So gut wie schon lange nicht mehr, wirklich Mum. Alles in Ordnung.", versicherte sie und lächelte glücklich.
„Gut... ich wollte Ente á l'Orange machen... isst dein Professor sowas?", wollte Mrs Granger wissen.
„Ich denke schon... hoffentlich hat er überhaupt Zeit", Hermine sah gespielt nachdenklich auf die Erde.
„Er wird sich die Zeit bestimmt nehmen.", ihre Mutter tätschelte ihre Schulter, ging dann in die Küche, Hermine folgte.
Die Vorbereitungen liefen gut und erfolgten schnell, ihre Mutter war eine wirklich gute Köchin und auch Mr Granger konnte sich den ein oder anderen Besuch in der Küche nicht verkneifen, um die eine oder andere Leckerei abzustauben.
Sie verwies ihn jedes Mal lachend der Küche, schüttelte dabei den Kopf, wandte sich dann wieder dem Geflügel zu, sie lieben sich wirklich... nach all den Jahren, dachte Hermine, lächelte glücklich und half ihrer Mutter dann weiter die Ente zu würzen.
Als das Tier in den Backofen geschoben wurde und einige Zeit darin verbrachte, erfüllte ein unfassbarer Duft das Haus, die Mägen fingen langsam, aber sicher an zu knurren und das Wasser lief ihnen mit jeder vergehende Stunde weiter im Mund zusammen.
Hermine deckte und dekorierte den Tisch im Wohnzimmer, Gläser, das gute Silber-Besteck, Teller, Servietten-Halter, einige frische Blumen aus dem Garten.
Zufrieden besah sie sich das Gedeck, war soweit zufrieden und hoffte es würde ihm genauso gefallen, sie lief schnell nach oben, um sich noch einmal im Spiegel zu betrachten und ihre aufkommende Aufregung ein wenig herunterzuschrauben.Um kurz nach 19 Uhr klingelte es an der Tür, Mrs Granger sprang auf, rannte zur Tür und öffnete sie freudestrahlend, „Professor Snape, Guten Abend!"
„Mrs Granger", Severus lächelte, „ich wollte nur meine Robe abholen, Ihrer Tochter ging es heute Morgen gar nicht gut.", die Besorgnis auf seine Gesicht sah täuschend echt aus.
„Hermine hat schon erzählt, dass Sie ihr Ihre Jacke geliehen haben, sie liegt oben in ihrem Zimmer. Hermine? Professor Snape ist da, bringst du bitte die Jacke runter?", rief sie von der Tür aus nach oben.
Hermine rannte mehr als schnell mit der Robe die Treppe hinunter, konnte sich nur ein mäßig ein freudiges Grinsen verkneifen, genau wie Severus, „Guten Abend Sir, hier ist Ihre Robe. Danke nochmal."
„Keine Ursache.", er nickte.
„Da wäre noch etwas...", schob sie nach.
„Ich bin ganz Ohr", säuselte er.
Hermine sah nochmal zu ihrer Mutter, diese nickte, „würden Sie... ich meine.. hätten Sie Zeit und Lust mit uns zu Abend zu essen?", fragte sie freundlich.
„Oh Miss Granger... ich-"
„Bitte Sir, Sie haben mir wirklich geholfen und das war nicht das erste Mal...", schob Hermine nach.
„Sie sind wirklich herzlich willkommen", sagte ihre Mutter.
„Ich möchte mich nicht aufdrängen..", Severus zierte sich, es wäre doch wirklich auffällig, wenn er sofort ja sagen würde.
„Ach papperlapapp, kommen Sie schon rein.", Mrs Granger öffnete weit die Tür, schob Hermine zur Seite, zog ihn am Ärmel ins Haus.
„Wenn Sie darauf bestehen.", er putzte sich die Schuhe auf der Fußmatte ab, ging dann langsam durch den kleinen Flur.
„Es gibt Ente á l'Orange... ich hoffe Sie mögen Ente."
„Sehr sogar.", Severus nickte, Hermine lächelte.
„Darf ich Ihre Robe abnehmen?", fragte Hermine gespielt vornehm an der Garderobe angekommen, ihre Mutter ging derweil ins Wohnzimmer, überprüfte ob alles in Ordnung war.„Und? Benehme ich mich ausreichend?", fragte er leise als sie alleine waren.
Hermine lachte leicht, „ja bisher schon.", sie strich über das schwarze Hemd, welches er unter der Robe trug, biss sich leicht auf die Lippe.
„Du siehst fantastisch aus.", flüsterte er samten, strich durch ihre Locken.
„Danke", flüsterte sie zurück, sah sich kurz um, ob ihre Mutter schon wieder bei ihnen war, drehte sich dann wieder zu ihm, „ich trage keine Unterwäsche.", ein verschmitztes Grinsen legte sich auf ihre Züge, Severus seufzte leicht.
„Du machst es mir schwer mich zu benehmen", raunte er, strich sanft über ihr Schlüsselbein, Hermine schüttelte sich wohlig.
„Trinken Sie Weiß- oder Rotwein?", fragte Mrs Granger aus dem Wohnzimmer, unterbrach damit das knisternde Gespräch zwischen den beiden.Severus schmunzelte, „Gerne Rotwein, wenn Sie welchen haben.", gab er zurück, Hermine nickte in Richtung Wohnzimmer, zeigte ihm den Weg, er folgte mit kleinem Abstand.
Mit großen Augen bestaunte er den Tisch, an dem sie speisen würden, „das sieht wirklich wunderbar aus."
„Hermine hat den Tisch gedeckt", erklärte ihre Mutter, holte eine Flasche Rotwein und einen Flaschenöffner, Mr Granger kam dazu, „Guten Abend Professor", er hielt Severus eine Hand hin um ihn zu begrüßen, dieser ergriff die Hand, „nehmen Sie ruhig Platz.", er zeigte auf einen Stuhl, „lass mich das machen Jean", er nahm seiner Frau die Flasche und den Öffner aus der Hand und drehte den Korkenzieher in den Verschluss.
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Wein und Honig//Sehnsucht und Balsam//Lust und Leid/Von Versprechen und Verrat
FanfictionTeil 1 - Von Wein und Honig Hermine und ihre Eltern machen Ferien in einem kleinen Ort in der Normandie. Endlich kann sie abschalten und sich entspannen. Der Tod von Cedric Diggory sitzt ihr noch tief in den Knochen. Umso froher ist Hermine, dass s...